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"Schockanruf": Linzerin verlor rund 100.000 Euro an Betrüger

Von Verena Gabriel, 20. August 2022, 11:20 Uhr
(Symbolbild) Bild: colourbox.com

LINZ. Telefonbetrüger sind derzeit im Raum Linz aktiv. Binnen zwei Tagen knöpften sie Senioren Gold, Schmuck und Bargeld im Wert von rund 200.000 Euro ab.

"Diese Woche waren die Täter leider sehr erfolgreich", sagt Gerald Sakoparnig vom Landeskriminalamt. Bereits am Donnerstag waren ein Linzer und ein Ennser Opfer von Betrügern geworden. Tags darauf wurde eine 79-jährige Frau aus Linz mit derselben Masche hereingelegt. Es war am frühen Nachmittag des 19. August, als die Dame einen Anruf erhielt. Eine weibliche Stimme war zu hören. Die Anruferin stellte sich als Polizistin vor und teilte der alleinlebenden Seniorin eine schockierende Nachricht mit: "Ihre Tochter hat einen schweren Verkehrsunfall verursacht", sagte die Unbekannte am Telefon. Bei dem Unfall sei eine Beteiligte ums Leben gekommen, weshalb sich die Tochter nun in Untersuchungshaft befinden würde. Sie komme nur durch eine Kaution in fünfstelliger Höhe wieder frei. 

Wie der Betrug aufflog

Der Kautionstrick ist eine bekannte Masche. Doch immer wieder fallen Oberösterreicher darauf herein. Wie kann das sein? "Die Täter üben einen massiven Druck aus", sagt Sakoparnig, der die Abteilung Betrug im LKA leitet. Wie im Fall der 79-jährigen Linzerin, versetzen sie ihre Opfer mit sogenannten "Schockanrufen" in Panik. "Sie können in diesen Situationen nicht mehr klar denken. Im Nachhinein erinnern sich die Opfer dann oft, dass ihnen die Betrugsfälle eh aus den Nachrichten bekannt sind", sagt der Ermittler. 

Auch der Linzerin fiel der Betrug erst auf, als es bereits zu spät war. Nach dem Anruf kam eine Frau bei ihr vorbei, die die vermeintliche Kaution - Goldbarren, Schmuck und Bargeld - bei der Pensionistin abholte. Etwa 30.000 Euro übergab sie der Betrügerin in bar, weitere 70.000 Euro dürften die Gegenstände wert sein. Wenig später erhielt die 79-Jährige durch Zufall einen Anruf von ihrer Tochter. Es stellte sich heraus, dass diese nie in einer Notsituation war.

Opfer werden nach Vornamen ausgesucht

Die Dame meldete den Vorfall bei der Polizei. Und sie ist nicht das einzige Opfer: Am Vortag waren Betrüger ebenfalls in Linz und in Enns (Bezirk Linz-Land) erfolgreich. Unklar ist, ob es sich um dieselben Täter handelt. Fest steht: Auch in den beiden Fällen ist ein hoher Schaden entstanden. Das Landeskriminalamt schätzt, dass die Opfer je 50.000 Euro verloren. 

Laut Sakoparnig versuchen die Täter ihr Glück bei Nummern, die auf ältere Vornamen lauten. "Sie suchen sich eher eine Adelheid, eine Gerlinde oder eine Maria aus. Modernere Namen sind nicht so gefährdet", sagt er. Da es die Trickbetrüger auf Ältere abgesehen haben, sollen sich diese im Fall eines "Schockanrufs" gleich bei der jüngeren Generation melden. 

"Fantasiebegabte" Täter

Neben dem Kautionstrick lassen sich die laut Sakoparnig "fantasiebegabten" Täter immer wieder neue Tricks einfallen. So war Anfang August einer Witwe aus Wels glaubhaft gemacht worden, dass bewaffnete Verbrecher in ihrer Nachbarschaft seien. Zu ihrer eigenen Sicherheit solle sie gleich alle Wertsachen vor die Tür stellen. Völlig verängstigt kam die Frau der Aufforderung nach - und verlor fast eine halbe Million Euro. Die OÖN haben berichtet:

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Der Trick mit der Angst: Welserin legte fast eine halbe Million Euro vor die Tür

WELS. Völlig verängstigt dürfte eine 65-jährige Welserin am Dienstag gewesen sein, als sie ihr gesamtes Vermögen vor die Tür stellte.

