7 Tipps für einen sicheren Tag auf dem Traunstein
GMUNDEN. Der Traunstein zählt zu den beliebtesten Bergen der Oberösterreicher. Vielfach wird er unterschätzt. Die OÖN-Redakteure Gary Sperrer und Gabriel Egger kennen die Gefahren.
130 Todesopfer seit Beginn der Aufzeichnungen, drei verunglückte Bergsteiger alleine in diesem Jahr. Zuletzt musste die Bergrettung zwei Leichen innerhalb von 24 Stunden vom Berg holen - nachrichten.at berichtete. Der Anstieg auf den 1691 Meter hohen Traunstein gehört zu den prachtvollsten Bergtouren in Oberösterreich, wird aber viel zu oft unterschätzt. Hält man sich an ein paar einfache alpine Grundregeln, wird ein Tag auf dem Traunstein zu einem besonderen Erlebnis.
1 Vorbereitung: Weil der Traunstein im Gegensatz zu seinen felsigen Kollegen im Toten Gebirge nicht besonders hoch ist, glauben viele Wanderer an eine "schnelle Nummer".
Dass vom Traunsee bis zum Gipfel aber knapp 1300 Höhenmeter zu überwinden sind, merken sie oft erst im Gelände. Und dann ist es zu spät. Darum: früh starten, genügend Zeit und Verpflegung einplanen und den Wetterbericht unbedingt ganz genau beachten. Traurige Beispiele gibt es leider zur Genüge. Im Mai 2011 wurde Wolfgang Z. nur 50 Höhenmeter unterhalb des Naturfreundehauses vom Blitz getroffen.
2 Wegwahl: "Gehen wir über die Mairalm, der Weg ist einfach." Ein Satz, bei dem versierte Traunsteingeher nur den Kopf schütteln können. Dass der südseitige Anstieg nicht als Klettersteig beschrieben wird, heißt nicht, dass es sich um einen einfachen Wanderweg handelt. In endlos steilen Serpentinen zieht sich der Weg bis aufs Plateau, im oberen Bereich ist er mit Stahlseilen versichert.
Beim Aufstieg ist der Gipfelaspirant an schönen Tagen durchgehend der prallen Sonne ausgesetzt. Kein Weg auf den Traunstein ist als "einfach" zu bezeichnen. Das zeigt sich immer wieder.
3 Umkehr: Der Abbruch einer Bergtour ist keine Niederlage. Wenn der Körper nicht mehr kann, sollte sich das der Bergsteiger eingestehen. Je höher der Wanderer auf dem Traunstein steigt, desto schwieriger wird ein möglicher Rettungseinsatz. Lieber glücklich im Auto, als verzweifelt in der Dunkelheit sitzen. Gerald Auinger, Hüttenwirt der Gmundner Hütte, musste einst einen Bergsteiger aufpäppeln, der zwei Tage für den Aufstieg auf den Traunstein gebraucht hatte.
4 Orientierung: Auf dem Traunstein gibt es viele Steige, die von den Normalanstiegen abzweigen. Oft leiten sie zu Wegen, die nur Erfahrenen vorbehalten sind: unmarkiert, ausgesetzt, anspruchsvoll.Verliert man in diesem Gelände die Orientierung, ist auch die innere Ruhe dahin. Der Berg ist auch auf den drei ausgeschilderten Wegen ein Abenteuer.
5 Ausrüstung: Die Felsen auf Naturfreundesteig und Hernlersteig sind durch viele Begehungen abgeschliffen und rutschig. Besonders im Abstieg ist daher höchste Vorsicht geboten. Wenn der Begeher keine festen Bergschuhe trägt, kann sich das vor allem bei Nässe rächen. Auf dem Traunstein befindet sich der Wanderer durchgehend in alpinem Gelände. Wer sich unsicher ist, sollte sich nicht genieren, ein Klettersteigset mitzuführen.
6 Alkohol: Am besten ist, man verzichtet bei Bergtouren trotz hochsommerlicher Durstlage darauf. Bier, Gspritzte, auch Radler senken die Hemmschwelle für Leichtsinn. Ohne ins Detail gehen zu wollen: Auf dem Traunstein wäre der eine oder andere Absturz vermeidbar gewesen, wenn der Betreffende sich daran gehalten hätte.
