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"Pensionssplitting heilt nicht die Wunde Altersarmut"

Von Annette Gantner, 23. Februar 2023, 07:41 Uhr
Pensionssplitting: ÖVP erhöht den Druck, Grüne stehen auf der Bremse
Vielfach arbeiten Frauen zudem Teilzeit, wodurch sich ihre Einkommen und in Folge ihre Pension reduzieren. Bild: Volker Weihbold

WIEN. Bei der Arbeiterkammer ist zuletzt die Nachfrage nach Schuldnerberatungen gestiegen. Frauen melden sich, weil sie mit ihrem Geld nicht mehr auskommen.

Ines Stilling leitet seit kurzem die Abteilung für Sozialpolitik in der Arbeiterkammer, zuvor war sie Frauenministerin in der Expertenregierung und Generalsekretärin im Sozialministerium. Die Ursachen dafür, dass Armut noch immer weiblich ist, sind vielfältig.

Es beginnt bei den Einkommen. "Wir brauchen mehr Transparenz innerhalb der Betriebe", sagt Stilling. Dabei gehe es nicht nur um die Unterschiede zwischen den Gehältern von Frauen und Männern, die laut Statistik Austria noch immer bei 18,7 Prozent in Österreich liegen (EU-Schnitt: 13 Prozent). Transparenz würde auch zu mehr Diskussionen in den Betrieben führen, ob es zulässig sei, dass eine Assistentin deutlich weniger als eine Führungskraft verdiene. Nicht nur dass Frauen in Österreich seltener höhere Posten bekleiden, sind sie zudem häufiger in niedrig bezahlten Branchen zu finden, wie der Pflege oder der Kinderbetreuung.

Auch Christine Mayerhuber, Sozial-Expertin des WIFO, sieht das Problem darin, dass Frauen in schlechter entlohnten Bereichen arbeiten. "Die Arbeitsbewertung baut auf dem Industriesystem auf. Dienstleistungen werden geringer bewertet als Tätigkeiten von Maschinen." Das Transparenzproblem in Österreich sei enorm. Man wisse nicht, wie viel man in gleicher Position bei einem anderen Unternehmen verdienen würde.

Vielfach arbeiten Frauen zudem Teilzeit, wodurch sich ihre Einkommen und in Folge ihre Pension reduzieren. Mayerhuber sieht Teilzeit als "Erfolgsgeschichte". In Österreich seien wegen des traditionellen Familienbilds lange Zeit die Möglichkeiten von Frauen auf dem Arbeitsmarkt eingeschränkt gewesen. Heute liegt Österreich mit einer Frauenbeschäftigung von 68,1 Prozent auf Platz neun in der EU (EU-Schnitt: 63,4 Prozent).

Die niedrigen Einkommen führen dazu, dass Frauen in der Pension mit weniger Geld zurechtkommen müssen. Im Regierungsübereinkommen findet sich dazu der Vorschlag eines Pensionssplittings – Männer und Frauen teilen für die Zeit der Kindererziehung ihre Pensionsansprüche. "Das Splitting ist eh lieb, aber es wird das Problem nicht lösen. Es ist wie ein Pflaster, aber die Wunde Altersarmut darunter verschwindet deshalb nicht", sagt Stilling. Mayerhuber sieht es ähnlich: Eine solche Regelung würde für die heutigen Jungmütter und -väter gelten. Auswirkungen auf die Pensionen hätte eine solche Maßnahme erst in Jahrzehnten.

Kommen Sie zum OÖN-Frauentag am Freitag, dem 3. März. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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Autorin
Annette Gantner
Redakteurin Innenpolitik
Annette Gantner
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24  Kommentare
24  Kommentare
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HumpDump (5.050 Kommentare)
am 23.02.2023 10:07

Das alte Pensionssystem, das die SPÖ mit aller Gewalt halten und mit langen Übergangszeiten noch eine Generation lang bewahren wollte, hat die Schwachstellen des Systems auf Kosten einer horrenden Neuverschuldung versteckt.

Den Frauen hat man damit nichts Gutes angetan, auch wenn es anders dargestellt wird. Das zeigen die Zahlen schwarz auf weiß. Und daraus haben AK und ÖGB genau nichts gelernt. Es bringt nichts, die Schuld anderen zuzuschieben, sondern man muss an der Ursache arbeiten, um eine Lösung bzw. Verbesserung zu erreichen.

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teja (5.937 Kommentare)
am 23.02.2023 16:16

Gab es einmal eine spö Regierung? Ist lange her und genug Zeit es zu ändern.

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teja (5.937 Kommentare)
am 23.02.2023 09:41

Wer viel und lange einzahlt soll auch dementsprechend viel herausbekommen.

