"Ich liebe den Wettbewerb"
LINZ. Angelika Winzig, EU-Spitzenkandidatin der Landes-ÖVP, im Interview.
Das Werben um Vorzugsstimmen sei für sie keine Belastung, sondern Ansporn, sagt Oberösterreichs VP-Spitzenkandidatin für die EU-Wahl, Angelika Winzig.
OÖNachrichten: Fühlen Sie sich auch – wie Bundeskanzler Sebastian Kurz – vom "Regelungswahnsinn" der EU bevormundet?
Angelika Winzig: Das Thema Bürokratie ist auch mir ein Anliegen. Die Bürokratie bei meiner Firmengründung war immerhin ausschlaggebend dafür, dass ich in die Politik gekommen bin. Ich glaube, dass man alles von Zeit zu Zeit hinterfragen muss, auch den Lissabon-Vertrag. Der stammt aus dem Jahr 2007, seither ist bekanntlich einiges passiert. Das gilt auch für viele Richtlinien und Verordnungen der EU.
Die Regeln hat aber kein bürokratisches Monster in der EU erschaffen, sondern sie wurden zum Teil von den Mitgliedsländern selbst initiiert.
Was wir alles regeln und wie wir es regeln, das kriegt manchmal eine Eigendynamik, bei der man korrigierend eingreifen sollte. Wir leben das in der Bundesregierung konsequent: Bei 40 EU-Richtlinien haben wir beschlossen, das sogenannte Gold Plating, also die Übererfüllung von EU-Richtlinien, nicht mehr zu machen.
In der ÖVP entscheiden die Vorzugsstimmen darüber, wer in das EU-Parlament einzieht. Sind Sie ein bisschen neidisch auf die Kandidaten in der FPÖ oder SPÖ, die diese Hürde nicht haben?
Nein. Wir haben das Regulativ mitbeschlossen. Das bringt mehr Bürgernähe, und es stärkt einen auch selbst. Für mich ist das eher Ansporn: Ich liebe den Wettbewerb.
Sie und die ÖVP trommeln im Wahlkampf gegen das AKW Mochovce. Warum jetzt?
Ich kann mich noch sehr gut an das Unglück in Tschernobyl erinnern, als die Wolke über den Bezirk in Wien gezogen ist, in dem ich damals lebte. Mein Vater hat dann Kinder betreut und Hilfstransporte organisiert. Das Thema begleitet mich schon lange. Und die Menschen in den Grenzregionen beschäftigt es sehr.
Weltwirtschaftlich ist vieles im Umbruch. Was braucht Europa, um den Giganten USA und China Paroli bieten zu können?
Europa muss strategisch, selbstbewusst und geschlossen sein. Europa hat so viel zu bieten, wirtschaftlich, sozial und kulturell. Wir könnten sehr viel selbstbewusster sein. In anderen Ländern gibt es die politischen Alphatiere Trump, Putin und Xi. Da spricht immer nur einer. Bei uns ist oft gar nicht klar, wer das oberste EU-Organ ist: Juncker, Tusk, wer ist wer?
Die Neos schlagen deshalb die Bildung der Vereinigten Staaten von Europa vor.
Solche Aussagen helfen aber den Rechtspopulisten, deren Wähler zur Wahl gehen, um so etwas zu verhindern. Ich halte das für nicht ungefährlich. Wir müssen den Zusammenhalt in Europa stärken, beim Brexit hat das unter den 27 Ländern auch funktioniert. Gleichzeitig müssen Vielfalt und Regionalität berücksichtigt werden.
Der Zusammenhalt fehlt zum Beispiel in der Migrationspolitik. Der Ausbau der Grenzschutzagentur Frontex verzögert sich bis 2027.
Migration ist so ein großes Thema, bei dem wir nicht mehr viel Zeit haben und rasch handeln müssen. Afrika wächst um 50 Millionen Einwohner pro Jahr. Da müssen wir Gas geben. Wenn wir das Grundproblem nicht lösen, hilft uns auch der Grenzschutz nichts. Wenn die Leute vor Ort keine Lebensgrundlage haben, können wir Mauern aufbauen, wie wir wollen – sie werden nichts nützen. Der EU-Afrika-Gipfel war schon ein positives Signal, damit Betriebe in Afrika investieren und dort Infrastruktur geschaffen wird.
Sie haben im Februar gesagt, dass Sie sich im Wahlkampf bei gewissen Themen auch klar von der FPÖ abgrenzen würden. Seither gab es einige rechtsextreme Vorfälle. Sollte die ÖVP hier entschlossener vorgehen?
Unser Kanzler hat klare Worte gefunden, die der FPÖ auch nicht gefallen haben, wie man sehen konnte. Wir grenzen uns ab und lassen uns solche Dinge nicht umhängen. Wir sind zwei Parteien mit unterschiedlichen Wertesystemen. Das Einzige, was uns verbindet, ist ein gemeinsam ausgearbeitetes Regierungsprogramm.
Zur Person
Angelika Winzig (56) aus Attnang-Puchheim ist geschäftsführende Gesellschafterin des Pulverbeschichtungsbetriebs Powder Tech in Redlham mit zehn Mitarbeitern. Seit 2011 ist sie Vizepräsidentin des Europäischen Wirtschaftsbundes, seit 2013 Nationalratsabgeordnete. Winzig ist seit 25 Jahren mit ihrem Lebensgefährten liiert und hat keine Kinder.
