Festtag für alle BMW-Fahrer und andere auch...

"Die Frage habe ich befürchtet", gestand BMW-Werksdirektor Gerhard Wölfel der Moderatorin des Festaktes zum "Tag der offenen Tür" und 35. Bestandsjubiläum von BMW in Steyr. Nein, zu einem nagelneuen BMW habe auch das Einstiegsgehalt des Absolventen der FH Würzburg und heutigen Vorstandes nicht gereicht: "Ich bin damals einen 1200-er NSU gefahren, dunkelsilber lackiert, das kam einem BMW halt irgendwie nahe."

BMW-Fahrer von Dienst wegen ist Bürgermeister Gerald Hackl (SP), der sich nach dem Führerschein auch zuerst einmal in einen Kleinwagen gezwängt hat: "Ein roter Fiat 127 war’s", erinnert sich der Rathauschef, "an den Geruch erinnere ich mich heute noch". Eingefleischter BMW-Fahrer schon immer war VP-Stadtrat Gunter Mayrhofer – aber nur auf zwei Rädern: "Ich bin begeistert Motorrad gefahren und da gab’s nur eine BMW für mich." Bei Vizebürgermeister Helmut Zöttl (FP) war der Zulassungsschein auf einen BMW ausgestellt, den er gegen einen Klein-Lkw eingetauscht hat: "Das nächste Auto wird wieder ein BMW, ein Diesel mit dem Motor aus Steyr".

Nicht nur einen BMW, sondern gleich einen ganzen Fuhrpark davon hat Axel Kühne, Vorstandsvorsitzender der Greiner-Gruppe: "Wir sind Geschäftspartner. Wir sind für BMW Zulieferer, im Gegenzug prägt BMW unsere Fahrzeugflotte". Auf die gute Zusammenarbeit mit BMW als Nachbarn verwiesen SKF-Vorstand Franz Hammelmüller und ZF-Chef Johann Reif.

BMW-Fans in der Familie hat St. Ulrichs Bürgermeisterin Annemaria Wolfsjäger (VP), die gestern deshalb nicht nur von Amts wegen zum "Tag der offenen Tür" gekommen war. Ihr Garstener Amtskollege Anton Silber (VP) hat für BMW vollstes Lob übrig, ist aber selber überzeugter Audi-Fahrer: "Dazu stehe ich in aller Freundschaft und dabei bleibt’s auch". Ebenfalls in der Riege der Ortsoberhäupter in der Gratulantenschar für BMW gesichtet wurde Schiedlbergs Bürgermeister und Nationalrat Johann Singer (VP). Durchaus auf der richtigen Veranstaltung wähnte sich Steyrs Mobilitätsstadtrat Reinhard Kaufmann (Grüne). Er hält zwar "das Auto für überbewertet" und sei nicht gekommen, um einer "heiligen Kuh" zu huldigen. Aber für eine bestimmte Form der Mobilität brauche es Hersteller wie BMW, der "als Arbeitgeber eine immense Bedeutung für unsere Region hat".

Die große Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Steyr und ganz Oberösterreich misst auch Landeshauptmann Thomas Stelzer BMW zu, dessen Aufschwung und Erfolg "ein Gesicht habe". Stelzer meinte das Gesicht von Gerhard Wölfel, den er mit der Verleihung des "Goldenen Ehrenzeichens des Landes Oberösterreich" völlig überraschte. "Hut ab vor der lückenlosen Geheimhaltung", lobte der Manager aus Bayern, der von der Ehrung keinerlei Fingerzeig bekommen hatte.

 

Das sagen die Besucher des "Tages der offenen Tür"

„Ich bin ein eingefleischter BMW-Fan, seit Menschengedenken. Weil ich dieses Auto fahre, interessiert es mich besonders, wie es hergestellt wird und wie sich die Technik weiter entwickelt. Und als Steyrer hat man sowieso einen gewissen Stolz auf BMW.“
Willi Wieser, Steyr

„Wie jeder in der Region habe ich Verwandte und Bekannte, die hier im BMW-Werk in Steyr arbeiten. Da hat jeder schon von der Arbeit erzählt und heute habe ich die Gelegenheit, mir das einmal auch selber anzuschauen. Weil ich bei MAN arbeite, ist mir die Autobranche nicht fremd.“
Martin Großalber, Sankt Peter in der Au

„Ich wohne in der Nähe des Werkes. Außerdem habe ich früher schon einmal auch hier bei BMW als Ferialpraktikantin gearbeitet. Da hat es mich natürlich interessiert, was sich seither verändert hat: Jede Menge.“
Ulrike Forster, Behamberg

„Ich bin ein Oldtimer-Liebhaber. Ich habe zuhause in meiner Garage einen BMW-Barockengel, Baujahr 1963, stehen und noch zwei weitere Auto dieses Types. Wenn man selber bastelt, schaut man gerne ins Werk."
Josef Priller, Oberschlierbach

 

Video: Das BMW-Werk hat am Sonntag anlässlich des 35-jährigen Bestehens zum Tag der offenen Tür eingeladen und 35.000 Besucher sind gekommen, um das Motorenwerk zu erkunden.