7 Abstieg: Naturfreundehaus und Gmundner Hütte sind gemütlich, keine Frage. Die Bergrettung aber ist froh, wenn der glückliche Wanderer sie noch vor Einbruch der Dunkelheit verlässt – oder über Nacht bleibt. Viele Einsätze resultieren aus Falschmeldungen über Notlichter, die eigentlich absteigenden Bergsteigern gehören.
Hausberg Traunstein
Für Gary Sperrer (l.) und Gabriel Egger ist der Traunstein mehr als nur ein Berg. 830 Mal standen sie zusammengerechnet bereits auf dem Gipfel und kennen daher (fast) jeden Stein.
Magdalena Barth: 37 Milchkühe und ein großer Traum
Sternenklare, kalte Nächte lassen die Winzer zittern
Handel mit Drogen und Ausweisen im Salzkammergut: weiterer Täter festgenommen
5 Meter in Silo gestürzt: Landwirt (56) im Mühlviertel tödlich verunglückt
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Diese 7 Tipps sind ja ganz schön, aber was noch fehlt, ist natürlich die Experten-Expertise von Franz Gasselsberger, Oberbank-Chef, wenn uns der etwas über Berge und Bersteigen erzähl, dann hat das Wirkung!
Vor allem bei ihm selbst, denn nur wenige sind so narzisstisch veranlagt wie er. Und wo die Nachrichten eh eine Berg-Kooperation mit der Oberbank gestartet haben, würden Gasselsbergers Tips super dazupassen.
Er könnte gar als Berg-Ombutsmann fungieren: "Onkel Franz gibt Tipps zum richtigen Bergsteigen!"
Solange viele bute Fotos von ihm in der Zeitung erscheinen, würde er es gewiss machen. Es gab ja sogar eine bezahlte Anzeige (von ihm?) in den Nachrichten, in der die Ehrenkreuz-Verleihung an ihn beworben wurde...
Noch nie gehört. Ich kenne ihn nur vom Wandern.
interessant und passt zur blattlinie der oön so ganz und gar nicht,
eine warnhinweis betreffend ALK, besser sei sogar ein verzicht:
"Bier, Gspritzte, auch Radler senken die Hemmschwelle für Leichtsinn. Ohne ins Detail gehen zu wollen: Auf dem Traunstein wäre der eine oder andere Absturz vermeidbar gewesen, wenn der Betreffende sich daran gehalten hätte."...
oh! Till weiß was?
Als "eingefleischte Bergfex" drei Tipps von mir für einen sicheren Tag unter dem Traunstein:
1. schattiges Platzerl beim Baumgartner aufsuchen
2. ...Kaffee und Kuchen in einzigartiger Lage direkt am Traunsee
genießen mit Blick auf den Traunstein...
3. und das ist ganz ganz SICHER - nämlich
42 hausgemachte Eissorten ausprobieren mit dem Blick auf den
Traunstein....
wünsche einen schönen und sicheren sonnigen Tag....
ist doch alles vegan...
Punkl füttert die Schwarten.
Sieht man fast überall
...für die Sicherheit MUSS man auch Opfer bringen können
und die Bergrettung wird vor widrigen Einsätzen verschont ebenso ist es ein Beitrag zur Luftreinhaltung, da KEIN Hubschrauber eingesetzt werden muß!
er ist keine lange Tour, die markierten Anstiege sind klar und gut gesichert, er ist keine Hochtour, er ist ohne Schneefeld und Gletscher, er ist normalerweise nicht überrannt, das Wetter ist relativ sicher. er verlangt Trittsicherheit und Kondition, es gibt keine Zwischenstation zum Einkehren.
Ich denke immer an den Bischof Zauner, kein Superathlet, der jahrelang zur Traunsteinmesse hinaufgegangen ist.
Gute Schuhe, eine gute Jacke, sich Zeit lassen, Kondition und Trittsicherheit-das genügt ! Wir wollen den Traunstein nicht dämonisieren !
Ein sehr nützlicher und informativer Artikel.
Die Steinschlaggefahr am Hernlersteig ist auch nicht zu unterschätzen !
