Thalheims Langzeitbürgermeister regelt seine Nachfolge
THALHEIM. VP-Bürgermeister regiert Thalheim bei Wels seit 2007. Mit Christian Haagen steht sein Kronprinz schon vor der Tür.
"Sind die Buschtrommeln schon so laut?", reagiert Christian Haagen mit Humor. Die OÖN haben den Fraktionschef der Thalheimer Volkspartei kontaktiert, weil diesem ein politischer Aufstieg bevorstehen soll. Wenn alles nach Plan läuft, wird Haagen beim Ortsparteitag am 26. Juni zum neuen VP-Obmann gewählt.
Doch das ist erst der Anfang. Langzeitbürgermeister Andreas Stockinger, Jahrgang 1957, baut den künftigen Parteichef Schritt für Schritt zu seinem Nachfolger auf. Bei der nächsten Gemeinderatssitzung möchte Klaus Mitterhauser, Haagens Vorgänger als Parteiobmann, auch das Amt des ersten Vizebürgermeisters zurücklegen. Wer ihm nachfolgt, ist ein offenes Geheimnis. Haagen, ein 45-jähriger Finanzberater mit MBA-Abschluss der Linzer JKU und Sohn einer Welser Kaufmannsfamilie, steht bereits in den Startlöchern.
Haagen kann sich profilieren
Wann genau Stockinger der Politik den Rücken kehren wird, ist noch nicht fixiert. Dem Vernehmen nach will aber der seit 2007 amtierende Ortschef Haagen die Zeit geben, sich bis zur kommenden Wahl im Herbst 2027 zu profilieren. Zwei Jahre vor dem Wahltermin könnte die VP den Bürgermeisterwechsel vornehmen, ohne dass es zu einer Volkswahl kommen würde. Im Gemeinderat fehlt den Schwarzen eine Stimme auf die Absolute, was bei dem gewohnt konsensualen Klima im Thalheimer Ortsparlament keine große Hürde sein dürfte.
Die Genannten wollen den anstehenden Entscheidungen nicht vorgreifen und halten sich bedeckt. Stockinger macht aber kein Hehl daraus, dass ihm die skizzierte Personallösung sehr entgegenkommt: "Christian ist mein Favorit", sagt der Bürgermeister – wohl wissend, dass sonst niemand infrage kommt und parteiintern schon alles abgestimmt ist. Im Thalheimer Gemeinderat besetzt die Volkspartei 15 Mandate, gefolgt von den Grünen (6), den Freiheitlichen (5) und der SP (5), die bis zur Wahl von Stockinger viele Jahrzehnte den Bürgermeister gestellt hat.
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![Erik Famler Erik Famler](/storage/image/2/5/8/2/2152852_autor-artikel-text-artikel-200_1Au4nT_ukfQE2.png)
Galt nicht sehr lange Zeit Herr Mitterhauser als ausgemachter Nachfolger? Was ist denn da passiert?
Herr Haagen ist sicher sehr intelligent, hat bislang jedoch den Kontakt zu den Gemeindebürgern sehr gescheut. Wird spannend, ob das heutzutage als Bürgermeister wirklich reicht.
Heut zu Tage geht kein Bürgermeister von Tür zu Tür .Da braucht man schon mehr Kompetenz als nur gewählt zu werden ,weil man den Leuten zum Gesicht steht
Den Leuten zum Gesicht zu stehen ist gar keine Kompetenz, sondern erst die Grundlage dafür, dass man kompetente Entscheidungen für eine Gemeinde treffen kann. Mag altmodisch sein, aber ich bin der Meinung, ein Bürgermeister sollte doch viel Kontakt mit den Leuten haben.