Trotz Klimawandel im Wald: Bundesforste mit Rekordjahr
WIEN. Vor allem dank der Immobiliensparte schrieben die Bundesforste (ÖBF) 2023 56 Millionen Euro Gewinn (vor Steuern). Auch der Wald warf ein positives Ergebnis ab, weil der Festmeter Holz mit 94 Euro gut verkauft werden konnte.
Stürme, Trockenheit, Borkenkäfer und Waldbrände setzen den staatlichen Bundesforsten zu und verursachen höhere Kosten als in den vergangenen Jahren. Dennoch blicken die Staatsforste 2023 auf "das beste Jahr der Unternehmensgeschichte" zurück, wie die ÖBF-Chefs Georg Schöppl und Andreas Gruber am Donnerstag beim Bilanz-Pressegespräch in Wien mitteilten.
Alle vier Geschäftsbereiche - Forst, Immobilien/Tourismus, Dienstleistungen (u.a. Baumvermessung), Erneuerbare Energie - warfen in 2023 Gewinn ab. Das war nicht immer so, denn der wichtigste Bereich, die Forstwirtschaft, ist erst seit 2022 wieder im Plus. Die Betriebsleistung im Holz-Bereich stieg 2023 um 5,1 Prozent auf 231 Millionen Euro, der Gewinn dank eines durchschnittlichen sehr guten Holzpreises von 94 Euro je Festmeter betrug trotz der höheren Kosten immer noch 16 Millionen Euro. Das ist ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr und sei , so die Erklärung des Vorstandsduos, auf den Klimawandel sowie höhere Personal- und Holzerntekosten, vor allem aufgrund der Inflation, zurückzuführen.
Die Gesamtbetriebsleistung der Bundesforste stieg von 323 auf 345 Millionen Euro, der Gewinn vor Steuern blieb stabil bei 56 Millionen Euro.
Die Bundesforste steigen seit einigen Jahren verstärkt in den Immobilienbereich sowie in die Wind- und Wasserkraft ein, um durch neue Unternehmensstandbeine krisenfester zu sein. Bei den Immobilien ist die Betriebsleistung im Vorjahr um 12,3 Prozent auf 64,1 Mio. Euro gewachsen. Auch heuer erwartet man weitere Steigerungen. Zum Geschäftsfeld gehört auch der Tourismus - denn die Bundesforste betreuen 70 Prozent der heimischen Seen. Dort gibt es Einnahmen mit Bojen, Stegen, Bootshäusern. Zudem sind die ÖBf recht großer Bereitsteller von Flächen für Skipisten - jeder zehnte Meter auf den heimischen Pisten ist ein bundesforstlicher, erläuterte Schöppl.
Die Einnahmen aus diesem Bereich dienen der nachhaltigen Bewirtschaftung und den Umbau der heimischen Wälder wegen des Klimawandels. Das ist eine Aufgabe für die kommenden 80 bis 100 Jahre, sagte der für Forstwirtschaft zuständige ÖBf-Vorstand Andreas Gruber. "Der Umbau der Wälder ist ein Marathon, kein Sprint." Daher setze man viel Geld in der Borkenkäferbekämpfung ein. Voriges Jahr waren es 7 Mio. Euro. Hauptbetroffen sind weiterhin Oberkärnten, Osttirol und die Obersteiermark.
Insgesamt kosteten Schäden in den Wäldern die Bundesforste voriges Jahr 32 Mio. Euro. In den 1990er- und 2000er-Jahren verursachten Schäden durchschnittlich nur die Hälfte dieser Kosten, gaben die Manager zu bedenken. Das sei eindeutig eine Folge des Klimawandels.
Millionen-Beitrag für Staatskasse
Die Bundesforste verwalten zehn Prozent der Staatsfläche, in Oberösterreich haben sie ein Viertel der Waldfläche . Sie liefern dem Bundeshaushalt auch für das abgelaufene Geschäftsjahr wieder eine Dividende von 10 Millionen Euro und das sogenannte Fruchtgenussentgelt von 16,9 Millionen. Euro ab.
994 Mitarbeiter waren 2023 beschäftigt. Die Waldwirtschaft wird aufwändiger, vor allem der "Umbau" zum klimafitten Wald und Maßnahmen der Waldpflege verlangten mehr Personaleinsatz. Deshalb soll die Zahl der Mitarbeiter heuer auf 1035 ansteigen.
Windräder im Kobernaußerwald
Der Geschäftsbereich Erneuerbare Energie verzeichnete 2023 mit einem Plus von 16,1 % den stärksten Zuwachs bei der Betriebsleistung, sie stieg auf 22,4 Mio. Euro (2022: 19,3 Mio. Euro). Der Ergebnisbeitrag (EBIT) konnte auf 12,0 Mio. Euro gesteigert werden (2022: 11,0 Mio. Euro). „Mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energie leisten wir einen Beitrag dazu, Österreich ein Stück unabhängiger von fossiler Energie und Stromimporten zu machen. Wir verfolgen diese Strategie auch in den kommenden Jahren und wollen bis 2030 mehr als 200 Mio. Euro in Wind- und Wasserkraft investieren.
Auch in Oberösterreich. Hier wollen die Bundesforste mit der Energie AG und EWS im Kobernaußerwald bis zu 19 Windräder mit einer Produktion von 250 Gigawattstunden pro Jahr errichten. Dieser Windpark stellt das bisher größte Energieprojekt im Bundesland dar. Die fünf betroffenen Gemeinden haben bereits zugestimmt, jetzt stehe man kurz vor der Umweltverträglichkeitsprüfung. Diese, hofft Schöppl, werde 2027 abgeschlossen sein, wichtig sei vor allem, die Bevölkerung "mitzunehmen". Zum Zweck der Zusammenarbeit haben die drei Unternehmen (je 45 Prozent ÖBF und EAG, 10 Prozent EWS) eine Gesellschaft gegründet.
Das nächste ÖBF-Wasserkraftwerk Elsbethen in Hopfgarten (T) mit einer Jahreserzeugung von 30 GWh befindet sich in Vorbereitung. Der Baubeginn ist 2025 geplant.
Im Kobernausser könnens aber auch gleich Batterien zu den launischen Radln dazubauen. Die Fläche hätten.
Vermutlich von "Cashcows" wie Vermietung, Verpachtung, Verscherbelung, aber nicht von der Kernaufgabe nachhaltiger Waldbewirtschaftung.