"Schockanruf": Linzerin verlor rund 100.000 Euro an Betrüger
LINZ. Telefonbetrüger sind derzeit im Raum Linz aktiv. Binnen zwei Tagen knöpften sie Senioren Gold, Schmuck und Bargeld im Wert von rund 200.000 Euro ab.
"Diese Woche waren die Täter leider sehr erfolgreich", sagt Gerald Sakoparnig vom Landeskriminalamt. Bereits am Donnerstag waren ein Linzer und ein Ennser Opfer von Betrügern geworden. Tags darauf wurde eine 79-jährige Frau aus Linz mit derselben Masche hereingelegt. Es war am frühen Nachmittag des 19. August, als die Dame einen Anruf erhielt. Eine weibliche Stimme war zu hören. Die Anruferin stellte sich als Polizistin vor und teilte der alleinlebenden Seniorin eine schockierende Nachricht mit: "Ihre Tochter hat einen schweren Verkehrsunfall verursacht", sagte die Unbekannte am Telefon. Bei dem Unfall sei eine Beteiligte ums Leben gekommen, weshalb sich die Tochter nun in Untersuchungshaft befinden würde. Sie komme nur durch eine Kaution in fünfstelliger Höhe wieder frei.
Wie der Betrug aufflog
Der Kautionstrick ist eine bekannte Masche. Doch immer wieder fallen Oberösterreicher darauf herein. Wie kann das sein? "Die Täter üben einen massiven Druck aus", sagt Sakoparnig, der die Abteilung Betrug im LKA leitet. Wie im Fall der 79-jährigen Linzerin, versetzen sie ihre Opfer mit sogenannten "Schockanrufen" in Panik. "Sie können in diesen Situationen nicht mehr klar denken. Im Nachhinein erinnern sich die Opfer dann oft, dass ihnen die Betrugsfälle eh aus den Nachrichten bekannt sind", sagt der Ermittler.
Auch der Linzerin fiel der Betrug erst auf, als es bereits zu spät war. Nach dem Anruf kam eine Frau bei ihr vorbei, die die vermeintliche Kaution - Goldbarren, Schmuck und Bargeld - bei der Pensionistin abholte. Etwa 30.000 Euro übergab sie der Betrügerin in bar, weitere 70.000 Euro dürften die Gegenstände wert sein. Wenig später erhielt die 79-Jährige durch Zufall einen Anruf von ihrer Tochter. Es stellte sich heraus, dass diese nie in einer Notsituation war.
Opfer werden nach Vornamen ausgesucht
Die Dame meldete den Vorfall bei der Polizei. Und sie ist nicht das einzige Opfer: Am Vortag waren Betrüger ebenfalls in Linz und in Enns (Bezirk Linz-Land) erfolgreich. Unklar ist, ob es sich um dieselben Täter handelt. Fest steht: Auch in den beiden Fällen ist ein hoher Schaden entstanden. Das Landeskriminalamt schätzt, dass die Opfer je 50.000 Euro verloren.
Laut Sakoparnig versuchen die Täter ihr Glück bei Nummern, die auf ältere Vornamen lauten. "Sie suchen sich eher eine Adelheid, eine Gerlinde oder eine Maria aus. Modernere Namen sind nicht so gefährdet", sagt er. Da es die Trickbetrüger auf Ältere abgesehen haben, sollen sich diese im Fall eines "Schockanrufs" gleich bei der jüngeren Generation melden.
"Fantasiebegabte" Täter
Neben dem Kautionstrick lassen sich die laut Sakoparnig "fantasiebegabten" Täter immer wieder neue Tricks einfallen. So war Anfang August einer Witwe aus Wels glaubhaft gemacht worden, dass bewaffnete Verbrecher in ihrer Nachbarschaft seien. Zu ihrer eigenen Sicherheit solle sie gleich alle Wertsachen vor die Tür stellen. Völlig verängstigt kam die Frau der Aufforderung nach - und verlor fast eine halbe Million Euro. Die OÖN haben berichtet:
Die dreisten Tricks
Immer häufiger spielen auch Bankberater eine ungewollte Rolle. "Die Opfer erhalten am Telefon den Hinweis, beim Abheben des Bargeldes nicht auf die Fragen der Bankangestellten einzugehen", sagt Gerald Sakoparnig vom Landeskriminalamt. Nun werden die Berater für Betrugsfälle sensibilisiert, kündigt Herbert Walzhofer, Vorstandsdirektor der Sparkasse Oberösterreich, an. Mehr dazu in diesem Bericht.
