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Eine Zeitreise zu den eigenen Wurzeln: Morgen wird Steyrern ihre Stadt gezeigt

Von Gerald Winterleitner, 22. Februar 2019, 00:04 Uhr
Eine Zeitreise zu den eigenen Wurzeln: Morgen wird Steyrern ihre Stadt gezeigt
Enge Gasse und Schlossberg in Steyr: Auf dem Schlosstor sind Kaiser Friedrich III. und sein Sohn Maximilian I., der letzte Ritter, zu sehen. Bild: CHRISTIAN STUMMER / C-STUMMER PH

STEYR. Weltfremdenführertag: Die beiden Austria Guides Alexandra Engelbrechtsmüller und Wolfgang Hack lustwandeln auf den Spuren der Kaiser Friedrich III. und Maximilian I.

"Wer in Steyr lebt, kennt die reichhaltige Geschichte unserer Stadt eigentlich am wenigsten", sagt Wolfgang Hack. Der Steyrer Fremdenführer und Nachtwächter ist einer von fünf staatlich geprüften Austria Guides in der Stadt. Bei 490 Führungen pro Jahr werden rund 15.000 Gästen in sechs Sprachen die offensichtlichen und verborgenen Schätze Steyrs, die zahlreichen Geschichten aus der Vergangenheit der Stadt, Schmankerl und Historisches nähergebracht.

Anlässlich des Weltfremdenführertages – am 21. Februar 1985 wurde der Weltverband der Fremdenführervereine mit Sitz in Wien gegründet – wollen die Austria Guides nun morgen, Samstag, endlich auch einmal den Steyrern Geheimnisse aus der Geschichte ihrer Stadt zeigen. Beim zweistündigen Rundgang "Steyr am Vorabend der Renaissance – Zeiten des Umbruches" dreht sich alles rund um Kaiser Friedrich III. und Kaiser Maximilian I., den letzten Ritter. Treffpunkt ist um 10 Uhr vor dem Rathaus, Honorar sind freiwillige Spenden, die einem karitativen Zweck zugeführt werden.

Astronom aus Steyr

Anlass für diese Thematik ist der 500. Todestag von Kaiser Maximilian, der am 12. Jänner 1519 in Wels gestorben ist. Zuvor aber hatte er im Dezember noch Steyr einen Besuch abgestattet, "vermutlich, um sich wieder einmal ein wenig Geld von den reichen Kaufleuten der Stadt auszuborgen", sagt Alexandra Engelbrechtsmüller. Die Exil-Wienerin, die es kurz nach der Jahrtausendwende der Liebe wegen nach Steyr verschlagen hat, die sich aber sofort auch in die Stadt verliebt hat und hier als Austria Guide tätig ist, begleitet gemeinsam mit Hack auf dieser "Kaiser-Tour". Steyr sei damals nach Wien in wirtschaftlicher Hinsicht die zweitbedeutendste Stadt Österreichs gewesen. Der Außenhandel, speziell mit Venedig, hatte die Kaufleute reich und in den Augen der Kaiser interessant gemacht. "Sie haben Maximilian Geld geborgt, dafür wollten sie aber auch Zugeständnisse haben", sagt Engelbrechtsmüller. Die wichtigsten dieser Privilegien waren die ab 1499 dem Magistrat der Stadt erlaubte Bürgermeisterwahl und das 1512 erhaltene Recht, das Siegel mit rotem Wachs zu verwenden.

Ein weiteres Zeugnis der zahlreichen Besuche des Kaisers in der Stadt ist die im Jahr 1506 errichtete Schießstätte im Stadtgraben hinter der Redaktion der OÖNachrichten am Werndlplatz. Hack: "Die wurde damals vom Magistrat bewilligt, weil Maximilian die Schützen dermaßen liebte." Mit dem in Steyr geborenen Geographen und Astronomen Stabius, einer der bedeutendsten seiner Zeit, hatte Maximilian auch einen hochrangigen Mitarbeiter aus der Stadt in seinem Gefolge. "Stabius hat als erster aus einem Globus einen Atlas gemacht", berichtet Hack.

Mauer rund um die Stadt

Nicht weniger bedeutend waren die Spuren, die Maximilians Vater zuvor in der Stadt hinterlassen hatte. Friedrich III. war zwar vermutlich nur zwei Mal in Steyr und hat die reiche Handelsstadt sogar mehrmals verpfändet, er war es aber, der die zuvor nur dürftig gesicherte Stadt ab 1480 richtig befestigen ließ: Unter anderem mit einer Mauer an der Enns, dort wo heute der Ennskai ist, dem Stadtgraben, aus dem die Promenade wurde, dem Taborturm sowie Stadtmauern mit zahlreichen Toren in Enns- und Steyrdorf. "Das heutige Erscheinungsbild Steyrs geht zu einem großen Teil auf Kaiser Friedrich III. zurück", sagt Engelbrechtsmüller.

Wer als Steyrer seine Stadt näher kennenlernen und diese sowie zahlreiche weitere interessante Geschichten und Fakten erfahren möchte, dem sei dieser Rundgang wärmstens ans Herz gelegt.

 

Kaiser Friedrich III. und Kaiser Maximilian I.: Steyr am Vorabend der Renaissance – Zeiten des Umbruches. Themenführung mit den Austria Guides Alexandra Engelbrechtsmüller und Wolfgang Hack am Samstag, 23. Februar. Treffpunkt um 10 Uhr beim Rathaus. Kosten: Freiwillige Spenden, die für einen karitativen Zweck gespendet werden.

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Autor
Gerald Winterleitner
Lokalredakteur Steyr
Gerald Winterleitner
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