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DonMartin (7.510 Kommentare)
am 23.02.2023 09:58

Lange und viel ist bei geringfügig Beschäftigten oder Teilzeitkräften nicht das selbe.

Das neue Pensionskonto macht übrigens genau, was du forderst. Man bekommt etwa proportional zur Einzahlung ausbezahlt, und genau das ist das Problem für alle, die wenig einzahlen oder denen Versicherungsjahre fehlen.

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bernihinti (32 Kommentare)
am 23.02.2023 09:40

"Dienstleistungen werden geringer bewertet als Tätigkeiten von Maschinen."
Da geht es aber nicht um Bewertungen von Tätigkeiten, sondern darum in welcher Branche die höchsten Umsätze und Gewinne erzielt werden. Und da schneiden die Mitarbeiter dann mit.

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Maxi-milian (700 Kommentare)
am 23.02.2023 09:40

Die AK will bei Löhnen und Gehältern mehr Transparenz. Warum geht sie nicht mit gutem Beispiel voran? Bei den AK- Einkommen aber bitte nicht brutto und netto vermischen und auch Zusatzleistungen dürfen nicht vergessen werden.
Im Übrigen wird niemand in eine Branche gezwungen, in der schlechter bezahlt wird. Für viele gut bezahlte Jobs werden händeringend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht. Aber nicht jede(r) möchte zum Beispiel auf dem Bau oder als Fernfahrer arbeiten. Manchmal muss man ein paar Nachteile in Kauf nehmen, wenn man besser verdienen will. Wenn in manchen Branchen mehr bezahlt wird, ist das richtig so und mehr als gerecht.

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DonMartin (7.510 Kommentare)
am 23.02.2023 08:59

Ist aber auch logisch. Wer bereits mit 55 oder 60 in Pension geht, muss klarerweise entweder von anderen leben (Privilegienpensionisten, Hackleregelung, Beihilfen etc.) oder in Kauf nehmen, mit viel weniger auszukommen.

Wieso identifiziert man ehrlicherweise nicht das sehr niedrige Pensionseintrittsalter und die hohe Lebenserwartung in Österreich aks Problem? Wohlstand für Frühpensionisten kommt der Gesellschaft und vor allem der heutigen Jugend (welche die Staatsschulden aufgedrückt bekommt) sehr teuer.

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spacer (1.513 Kommentare)
am 23.02.2023 09:10

Wenn ich mit 15 meine lehre begonnen habe und mit 60 in Pension gehe, also 45 Jahre eingezahlt habe, sollte das eigentlich reichen.

Etwas anders ist es, wenn ich bis 35 studiere....

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DonMartin (7.510 Kommentare)
am 23.02.2023 09:21

"sollte das eigentlich reichen"

Nein, eben nicht, denn es zählen nicht nur die Jahre, wo man einbezahlt, sondern auch die Jahre, wo man herausnimmt. Stichwort Lebenserwartung, und die ist bei Frauen noch dazu höher!

Als Lehrling zahlt man übrigens auch nichts oder kaum ein.

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spacer (1.513 Kommentare)
am 23.02.2023 12:10

Wenn alle 45 Jahre einzahlen reicht es auch für alle 👍😁

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eigeneMeinung (156 Kommentare)
am 23.02.2023 10:07

und dann ziehst noch die lehrzeit ab, die nicht angerechnet wird, das bundesheer wo man nix verdient die 9 monate aber dazu vom staat gezwungen wird usw.

es ist eine sauerei das ganze!

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kave84 (3.048 Kommentare)
am 23.02.2023 13:39

Wenn man ordentlich gelebt hat, sich nicht versoffen oder verraucht hat, dann kann man bis 67 Jahre arbeiten. Und wenn’s ab 65 nur 20h pro Woche sein sollten.

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Utopia (2.816 Kommentare)
am 23.02.2023 08:50

Das Pensionssystem ist grundsätzlich unfair frauenfeindlich aufgebaut. Bevor der Staat die Alterssicherung übernommen hatte, wurden die Kinder von den Eltern erhalten und dann die Eltern von den Kindern. Wer viele Kinder hatte, konnte mit einer guten Versorgung im Alter rechnen. Wer keine Kinder hatte, konnte sich etwas fürs Alter zusammensparen.

Dann kam der Staat auf die Idee die Altersversorgung zu übernehmen. Die Eltern dürfen zwar immer noch die Kinder allein erhalten. Aber nun nimmt der Staat den Kindern das Geld weg, das für die Eltern bestimmt ist und verteilt es an alle, auch an die die nie Kinder hatten. Die Mütter wurden dabei einfach vergessen. Die sind unserem Staat keine eigene Sicherung wert, obwohl sie 100% ihres Einkommens für die Kinder aufgewendet haben.

