Neumarkter sitzt 25.000 Kilometer im Sattel
NEUMARKT/WELS. Kurt Gassner (59) fährt mit dem Rad fast doppelt so viel wie der Durchschnitts-Österreicher mit seinem Auto
Otto Normalverbraucher fährt mit dem Pkw 13.100 Kilometer pro Jahr. Das Skiklub-Wels-Mitglied Kurt Gassner beendete die Radsaison 2014 – nach 25.009 Kilometern.
Welser Zeitung: Können Sie sich erinnern, wie Sie das Radfahren erlernt haben?
Gassner: Ja, mein Vater hatte ein Stangenrad, ich war fünf und musste unter die Stange rein, um es zu lernen: Stützräder gab es nicht, aber aufgeschlagene Knie.
Wie kamen Sie zum Radsport?
Als ich 20 war, hatte ein Freund ein Rennrad, ein Puch Mistral A, gewonnen und es nicht gewollt: Ich nahm es – seither fahre ich.
Fahren Sie bei Rennen mit?
Nur noch hin und wieder bei Triathlons: Besonders stolz bin ich, dass ich in Villach beim Triathlon-Europacup die Klasse M40 gewonnen habe und mich bei der WM unter 2500 Sportlern für die 120 Startplätze beim Ironman auf Hawaii qualifizieren konnte.
Weshalb sind Sie Mitglied beim Tri-Team und Skiklub Wels?
Ich kam durch meinen Sohn Johannes nach Wels, weil er für die Skiklubs in unserer Nähe damals zu jung war. Außerdem gab es dort die Chance zum Schwimmtraining.
Ihre Lieblingssportart ist...?
Radfahren ist eine Sucht geworden, Laufen und Schwimmen tu ich nur noch für den Hausgebrauch. Wenn meine Söhne und ich übermütig werden, machen wir einen Triathlon: Beim Laufen bin ich schnell, beim Schwimmen schlagen sie mich, beim Radfahren hängt es von der Tagesverfassung ab.
Radeln Sie auch in Teams?
Das ist gemischt, ich fahr auch gerne alleine: Heuer wollte ich im April mit dem neuen Rennrad eine Probefahrt zum Attersee machen. Es hat so Spaß gemacht, dass ich über das Salzburgische bis nach Spittal an der Drau gefahren bin. Von dort rief ich meine Frau an, die dachte zunächst, ich wäre im Krankenhaus. Erst dann wurde ihr klar, wo ich bin: Ich fuhr am nächsten Tag weiter bis Triest und dann bis Porec: es waren 635 Kilometer: Dort kam meine Frau nach – und ich bekam endlich frische Kleidung.
Was hat Ihre Frau zu dem ungeplanten Ausflug gesagt?
Wir haben ein sehr gute Ehe, ich bin ein recht ein Braver: Daher darf ich solche Sachen machen.
Was war Ihr schönstes Erlebnis?
Der Wahnsinn war vom 14. bis 29. Juli wegen des Wetters die Tour vom Watzmann zum Montblanc: 1250 Kilometer, 31.250 Höhenmeter. Johannes und ich hatten zu wenig warme Kleidung mit, es war nebelig, kalt: Wir fuhren bis auf 3000 Meter, die Straße aus dem Ersten Weltkrieg war verschneit – ohne GPS hätten wir uns verirrt. Trotz einjähriger Vorbereitung war es grenzwertig: Wir trugen die Räder bis zu 15 Kilometer. Dafür braucht es auch immense mentale Stärke.
Welche Ziele haben Sie 2015?
Ich will von Klagenfurt nach Triest auf den Spuren der ehemaligen Isonzo-Front fahren.
Fahren Sie auch im Winter Rad?
Ich fahre nur, wenn es aper und salzfrei ist, von Dezember bis März bin ich auf Skiern unterwegs. Diese Woche habe ich das letzte Mal eine längere Tour mit den Rennrad gemacht. Dann waren es heuer 25.009 Kilometer – das reicht.
Was können Sie Menschen mitgeben, die noch nicht Radfahren?
Dass sie im Leben etwas versäumt haben. Man ist mit der Natur anders verbunden als im Auto.
...don´t feed the trolls
und ich bin über 1100 KM nordic walking gegangen. Ich auch super!
und 25000 km mit dem Rad. Falls in Pension - sofort reaktivieren!!!!!
aha Schurli. Und haben Sie auch einen Job für Ihn ?
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..und wer von den 14 nimmt einen 59ig jährigen ?