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Grasl kandidert als ORF-Generaldirektor

Von nachrichten.at/apa, 23. Juni 2016, 12:11 Uhr
Die ORF-Serie "Golden Handshake"
Richard Grasl Bild: ORF

WIEN. Der derzeitige Finanzdirektor Richard Grasl wird für die Position des ORF-Generaldirektors antreten.

Da waren's schon zwei: Eine Woche vor der offiziellen Ausschreibung des ORF-Generaldirektors steht fest, dass nicht nur Amtsinhaber Alexander Wrabetz, sondern auch Finanzdirektor Richard Grasl ins Rennen um den Küniglberg gehen. Letzterer verkündete dies am Donnerstag bei der Sitzung des Stiftungsrats. Nicht überraschend für viele Räte, die den Wettbewerb um die ORF-Führung begrüßen.

Ausschlaggebend war laut Grasl die Frage der Entscheidungsstruktur an der ORF-Spitze: Er wolle eine "kollektive" Entscheidungsfindung, der Amtsinhaber Alexander Wrabetz "an der Alleingeschäftsführung festhalten", so Grasl: Dies sei seine "Entscheidungsfrage" gewesen, denn er selbst findet eine Alleingeschäftsführung nicht mehr zeitgemäß.

"Programm mit vielen Neuerungen"

Auch die Struktur der Geschäftsführung will er "jedenfalls anders" anlegen, und überhaupt plant Grasl, ein "sehr umfangreiches Programm vorzulegen", mit "vielen Neuerungen". Außerdem will er sich mit einem Team zur Wahl stellen, das sei in der Vergangenheit Usus geworden und auch sinnvoll.

Grasl, seit bald sieben Jahren Finanzdirektor an Wrabetz' Seite, hofft auf einen "positiven Wettbewerb, nicht gegen jemand". Er wolle die "gute Zusammenarbeit" mit dem amtierenden GD fortsetzen, versicherte er. Wrabetz selbst nahm die neu hinzugekommene Konkurrenz eher spröde "zur Kenntnis": "Das war ja zu erwarten und sechs Monate intensiv vorbereitet."

Zur weiteren Zusammenarbeit meinte er nur: Man werde sich bemühen, "fair, sachlich, offen" zu agieren und die Arbeit weiter erledigen, "davon gehe ich aus". Auf atmosphärische Beschreibungen seines Verhältnisses zu Grasl wollte er sich nicht näher einlassen. Bei der Entscheidung werde der Stiftungsrat seine Leistungen der vergangenen Jahre würdigen, ist Wrabetz "zuversichtlich": "Wir sind einer der best aufgestellen Öffentlich-Rechtlichen in Europa." Unter seiner Führung habe das Unternehmen "schwierige Klippen gut gemeistert".

Reaktionen: Pragmatisch bis erfreut

Im Stiftungsrat selbst wurde Grasls Kandidatur pragmatisch bis erfreut kommentiert. Thomas Zach, Leiter des ÖVP-"Freundeskreises", sah jetzt "den Wettbewerb um die besten Konzepte und Ideen für den ORF" eröffnet. "Das ist der erste Schritt für eine gute Zukunft für den ORF." SPÖ-Freundeskreis-Leiter Erich Fenninger sieht - egal wie die Wahl ausgeht - mit Grasls Ankündigung eine gewisse Zäsur vollzogen: "Das Gesamtteam wird so nicht mehr weiterarbeiten" in der nächsten Funktionsperiode, das sei mit heute klar. Dabei habe dieses Team "aus meiner Sicht nicht unerfolgreich" agiert. Er selbst plädiert für Wrabetz - aber nicht aus parteipolitischen Gründen, wie er versicherte. Der Amtsinhaber habe gute Arbeit geleistet und auch die Redaktion lobe, dass er "Schutz vor Instrumentalisierungen" gewährleiste.

NEOS-Vertreter Hans-Peter Haselsteiner fand es "erfreulich, dass Herr Grasl sich der Wahl stellt". Und er wünschte sich viele weitere Bewerber, denn der ORF verdiene einen größeren Wettbewerb um seine Zukunft. Der Unabhängige Franz Küberl wiederum hofft auf einen "Wahlkampf in vernünftigen Formen", sieht aber offensichtlich die Chance dafür, denn "das sind ja erwachsene Menschen", die bis auf Weiteres gemeinsam ein Unternehmen führen müssten.

Siggi Neuschitzer, für Kärnten im Aufsichtsgremium, will sich "ganz genau anschauen, mit welchem Programm beide für die Zukunft des ORF antreten werden. Das bessere Konzept wird die Kärntner Stimme bekommen". FPÖ-Vertreter Norbert Steger wartet nun auf die Konzepte, und auch der Grüne Stiftungsrat Wilfried Embacher will nun einmal die Inhalte abwarten. Grasls Kandidatur jedenfalls war für ihn keine Überraschung mehr.

Kein öffentliches Hearing

Vom Tisch ist die Idee, die Kandidaten im August zu einem öffentlichen Hearing zu laden - zu groß waren die rechtlichen Bedenken, es könnte gegen die Verschwiegenheitspflicht im Stiftungsrat verstoßen werden. Statt dessen soll es eine öffentlich übertragene Präsentation am Vortag der Wahl geben, aber eben ohne Frage- und Antwortmöglichkeit.

Ausgeschrieben wird der Posten des ORF-Generaldirektors am 30. Juni, die Bewerbungsfrist läuft dann bis 28. Juli. Nachnominierungen durch Stiftungsräte sind bis 1. August, 12.00 Uhr, möglich. Gewählt wird am 9. August.

Inhaltlich beschloss der Stiftungsrat am Donnerstag unter anderem den Verkauf des Funkhauses an die Rhomberg-Gruppe, außerdem segnete er den Jahresbericht des ORF ab.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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fritzicat (2.724 Kommentare)
am 23.06.2016 22:41

Grasl muss auf Befehl des Mittelscheitlers Pröll antreten, da spielt Qualifikation keine Rolle.

Aber sollte Grasl gewinnen, wird der ORF noch weiter in politische Abhängigkeit kommen, der Pröll ist in NÖ täglich im TV, wo er seine egomanischen Vorstellungen ausleben kann.

https://www.youtube.com/watch?v=X2MLSZeEoUM

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Abraxas (1.600 Kommentare)
am 23.06.2016 14:21

naja, da soll halt der Lopatka bei den Blauen nachfragen, ob sie ihm helfen, den Grasl zu wählen. In letzter Sekunde stimmen die Roten dann zähneknirschend zu, dass doch der/die N.N. (bis dahin muss dann noch ein Reservekandidat/-Kandidatin gefunden werden -> ich hoffe, der Lopatka hat das auf seiner ToDo-Liste relativ weit oben, weil viel Zeit bleibt nimmer) zum ORF General gewählt wird.

Das ist doch ein "super" Plan; hat sich auch schon bewährt... zwinkern

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espresso.perdue (711 Kommentare)
am 23.06.2016 12:47

das ist schon wieder das ewig gleich grausliche rot-schwarze Hickhack. Mir wird einfach nur schlecht wenn ich das lese ....

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