... eher Zierler-typisch
Dort steindelts fast immer etwas
Nach meiner letzten Begehung über den Naturfreundesteig kann ich nur folgendes festhalten: Mich wundert, dass nicht noch mehr passiert! Wer einmal erlebt hat wie sich manche Leute den Berg raufquälen, teilweise mit Kindern und Tieren (!), schlecht ausgerüstet, ein Wahnsinn! Ich habe an jenem Tag 3x den ÖAMTC-Hubschrauber im Einsatz erlebt. Dank an all die Retter & Helfer, sonst wären noch weit mehr Unfälle an diesem Berg!
genau die, die du beschreibst, sollen lieber auf den pöstlingberg spazieren oder wenns schon gefährlich sein soll, zum laudachsee.
de traunstein ist nie zu unterschätzen....
Zusätzlich halte ich auch das neue Traunstein-"Hotel" für keine so gute Idee, damit wird möglicherweise bei vielen Halbschuhtouristen ein falscher Eindruck erweckt, insbesondere mit dem Weg über die Moiralm.
Auch die Beschreibungen der Steige im Internet weisen -MEINER MEINUNG NACH- nicht ausreichend auf die Gefahren hin.
@VoxNihili
Den letzten Satz kann ich nur unterstreichen! Man muss den Leuten endlich einmal genau vorgeben und erklären, dass bergsteigen und klettern "gefährlich" sind (scheinbar hat der Huber-Bua das auch nicht gewusst!). Oder man baut zur Risikominimierung die Steige aus, z.B. mit Betonstufen und Geländern, vielleicht ab und zu ein Lift, wenn es mal steil wird.
Vielleicht wäre es als Alternative ratsamer, vor Antritt einer Besteigung eines Berges, ob groß oder klein, steil oder flach, einfach nur das Hirn einzuschalten!
"(scheinbar hat der Huber-Bua das auch nicht gewusst!)"
Der Satz tut schon weh.
Es ist wohl ein klarer Unterschied, ob man ein Risiko bewusst eingeht, weil man sich seiner eigenen Fähigkeiten bewusst ist, oder ob man in eine Wand einsteigt, mit einer ausgedruckten Topo aus dem Internet in der Hand, ohne eine Ahnung vom Bergsteigen zu haben.
Letzteres sehe ich leider immer öfter, auch auf nicht mehr so ganz einfachen Routen.
Ich habe, nur als Beispiel, auf dem Großvenedigergletscher Leute mit Turnschuhen getroffen, während wir mit Seil, Pickel und Steigeisen unterwegs waren.
Was nützt es dann bei solchen Idioten, wenn auf dem TOPO draufstünde, dass das Betreten eines Gletschers gefährlich wäre?
Aber vielleicht hatte ich Glück, weil mir meine Eltern als Kind grundsätzlich klar machen konnten, dass das "Betreten" eines Berges (oder der freien Natur im Allgemeinen) gefährlich sein könnte und man daher einige Maßnahmen treffen müsste, um diese zu minimieren oder auszuschließen.
Gäbs keine Bergrettungen u. Helis, würden viele Leut ob der Gerippe am Wegrande wohl gar nicht mehr raufgehen.
Aber bei der angezüchteten Vollkaskomentalität, sprich scheinbar gegen fast alles versicherbar zu sein, ist es kein Wunder, dass auch die Unbedarftesten ihr Hirn nicht zum Denken gebrauchen ...
Äktschn doåmma
lustig samma
Gutes Beispiel - das meinte ich ja auch eigentlich...
"Was nützt es dann bei solchen Idioten, wenn auf dem TOPO draufstünde, dass das Betreten eines Gletschers gefährlich wäre?"
Im Prinzip hast du auch recht - bei Idioten nützt kein Harnweis.
Aber würde z.B. draufstehen:
"Achtung! Gletscher - absolute Lebensgefahr - Überquerung AUSSCHLIESSLICH in einer Seilschaft mit hochalpiner Ausrüstung (Steigeisen, Pickel, Bergeseil etc) möglich" - dann würde vielleicht wenigstens 1 darüber nachdenken!
"Harnweis"
Freud lässt grüssen - Hinweis natürlich