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Maximilian Hecker: Lieder wie ein Geschenk

Von Von Reinhold Gruber, 19. März 2010, 00:04 Uhr
Maximilian Hecker
Maximilian Hecker hat aus seinen persönlichen Erfahrungen neue Stärke gewonnen. Am 21. März spielt Hecker im Posthof Linz. Bild: Dirk Merten

Wie geht’s? Die Frage riecht nach Standardformel. Im Fall von Maximilian Hecker ist sie es nicht, weil die Antwort „gut“ nicht zu erwarten war. Der deutsche Songwriter stand vor dem Abgrund. Er drehte sich um.

Die Lust an seinem Beruf war ihm 2008 abhanden gekommen. Jener Beruf, den er sieben Jahre zuvor, als den seinen gewählt hatte, machte ihm keine Freude mehr. Die Musik begann ihn zu nerven, die Studioarbeiten zu seinem Album „One Day“ gerieten im April 2008 zum Horrortrip. So weit, so schlecht.

Als er im November des gleichen Jahres auf Asientour war, war er leer. Sein musikalisches Gefühl war verloren gegangen, bis ihm Nana passierte. Die Prostituierte lief ihm in Tokio genau in dem Moment über den Weg, als er ganz unten war. Diese Begegnung schrieb er in „Nana“ nieder – dem ersten Song seines neuen Albums „I Am Nothing But Emotion, No Human Being, No Son, Never Son Again“, das zur Wiederauferstehung für den Berliner wurde. Vor seinem Konzert am 21. März im Linzer Posthof sprach „was ist los?“ mit Hecker.

Wer die Entstehungsgeschichte des Albums kennt, wird überrascht sein, dass die Stimmung eine sehr positive ist. Warum ist das so?

Hecker: Das Interessante an diesem Album ist und deshalb liegt es mir ja so am Herzen, dass es so nah an der Erlebnissen ist. Ich habe etwas erlebt und dann eine Aufnahme gemacht. Das ist unersetzlich. Bisher habe ich über einen Zeitraum von ein paar Monaten Lieder geschrieben und es dann im Studio in eine Form gebracht habe. Ich habe mich ans Mikro gestellt und habe irgendwie versucht, ein Gefühl zu zitieren. Das klappt nicht. Man macht auf eine andere Art etwas Gutes im Studio, aber nicht auf die Weise, wie ich es will. Es ist mir nach wie vor völlig egal, wie das Album klingt. Aber wenn ich weiß, dass der, der da singt, in dem Moment das erlebt, dann ist es Gold wert. Ich weiß natürlich nicht, wie so etwas auf andere wirkt. Für mich war das Album deshalb wie ein Geschenk an mich selbst.

Warum betrachtest du es als Geschenk?

Hecker: Weil es selbstzerstörerisch wirken mag, es so auf den Markt zu bringen, wie es jetzt ist, aber auf lange Sicht wäre es selbstzerstörerisch gewesen, es in der üblichen Form heraus zu bringen.

Auffällig ist aber, dass du in diesem Album total in dir ruhst, es nach wahrem Gefühl klingt. Wenn ich die Lieder höre, habe ich das Gefühl, du sitzt in diesem Moment neben mir und spielst sie.

Hecker: Das ist interessant, denn man würde zuerst einmal erwarten, dass es nicht nah klingt, weil ich durch einen Gitarrenverstärker singe und somit der Gesang sehr fern ist. Ich singe so, wie ich das Lied komponiere und auch probe. So singe ich bei mir zu Hause. Dass es dennoch sehr nahe klingt, habe ich jetzt schon öfter gehört und es erstaunt mich natürlich. Aber es freut mich, dass es dann doch so klingt, wie wenn man im Nebenraum sitzt. Man nimmt also doch eher daran teil, als auf einer produzierten Platte.

Du erzeugst Aufmerksamkeit am Beginn und wenn man sich darauf einlässt, dann lässt du einen nicht mehr aus. Empfindest du das auch so?

Hecker: Ich glaube schon, dass man sich darauf einlassen muss. Vom Sound her ist es sehr mittig, ohne Bässe. Ein HiFi-Freak würde wahrscheinlich sagen, dass er damit nichts anfangen kann. Ich würde dann halt sagen, dass er Pech gehabt hat.

Was hast du über dich selbst gelernt, während du dieses Album aufgenommen hast?

Hecker: Ich habe auf jeden Fall wieder so manches entdeckt, das schon durch das Funktionieren im Musikgeschäft zugedeckt war. Ich habe gemerkt, dass sehr viel Musikalität und Energie noch in mir ist. Diese Energie hatte ich verloren.

Weißt du, warum du die Energie und damit die Freude an der Musik verloren hast?

Hecker: Ich dachte, ich bin Musiker und wollte als Perfektionist, der ich bin, meinen Beruf richtig machen. Dann schaut man sich um, sieht, wie es die anderen machen, und hat das Gefühl, man muss es denen gleich tun. Irgendwann hat man aber den Mut und die Reife, zu sagen: Ich muss überhaupt nichts,

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