Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Wie ein Pilcher-Roman

31. Jänner 2015, 00:04 Uhr
Wie ein Pilcher-Roman
Constanze Hill ist diplomierte Sexualberaterin und Radiomoderatorin. Bild: VOLKER WEIHBOLD

Sexualberaterin Constanze Hill war von der Trilogie begeistert.

Warum wird "Fifty Shades of Grey" hauptsächlich von Frauen gelesen, ist ihnen ihr Liebesleben zu langweilig?
Constanze Hill:
Im Grunde ist es wie in einem Rosamunde-Pilcher-Roman. Der wird auch vorwiegend von Frauen gelesen, so wie sich Frauen eher Liebesfilme anschauen. Und "Shades of Grey" ist ja nichts anderes als eine Liebesgeschichte mit einem bizarren Schuss Erotik, ein Pilcher-Roman in der SM-Welt. Nicht mehr und nicht weniger, nur dass es so etwas halt noch nicht gegeben hat.

Ein typisches Frauenthema – so einfach ist das Faszinosum dieses Buches zu erklären?
Ich kann nur sagen, warum ich alle drei Teile verschlungen habe. Ich finde es faszinierend, wie die beiden Hauptfiguren es schaffen, dass das Verliebtsein, diese Liebe bleibt. Obwohl sie so extrem unterschiedlich sind, kriegen sie das hin. Es sind sehr gute Tipps enthalten, wie Beziehung gelebt werden kann. "Shades of Grey" wird häufig als "Mummy porn" abgewertet, aber es hat der Gesellschaft ermöglicht, ganz offiziell über den Tellerrand schauen zu dürfen. Das Buch kann einen Impuls liefern, dass Beziehungen auch anders gelebt werden können als auf die ganz klassische Weise. Dieses Öffnen ist durch "Shades of Grey" angeregt worden. Es darf erlaubt sein, über seine Fantasien mit dem Partner zu reden, aber auch zu seinen Fantasien zu stehen, dass sie nichts Abartiges sind. Immer unter der Voraussetzung, dass es für beide passt.

Welchen Anteil an dem Erfolg hat die sadomasochistische Sexualität?
Einen großen. Es ist eben das Spiel mit Macht und Unterwerfung, aber es geht in "Shades of Grey" nicht nur darum. Es geht nicht nur darum, dass er sie in seine dunkle Welt führt, sondern sie bringt auch Licht in seine Welt. Er hält sich am Anfang für nicht liebesfähig, und sie zeigt ihm, dass das nicht so ist. Jeder geht ein Stück weit in die Welt des anderen, und es ist ja nicht so, dass sie versklavt wird. Er hätte gern die totale Sexsklavin und sie den romantischen Märchenprinzen, der sie heiratet. In Wahrheit werden sie beides füreinander. Es ist ein Aufeinanderzugehen. Das hat mich an dem Buch so fasziniert.

Wäre das Buch auch so erfolgreich gewesen, wenn Anastasia Steele den dominanten Part ausgeübt hätte?
Ich fürchte nicht. Was schade ist, denn es gibt wahnsinnig viele submissive Männer, die unterworfen werden wollen. Es gibt auch Frauen, die dominant sind und unterwerfen wollen, aber das sind deutlich weniger. Grundsätzlich gibt es viel mehr submissive Männer als dominante Frauen, was in unserem Rollenbild begründet liegt.

Werden Sie sich den Film anschauen?
Definitiv. Am Tag der Premiere sitze ich im Kino, und zwar mit meinem Partner, der sich zwar mit Händen und Füßen wehrt, aber in diesem Fall unterwerfe ich ihn und er muss mitgehen. (rofi)

mehr aus Kultur

Schöner Leiden mit Billie: Neues Album von Billie Eilish

Nadja Maleh: „Wir gehen wie Zombies auf Autopilot durchs Leben“

Von Bach bis Bruckner im Zeichen der „Freiheit“

Bruckners Geburtstag wird mehr als 550 Mal gefeiert

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen