Weichselbraun: „Opernball ist mehr als Lugner“

OÖN: Sie berichten heute Abend vom Opernball. Im vergangenen Jahr sind Claudia Reiterer und Dominic Heinzl dort über ihr Englisch gestolpert. Haben Sie sich speziell vorbereitet?

Weichselbraun: Nach sechs Jahren Arbeit bei MTV, einem amerikanischen Konzern, und den Interviews, die ich für „Wetten, dass...?“ mit englischsprachigen Menschen mache, sollte das kein Problem sein.

OÖN: Wie viele Fremdsprachen beherrschen Sie?

Weichselbraun: Englisch spreche ich fließend, Französisch verstehe ich sehr gut, kann es auch sprechen, gebrauche es aber wenig.

OÖN: Das Tirolerische, das man früher viel von Ihnen gehört hat, ist verschwunden...

Weichselbraun: Nein, meine Moderationssprache ist aber eher am Hochdeutschen angelehnt. Dadurch, dass ich viel in Deutschland mache und viel synchronisiere, hilft das manchmal, wenn man das auch ausschalten kann.

OÖN: Sie sind sehr präsent. Wie geht es Ihnen selbst damit, sich auf Plakaten und im TV ständig wiederzutreffen?

Weichselbraun: Wenn ich mich auf Fotos sehe oder in Werbungen, habe ich Distanz dazu, weil ich mich so nicht sehe. Nur Sendungen muss ich mir von Zeit zu Zeit anschauen, damit ich mich weiterentwickle. Ich würde das aber gerne vermeiden, weil ich das immer schwierig finde.

OÖN: Was lernen Sie von Aufzeichnungen?

Weichselbraun: Dinge, die sich einschleichen, wie dass man „ähm“ sagt. Ich erkenne Fragestellungen, die nicht funktionieren, oder eine schiefe Körperhaltung.

OÖN: Würden Sie mit Lugners Gast Ruby Rubacuori sprechen?

Weichselbraun: In der Tat ist die Sendung auch noch wahnsinnig voll. Wenn man mich persönlich fragt, spreche ich mit jedem, sie tut ja auch niemandem weh. Ich finde die Diskussionen hinfällig, ich will dem Ganzen auch nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken. Der Opernball ist mehr als ein Lugner.

OÖN: Sie werden ein weißes Kleid tragen. Warum?

Weichselbraun: Es ist ein Kleid, das ich schön finde, das gepasst hat, und deshalb haben wir uns dafür entschieden. Ich habe schon gehört, dass ein weißes Kleid als No-Go gilt.

OÖN: Anfragen vom Playboy lehnen Sie regelmäßig ab?

Weichselbraun: Die kommen jetzt nicht jeden Tag. Aber ich sehe keinen Grund, warum ich das tun sollte. Viele sagen, sie machen das, damit sie schöne Fotos von sich haben. Das ist mir wurscht. Ich bin Moderatorin, ich wüsste nicht, warum ich das tun sollte. Ich mache nichts, wenn ich keinen Grund dafür habe. Das fängt bei Kleidern an. Viele denken, dass ich angezogen werde, aber diese Zeiten sind vorbei, seitdem ich zehn war. Wenn ich mit einem Kleid falsch liege, dann ist das Eigenverantwortung.

OÖN: Als Moderatorin sind Sie als lieb und nett positioniert. Macht das Ihre Schauspiel-Karriere schwieriger?

Weichselbraun: Es denken viele, dass ich ein Image aufgebaut habe. Ich mache mir keinerlei Gedanken über ein Image und möchte mich auch nicht irgendwo positionieren. Ich möchte mich nur nicht verstellen müssen, und ich wüsste auch nicht, warum ich als Moderatorin ständig andere Leute beleidigen müsste.

OÖN: „Dancing Stars“ steht wieder ins Haus. Ihr langjähriger Moderationspartner Alfons Haider wird tanzen – käme das für Sie auch in Frage?

Weichselbraun: Bisher habe ich immer gesagt: „Auf keinen Fall“. Ich behalte mir zwar vor, meine Meinung zu ändern, bisher ist es aber schon moderativ mein Baby.

OÖN: Apropos: Sie sind 29, Ihre Zwillingsschwester hat bereits Nachwuchs, Sie werden ständig danach gefragt. Nervt das?

Weichselbraun: Offenbar ist das so – eine Zeitlang wird man immer nach Karriere gefragt, jetzt werde ich immer nach Kindern gefragt. Mich nervt das nicht, ich will ja Kinder, habe aber keinen konkreten Plan.

OÖN: Wer soll bei „Wetten, dass..?“ die Nachfolge Thomas Gottschalks übernehmen?

Weichselbraun: Egal wer antritt, er wird es nicht leicht haben. Die Fußstapfen von Thomas Gottschalk sind sehr groß, der ist nicht nur ein Moderator, sondern auch eine Marke. Ich denke, dass vom Kaliber her jemand wie Günther Jauch oder Hape Kerkeling am besten wäre.

 

Info: Tanz im TV

Der ORF überträgt ab 20.15 Uhr live vom Opernball. Neben Mirjam Weichselbraun berichten Alfons Haider, Kati Bellowitsch, Barbara Rett und Klaus Eberhartinger vom Ball der Bälle. Kommentieren werden das Geschehen Karl Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz. Auch Dominic Heinzl spürt den Prominenten nach: „Heinzl am Opernball“ ist morgen ab 22.25 Uhr in ORFeins zu sehen.