Sage mir keiner, die Mütter bekommen auch etwas. Das ist eher ein Hohn als eine Alterssicherung. Das kinderlose Ehepaar kann mit 5000 Euronen und mehr das Alter genießen. Unsere Kinder kommen dafür auf.

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DonMartin (7.510 Kommentare)
am 23.02.2023 09:01

Frauen bekommen mittlerweile die Kindeserziehungszeiten relativ großzügig angerechnet.

Das Problem stellen eher das extrem niedrige Pensionseintrittsalter bei Frauen dar.

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Utopia (2.816 Kommentare)
am 23.02.2023 14:18

Was verstehen Sie unter "großzügig"?
Was verstehen Sie unter "extrem niedrigem Pensionsantrittsalter"?
Man kann sich alles schönreden, damit man kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn man auf Kosten anderer lebt.

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tulipa (3.342 Kommentare)
am 23.02.2023 13:39

Dass Eltern die Kinder alleine erhalten ist der Schmäh des Jahres: Kinderbeihilfe, gratis Mitversicherung der Kinder, gratis Kindergarten (teilweise) und Schule, Mutterschutz und Karenzurlaube, Kinderabsetzbeträge und -zuschläge, Kinderfreifahrt und Schülerfreifahrt, diverse freie Eintritte, Schulbeihilfen und Stipendien, und die Liste ließe sich sicher noch fortführen…

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Utopia (2.816 Kommentare)
am 23.02.2023 14:15

Klingt viel, was Sie da aufzählen, es sind aber immer nur Peanuts. Alle Menschen, die nicht arbeiten können oder dürfen, werden vom Staat erhalten. Die Kinder nicht, die sind Menschen zweiter Klasse.

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Utopia (2.816 Kommentare)
am 23.02.2023 14:25

Das Geld für Kindergarten und Schule bekommen nicht die Eltern oder Kinder, sondern die Lehrer und Kindergärtnerinnen. Davon können die Eltern kein Brot und keine Winterstiefel für die Kinder kaufen.

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user_unser (323 Kommentare)
am 23.02.2023 08:16

Frauen sind sehr oft freiwillig auf Teilzeit, dass wirkt sich auf die Pension aus.

Und die Berufswahl ist eine individuelle und eigenverantwortliche Entscheidung.

Falls das Argument kommt, Kindererziehungszeiten werden am Pensionskonto angerechnet, sind also pensionswirksam, und zwar ziemlich hoch.

Zitat: "Für Zeiten der Kindererziehung wird eine Beitragsgrundlage von 2.090,61 Euro (2023) monatlich herangezogen und am persönlichen Pensionskonto angerechnet. Dieser Wert wird jährlich angepasst (erhöht)."

Quelle: Sozialministerium

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kave84 (3.048 Kommentare)
am 23.02.2023 07:50

Mittlerweile gibts sogar junge Männer und Frauen ohne Kinder, die bloß einen Teilzeitjob wollen. Wenn dann das Einkommen nicht passt, dann schreien sie nach Hilfe vom Staat.
Die meisten „armen Menschen“ könnten sich ihr Leben selbst verbessern, wären sie nicht zu faul um zu arbeiten.
Dann wäre auch noch genug Geld für jene da, die tatsächlich auf den Staat angewiesen sind.

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Melinac (3.136 Kommentare)
am 23.02.2023 07:21

Darf man ja gar nicht ansprechen, was Frauen.....Menschen in einfachen Jobs, Hilfsarbeiter, Reinigung, Verkäuferinnen, Friseurinnen.....verdienen!
Es wird immer nur von gehobenen Positionen geschrieben

Ständig neue Preise für Ernährung, Miete, Strom......, wie sollen diese noch überleben!
Wer kann von 1600£ netto im Monat noch leben??
Schon ein Unterschied, zu 2300£ netto!!

Viele große Betriebe erzielen große Gewinne, der Arbeitnehmer darf aber nicht " mitnaschen"davon!
Reiche werden immer REICHER, der arbeitende Mensch in Facharbeiter . ...... Tätigkeiten, immer ÄRMER!!🤑

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teja (5.937 Kommentare)
am 23.02.2023 09:43

Mit Basti gäbe es das nicht.

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kave84 (3.048 Kommentare)
am 23.02.2023 13:35

Mit Mehrarbeit werden’s dann statt 1.600.- plötzlich zb. 2.000.- und mehr.
Statt zu jammern…

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tulipa (3.342 Kommentare)
am 23.02.2023 13:43

Ist aber schwierig, wenn zuhause Kinder auf Versorgung und Betreuung warten, der Haushalt (oft auch noch für einen Partner mit)gemacht werden muss, etc.
Mich ärgert es immer so, wenn Spitzenverdiener damit angeben, wie viel sie arbeiten, aber großzügig unter den Tisch fallen lassen, wie viel Alltagskram ihnen von Personal bzw. Frau abgenommen wird.

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