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Kann mir nicht passieren
Es ist mir nicht möglich so einen großen Geldbetrag auf die Seite zulegen.
Trotz aller Warnungen schon wieder. Da hilft nur Besachwalterung.
100 000 € zu erwerben ist nicht zwingend mit einer gewissen Intelligenz gekoppelt.
ich möchte einmal wissen, wie solche Betrügereien vor sich gehen. Kann mir das mal wer sagen. Ich bin der absoluten Meinung bei mir hätten die keine Chance, Weis es nicht.
Der Untergang des Abendlandes zeichnet sich massiv ab....trotz intensiver Warnung in den Medien fallen die Menschen noch immer drauf rein....Frage WELCHE Menschen???? Allein gelassen ? Weniger begabt??! Oder welche????
Sachwalter, für solch bedauernswerte Opfer, werden hauptsächlich von jenen gefordert, die es in ihrem Leben verabsäumt haben, sich was Eigenes zu schaffen, und auf ein Erbe spitzen, gell XOL.
warum werden solchen mensch:innen keine sachwalter beigestellt ??
WEIT mehr Aufklärung!
Wir alle müssen aufgeklärt werden, mehr daraufhingewiesen werden, dass Verbrecher unterwegs sind.
Diese sind vor Gericht zu stellen und sollte die Strafe bekommen, die sie verdienen. Gerne etwas mehr.
Vor Gericht stellen.... der war gut. Werden bei unserer Streicheljustiz ohnehin nicht erwischt
Um Schockanrufe vorzubeugen-einfach seinen Eintrag ins Telefonbuch entfernen lassen ,Handy ist doch anonymer, Nummer bekommen nur Bekannte!
Woher haben die Anrufer die Info, daß es Sohn oder Tochter gibt?
Nachfragen welchen Vornamen Kinder haben, kann Anrufer verunsichern .
Verwundert bin ich ,wieviel Geld, Wertgegenstände, Schmuck in manchen Haushalten gebunkert wird!
Days wird von insider,wie hilfs-zuge -oder Pflegepersonal verraten
Da müsste im TV vor den Nachrichten viel öfter gewarnt werden,
wird ja sonst auch jeder Unsinn beworben
Sobald am Display kein Name aufscheint, wird nicht "abgehoben".....Nummer unverzüglich sperren.....
Das ist so schändlich! Ich weiß gar nicht, was ich mit solchen Verbrechern anstellen würde.
Ich würde mir wünschen, dass da mehr Aufklärung passiert. Man könnte solche „Telefonate“ spielen, aufnehmen und auf div. Plattformen, Radio- und TV-Sendern etc. vorspielen. Ich glaube, erst dann bekommen viele eine Vorstellung, wie so etwas in der Realität abläuft und können es - sollten sie selbst Opfer werden - besser als Fake einschätzen.
Auch bei mir erfolgte ein so ein Anruf. Zuerst eine unverständlich weinende weibliche junge Stimme, dann ein Frau angeblich von der Kriminalpolizei. Weiter ist die nicht gekommen, ich habe gesagt, dass hier der Geheimdienst sei und ich gleich kommen würde sie zu verhaften. Dann habe ich aufgelegt. Falls wieder so ein Anruf kommt, werde ich sie in ein für mich kostenloses Sexgespräch verwickeln, wenn es mich gerade freut. Bei einem Anruf von „Microsoft“von einer Frau in miesem Englisch habe ich das schon mal gemacht, die hat dann bald aufgelegt.
..... und jede Menge Geld.
Durch die mediale Aufmerksamkeit wird es halt auch interessanter für Trittbrettfahrer
Der Mutterinstinkt schlägt wieder zu. Ist dieser Instinkt geweckt wird nicht mehr nachgedacht. Leider.
Nachdem die Opfer unter anderem Aufgrund des Vornamens ausgesucht werden, haben Sie sicher schon Ihre Eltern aufgefordert ihre Vornamen in Dilara und Erkan zu ändern.
Diese Namen wurden bisher für Verbrechen dieser Art noch sehr wenig ausgesucht.
Auch Kevin und Frauke passen
Und täglich grüßt das Murmeltier…