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Die Aufgeiger: Die verdrehte Kunst zu dürfen

Von Eva Allerstorfer, 10. Februar 2012, 00:04 Uhr
Die verdrehte Kunst zu dürfen
Erfolg rechnen „Die Aufgeiger“ nicht in CD-Verkäufen, sondern mit Applaus. Bild: privat

„Die Aufgeiger“ sind von Grund auf ehrlich. Sie spielen Volksmusik, die Spaß macht. Völlig sinnfrei, ätzen Kritiker. Die Steirer kontern mit ausverkauften Konzerten und einer Disco-Tour. Frontmann Christian Gruber und Harmonikerspieler Peter Steinberger im Gespräch.

Über euch wird geschrieben, eure Musik ist authentisch. Was macht eure Musik echt?

Christian Gruber: Wir übertreiben nicht. Wir spielen das, was wir wollen, und merken, dass es bei den Leuten gut ankommt. Mehr Pep für das Volk! Das ist unsere Devise. Weil wir einen Live-Schlagzeuger haben, können wir nicht nur Volksmusik, sondern alles quer Beet spielen. Aber nie mit dem Keyboard, sondern immer mit der Steirischen Harmonika. Das ist es, was uns heraushebt. Wir spielen ohne „Japaner“ (lacht).

Was ist also typisch geigerisch?

Peter Steinberger: Man hört es ziemlich schnell, dass es aufgeigerische Lieder sind ...

Gruber: Wir schreiben alles selbst und sind oft recht abgedreht. Balladen schreibt die Tamara (Sängerin, Anm.). Ich bin der, der die verrückteren Sachen macht, das kommt einfach aus mir heraus.

Es ist also der Zufall, der solche Lieder schreibt?

Gruber: Auch. Wir haben eine Plattenfirma, die es zulässt, dass wir das machen, was uns gefällt. Wenn du bei einer großen Plattenfirma unter Vertrag bist, hast du das Problem, nicht mehr entscheiden zu dürfen.

Kritiker schimpfen, Musik und Texte, wie ihr sie aufnehmt, schnell sinnfrei. Wie geht ihr damit um?

Gruber: Es kann sicher nicht jeder mit uns etwas anfangen. Ins Gesicht hat uns das aber noch keiner gesagt. Manchesmal steht ein negativer Beitrag im Gästebuch auf unserer Homepage oder auf Facebook, aber im Grunde …

Steinberger: … sind das die, die ganz einfach auf einer anderen Musik-Schiene unterwegs sind.

Gruber: Wobei! 2004 hat uns der Chef der Disco Bollwerk angerufen und gemeint, er hätte gerne einen unserer Titel auf der Bollwerk-CD. Wir waren verwundert. 2005 haben wir dann das erste Mal eine Discotour gemacht und das ist wirklich sehr gut angekommen.

Privat hat sich bei den „Aufgeigern“ in letzter Zeit viel verändert. Christian ist Vater geworden, Tamara hat geheiratet, baut ein Haus und hat auch ein Kind bekommen. Merkt ihr das in eurem neuen Album „Extrem verdrehte Tatsachen“?

Gruber: Unsere Musik ist nicht anders geworden. Das Drumherum natürlich schon. Wir sind alle sehr gerne daheim. Das Spielen ist jetzt am Wochenende ein schöner Ausgleich. Am Wochenende will ich aber noch immer auf die Bühne und loslegen. Solange es Spaß macht, machen wir weiter. Es funktioniert immerhin schon seit zwölf Jahren. Wir haben uns als Kinder kennengelernt. Peter ist erst seit zwei Jahren (als Ersatz für Christopher Guggi, der aufgrund einer beruflichen Weiterbildung kürzertreten muss, Anm.) dabei und unser „Leihgeiger“. (lacht)

Steinerberger: Freilich ist es nebenberuflich nicht immer leicht. Beim Hausbau kommen die Handwerker am Wochenende, wenn wir Engagements haben. Tamara bringt das aber gut unter einen Hut.

Von der Musik zu leben ist kein Thema?

Gruber: Nein. Wir haben schon Angebote bekommen, aber immer abgelehnt. Das ist uns zu unsicher. Wir haben Familien zu versorgen, tragen Verantwortung. Niemand kann wissen, wie lange der Erfolg anhält. Außerdem ist es immer leichter, etwas zu tun, das man tun kann, weil man es will und nicht, weil man es muss.

Was wäre eure Selbstaufgabe? Wo stoßt ihr an eure Grenzen?

Gruber: Wir hätten bei einer riesengroßen Plattenfirma unter Vertrag gehen können. Dort hätten wir spielen „müssen“, heute können wir. Wenn man nicht mehr selbst über sich entscheiden kann, kriegt man ein Problem. Wenn wir unsere eigenen Lieder nicht aufnehmen dürften, das wäre reine Selbstaufgabe für uns.

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