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"Oberösterreich in der EU vertreten"
Äh nein, das ist eigentlich nicht der Anspruch.
"Die EU in Oberösterreich vertreten" wohl eher. Aber nicht klientel- und stammtischtauglich.
> Österreich in der EU vertreten ... aber nein...
Ghupft wia gsprunga, sie sind doch alle nur ZÄHLER bei der Abstimmung.
Sie müssen alle dem Fraktionschef gehorchen - und der muss der Partei gehorchen.
Am Pult müssen sie, wenn sie je einmal hin dürfen, Wahlparolen sprechen, die ihren Vorgesetzten in der Regierung und in der EU-Kommission gefallen.
Das einzige, das den Bekanntheitsgrad und die Bedeutung der Winzig perfekt beschreibt, ist ihr Name.
Jaja, wie beschreiben ÖVPler ihre primären Geschlechtsorgane? Kurz und Winzig.
Oh, es zeigt sich heute als niveauloses Ferkel!
Fühlen Sie sich angesprochen?
Man hört ja aus Wien, dass Winzig wegen haarsträubender Kompetenzlosigkeit - nobel ausgedrückt - nach Brüssel abgeschoben wird, um sich zumindest im Parlament vor weiteren Peinlichkeiten der Dame aus der Heimat der Schottermitzi zu schützen...
Man sieht Winzig bei Parlamentsübertragungen immer in der ersten Reihe im Parlament. Immer am Schimpfen, ausfällig, beleidigend und unsympathisch.
Gut wenn sie aus dem Bild ist und in Brüssel. Sie sollte doch den Ungustl August Wöginger und ÖVP-Genaralsekretär Nehammer auch gleich mitnehmen.
Dann wäre es gleich ruhiger, sachlicher und weniger untergriffig im Parlament. Diese drei ÖVP-Abgeordneten sind wirklich nicht auszuhalten bei ihren Parlamentsreden und Zwischenrufen.
" Afrika wächst um 50 Millionen Einwohner pro Jahr. Da müssen wir Gas geben."
Bei welcher Burschenschaft ist die Frau ? VP und FP sind mittlerweile austauschbar.
Wäre es nicht besser, sie macht zuerst einmal eine Retorikkurs.
Farblos ist dieses Mädel
der Wettbewerb unter den Giganten fällt ja schon als Krieg aus zu Lasten der Konsumenten die das alles bezahlen !!!
Ich liebe Herausforderungen (challenge). Wettbewerb (competition) brauche ich persönlich nicht, stelle mich ihm aber, wenn unbedingt notwendig.
.............manchmal hat man das Gefühl es geht mehr um Verwirrung und bei beschlossenen Gesetzen weniger um wirkliches wissen, eigentlich schade um das viele Geld was die EU nur für herumreisen zum Fenster raussschmeist!
Welcher Wettbewerb der Parteien? Den haben Kurz &co mit der FPÖ auf ein „die Linkslinken“ gegen „Uns“ reduziert.
Uns bedeutet wir Türkisblauen Rechts & Rechtsaussen.
Traurig ist als Wähler für mich, dass ich aufgrund der Politik und Einstellung manch zweit- und x-platzierter nicht mehr den besten österreichischen EU-Politiker wählen kann (Karas) sondern das geringste Übel der am deutlichsten und weitesten von der blaunen Suppe entfernten Kandidatengruppe und pro-europäisch auftretenden Kandidaten nehmen werden muss.
Nicht wählen ist ein Unding, denn Europa ist gerade jetzt wichtiger denn je für ein Österreich wie wir es jetzt unter Strache und Kurz zu erleben beginnen (wir werden schon noch sehen was unter denen alles möglich sein wird)
D'accord. Eine Stimme für Karas - meinen persönlichen Favoriten - ist unausweichlich eine Stimme für Kurz' ÖVP, die nach dem Ausfall des Kanzlers vom Wochenende unwählbar ist. (Ausfall an Wissen oder an Redlichkeit)
Um eines klarzustellen: Man kann durchaus gegen die Menge von EU-Verordnungen & -Richtlinien im allgemeinen sein, ebenso gegen einzelne Verordnungen & Richtlinien im speziellen. Nur muss man dann sagen: WIR in der EU haben UNS zu viele Vorschriften gemacht. Denn das Parlament und die Regierungschefs waren jedes Mal dabei.
-> ja,
CSAC1001 sie sind ein braunes Opfer, und "müssen" in dieser Opferrolle so weiter tun..
Welch armes Wesen sie sind, obwohl sie "müssen" gar nichts.
" Wir sind zwei Parteien mit unterschiedlichen Wertesystemen. Das Einzige, was uns verbindet, ist ein gemeinsam ausgearbeitetes Regierungsprogramm."
Was diese Dame nicht dazu sagte: indem der Kurz die "rote Linie" immer weiter nach rechts verschob! Diese Kurz-VP ist ins Lager der Rechten übergeschwappt - nicht umsonst zuletzt vom Vilimsky so gelobt! Daher unwählbar für solidarische Europäer und Antifaschisten.
Nun, daß nicht Leistungswillige anders wählen versteht sich von selbst. Hier bei dieser Frau und allen ÖVPlern die nach Brüssel gewählt werden, bedeutet es , daß Die Alle Weber wählen und das bedeutet Rückschritt oder zumindest Stillstand . Kein Hoffnungsschimmer für unsere Kinder.