"In zehn Jahren fährt der Welser Linienverkehr gänzlich emissionsfrei"
WELS. eww-Vorstand Niedersüß wehrt sich gegen ÖVP-Angriffe und verspricht grüne Mobilität.
In die Debatte um die Welser Busdrehscheibe greift nun erneut eww-Vorstand Florian Niedersüß ein. In der Vorwoche hatte ihm ÖVP-Stadtparteiobmann Peter Csar unseriöses Vorgehen bei der jüngsten Kundenbefragung vorgeworfen. Niedersüß weist die Kritik naturgemäß zurück.
Wie berichtet, sprachen sich in einer Befragung 76 Prozent der Fahrgäste für die Beibehaltung der Busdrehscheibe auf dem Kaiser-Josef-Platz aus. "Wer in einem Café eine Umfrage über Kaffee macht, kennt vorher das Ergebnis", reagierte Csar mit einem provokanten Vergleich. Seine Forderung: eine weitere Überprüfung der Standorte Busdrehscheibe und K.J. durch unabhängige Gutachter.
Auf den Kaffee-Vergleich des ÖVP-Chefs kontert der eww-Chef mit einer ähnlichen Metapher: "Ich befrage ja auch keinen Nichtschwimmer über die Temperaturen im Schwimmbecken." Im Übrigen sei die Umfrage trotz der bescheidenen Anzahl an Befragten (149 Fahrgäste, Anm. d. Red.) so eindeutig ausgefallen, dass jeder Streit über die Seriosität der Studie ins Leere führe.
Am 1. Mai startete die neue Vertragsperiode mit SabTours. Nach Ablauf des Vertrages in zehn Jahren werde der Welser Linienverkehr emissionsfrei unterwegs sein, ist Niedersüß überzeugt. Damit fiele die Umweltbelastung weg, die als eines der Gegenargumente herangezogen werde, um die Busdrehscheibe vom Kaiser-Josef-Platz zum Bahnhof zu verlegen, wie Niedersüß betont.
Zuletzt wurde großflächig auf Busse der Klasse Euro-6 umgerüstet. Man bereite sich aber schon jetzt auf die nächste Generation vor, wenngleich E-Busse wie der E-Citaro von Mercedes entwicklungstechnisch noch nicht die nötige Reichweite schafften.
Der eww-Vorstand erinnert daran, dass sieben Varianten genau geprüft wurden. Mit dem Ergebnis, dass der bestehende Standort am K.J. Bestnoten erhielt und man im Fall einer Übersiedlung mit Verlusten rechnen müsse. Wie schon in den 1980er und 1990er Jahren, als sich die Drehscheibe neun Jahre lang am Bahnhofsvorplatz befand und die Fahrgastzahlen um 25 Prozent einbrachen.
Der Linienbus sei aus ökologischen und auch sozialen Gesichtspunkten das beste Verkehrsmittel: "Viele Welser sind darauf angewiesen, weil sie sich kein Auto leisten können. Sie auf schnellstem Weg ins Zentrum zu befördern, ist nicht zuletzt eine Frage der sozialen Fairness."
Unterdessen zeigt Csar für den eww-Chef Verständnis: "Ich verstehe, dass er genervt ist. Schließlich geht es ihm darum, die Linie Wels gut zu führen." An seiner Forderung, die Standorte erneut zu prüfen, hält der ÖVP-Obmann allerdings fest. Dies sei ihm vom Bürgermeister bereits zugesagt worden: "Ich habe den Eindruck, dass bei der Standortprüfung die Vorgaben an den Gutachter zu eng gefasst wurden." Klarerweise solle die Innenstadt vom Linienverkehr erschlossen werden: "Es sollen die Busse aber nicht Mitten im Stadtzentrum parken."
Es ist interessant die Vergleiche zu lesen. So wie der Cafehausvergleich stimmt auch der Schwimmbadvergleich nicht. Beide Herren stellen sich eine Frage nicht. Warum benützt jemand den Bus NICHT. Das ist aus meiner Sicht die zentralste Frage!
@MARTINH. im Vergleich zu so mancher grossen Stadt (Salzburg,Wien) ist das Ticket doch etwas überteuert, weiters ist es so das fährt man zu Schulschlusszeiten bekommt man fast nie einen Platz selbst älteren Personen wird dann kein Platz gemacht (selbst oft genug gesehen!)Auch das Netz wie die Busse fahren ist blöd, will ich von der Noitzmühle in nach Wimpassing geh ich lieber zu Fuss da bin ich schneller alles gehört überdacht , klar das dem Herrn vom EWW das egal ist und ein Klotz am Bein der muss ja nicht Bus fahren der fährt seinen Mercedes oder grossen SUV !
"Der Herr vom EWW" möchte, so wie ich das sehe, unter den gegebenen finanziellen Rahmenbedingungen eine für die Kunden optimale Lösung.
Wenn's wirklich mit den E-Mobilität so rasant weiter geht ist doch vielleicht auch zu überlegen die Busse zum umsteigen in die Tiefgarage zu verlegen?!Dann wäre allen geholfen!
@Csar - Die Busse am KJ "parken" nicht.
Die Busse kommen in der Hauptverkehrszeit im 15-Minuten-Takt annähernd gleichzeitig zur Busdrehscheibe, um ein regelmäßiges Umsteigen in alle Stadtteile ohne lange Wartezeiten für die Fahrgäste zu ermöglichen.
Damit diese Umsteigemöglichkeit auch tatsächlich gegeben ist, muss die Busdrehscheibe im Zentrum des Verkehrsnetzes sein, weil die Fahrzeiten zu diesem Zentrum annähernd gleich lang sein müssen.
Ein Blick auf den Stadtplan zeigt, dass der KJ der beste Standort für eine zentrale Umsteigestelle in alle Stadtteile ist.
@Niedersüss - Könnten Sie bitte eine Busfahrkarte Hr. Csar schenken, damit dieser erstmalig die Möglichkeit hat, in Wels einen Linienbus zu benützen.
Ich bin optimistisch, dass Hr. Csar dann die Sinnhaftigkeit von Busdrehscheiben und deren optimale Lage zumindest einigermaßen verstehen wird.
ghostreader - Fahrkarte schenken???
überhaubt ned wahr es is sch.... egal ob alle Busse gleichzeitig fahren , ein Reisverschlusssystem würde auch gehen und zugegeben manchmal is auch so da Vogelweider ist ständig zu spät!
Es ist für uns Busfahrer extrem wichtig, dass alle Busse am KJ gleichzeitig abfahren, denn nur so kann eine Umsteigen ohne lange Wartezeit gewährleistet werden.