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Biber erobert Bäche und Flüsse rund um Wels

Von Erik Famler, 15. Dezember 2016, 05:31 Uhr
Biber erobert Bäche und Flüsse rund um Wels
Der Biber ist rasant im Vormarsch. Das sind Spuren, die er am Ufer des Schleißbaches hinterlässt. Bild: fam

WELS. Der Zuwachs an Biber-Populationen macht Landwirten und Grundbesitzern zu schaffen. Der bis zu 30 Kilo schwere Nager dringt bereits in stadtnahe Gegenden vor.

In unseren Breiten war der große Nager bereits ausgestorben. Weil er keine natürlichen Feinde hat, ist der Biber wieder heimisch geworden. Vor Jahrhunderten gab ihn die Kirche als Fastenspeise frei. Er wurde gnadenlos gejagt.

Seit einigen Jahren ist er aber unaufhörlich im Vormarsch. Zeugnisse seiner Präsenz sind umgeknickte Bäume und Sträucher, aus denen er in Ufernähe Biberburgen baut. In Schleißheim hat sich der Biber bereits zu einer Plage entwickelt. "Er baut unten am Bach und überschwemmt bei uns die Wiese. Wir mussten mehrmals seine Burg entfernen, weil es zu Verklausungen kam", sagt ein Anrainer, der beim Schleißbach wohnt.

Vegetarier und Maisfresser

Der Pensionist will anonym bleiben, da er Strafen der Naturschutzbehörde fürchtet. Zum Bach hin stellte er einen Zaun auf, damit der Quälgeist nicht an seinen Obstbäumen knabbert. Der Landwirt Gerhart Derflinger hat 5000 Quadratmeter bachnahen Grund verloren, weil der Biber eine Wiese unter Wasser setzte: "Er untergräbt auch das Ufer, was gefährlich sein kann, wenn man mit dem Traktor über die Hohlräume fährt", sagt Derflinger.

Unübersehbar sind die Biberspuren nahe der Weinbergmühle in Ottsdorf, die Elfriede Stöger betreibt: "Der Zulauf zu meinem Betriebskraftwerk ist ständig verstopft. Ich habe so viel Arbeit mit dem Tier. Man kann sich das nicht vorstellen."

Im Sommer bedient sich der vegetarisch lebenden Biber in den Mais- und Getreidefeldern. Wenn der Herbst kommt, macht sich der bis zu 30 Kilo schwere und ganzjährig geschützte Nager an den Hölzern zu schaffen.

Zu sehen bekommt man den nachtaktiven Biber ganz selten. Obmann Werner Forstinger vom Fischereirevier Untere Traun erinnert sich an eine unangenehme Begegnung aus dem Vorjahr: "Ein mächtiges Exemplar blieb bei der Bachabkehr im E-Werk-Kanal zurück. Als ich den Burschen vertreiben wollte, hat er mich angefallen und in die Wathose gebissen. Ich war sehr erschrocken." Forstinger hatte Glück. Das ausgewachsene Tier biss zwar den Gummi durch, Forstingers Zehen blieben aber unversehrt. Die Fischer betrachten den Biber nicht als Feind: "Für den Fischbestand ist er nützlich, weil durch seine Bauten Sedimente entstehen, die Larven und Insekten ernähren. Diese sind wiederum Fischnährtiere." Da der Biber den Fischotter attackiert, wird er von Fischern nicht ungern gesehen.

Inzwischen ist das Nagetier auch in stadtnahe Gebiete vorgedrungen. An der Mündung des Thalbachs trifft man auf eine große Biberburg. Am gegenüberliegenden Ufer beim Welser Industriegebiet hat er kleine Bäume umgebissen.

Der Naturschutz betrachtet den Biber als Bestandteil der Kulturlandschaft: "Die Population nimmt zu. Der Biber holt sich alte Lebensräume zurück. Das ist in allen Bezirken so. Es gibt Regionen, die sind viel stärker betroffen", sagt Thomas Mörtelmaier von der Bezirkshauptmannschaft Wels-Land.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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il-capone (10.432 Kommentare)
am 15.12.2016 17:44

Anscheinend sind die Welser Hunde nur als Schosshündchen zu gebrauchen.
Und einen Vierbeiner kann man ohnehin nicht verklagen... grinsen

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Katzenkoerberl (1.838 Kommentare)
am 15.12.2016 07:55

Ein Biber bedroht mich auch manchmal....er nervt und schmerzt in den Ohren und wird "Justin" genannt...🔇

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schallimar (689 Kommentare)
am 15.12.2016 05:59

Okay, der Biber macht heute Land- und Forstwirten zu schaffen. Früher war es umgekehrt, da machte der Mensch den Bibern zu schaffen. Von daher wohl auch ausgleichende Gerechtigkeit.
Aber normalerweise gibt es seitens Naturschutz bei solchen "Reibereien" zwischen Mensch und Natur Unterstützung und Hilfe. Die müsste man nur versuchen in Anspruch zu nehmen - wäre jedenfalls besser als die Biberburg zu zerstören.

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Scotiella (524 Kommentare)
am 17.12.2016 20:34

Willkommen zurück, Biber! grinsen
Jetzt bitte in Thalheim eindlich den kleinen Katzbach renaturieren, damit wir auch beim Spar eine Biberburg bekommen - das wird romantisch ...

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