Die dreisten Tricks

Immer häufiger spielen auch Bankberater eine ungewollte Rolle. "Die Opfer erhalten am Telefon den Hinweis, beim Abheben des Bargeldes nicht auf die Fragen der Bankangestellten einzugehen", sagt Gerald Sakoparnig vom Landeskriminalamt. Nun werden die Berater für Betrugsfälle sensibilisiert, kündigt Herbert Walzhofer, Vorstandsdirektor der Sparkasse Oberösterreich, an. Mehr dazu in diesem Bericht.

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Verena Gabriel
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21  Kommentare
21  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Blitzer60 (1.136 Kommentare)
am 25.08.2022 17:34

Kann mir nicht passieren
Es ist mir nicht möglich so einen großen Geldbetrag auf die Seite zulegen.

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kpader (11.506 Kommentare)
am 22.08.2022 06:45

Trotz aller Warnungen schon wieder. Da hilft nur Besachwalterung.

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pprader (1.661 Kommentare)
am 21.08.2022 20:43

100 000 € zu erwerben ist nicht zwingend mit einer gewissen Intelligenz gekoppelt.

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gragru (538 Kommentare)
am 21.08.2022 14:30

ich möchte einmal wissen, wie solche Betrügereien vor sich gehen. Kann mir das mal wer sagen. Ich bin der absoluten Meinung bei mir hätten die keine Chance, Weis es nicht.

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christinemariakoenig (139 Kommentare)
am 20.08.2022 21:14

Der Untergang des Abendlandes zeichnet sich massiv ab....trotz intensiver Warnung in den Medien fallen die Menschen noch immer drauf rein....Frage WELCHE Menschen???? Allein gelassen ? Weniger begabt??! Oder welche????

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Maiglöckchen (177 Kommentare)
am 20.08.2022 19:41

Sachwalter, für solch bedauernswerte Opfer, werden hauptsächlich von jenen gefordert, die es in ihrem Leben verabsäumt haben, sich was Eigenes zu schaffen, und auf ein Erbe spitzen, gell XOL.

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xolarantum (2.762 Kommentare)
am 20.08.2022 19:17

warum werden solchen mensch:innen keine sachwalter beigestellt ??

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RobertReason (3.014 Kommentare)
am 20.08.2022 17:53

WEIT mehr Aufklärung!

Wir alle müssen aufgeklärt werden, mehr daraufhingewiesen werden, dass Verbrecher unterwegs sind.

Diese sind vor Gericht zu stellen und sollte die Strafe bekommen, die sie verdienen. Gerne etwas mehr.

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maierei (1.203 Kommentare)
am 20.08.2022 17:57

Vor Gericht stellen.... der war gut. Werden bei unserer Streicheljustiz ohnehin nicht erwischt

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Pegasus14 (676 Kommentare)
am 20.08.2022 15:31

Um Schockanrufe vorzubeugen-einfach seinen Eintrag ins Telefonbuch entfernen lassen ,Handy ist doch anonymer, Nummer bekommen nur Bekannte!
Woher haben die Anrufer die Info, daß es Sohn oder Tochter gibt?
Nachfragen welchen Vornamen Kinder haben, kann Anrufer verunsichern .
Verwundert bin ich ,wieviel Geld, Wertgegenstände, Schmuck in manchen Haushalten gebunkert wird!

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rudolfa.j. (3.644 Kommentare)
am 20.08.2022 17:16

Days wird von insider,wie hilfs-zuge -oder Pflegepersonal verraten

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Gugelbua (32.075 Kommentare)
am 20.08.2022 14:41

Da müsste im TV vor den Nachrichten viel öfter gewarnt werden,
wird ja sonst auch jeder Unsinn beworben

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Urwelser (1.270 Kommentare)
am 20.08.2022 13:19

Sobald am Display kein Name aufscheint, wird nicht "abgehoben".....Nummer unverzüglich sperren.....

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krawuzi-kapuzi (1.033 Kommentare)
am 20.08.2022 12:58

Das ist so schändlich! Ich weiß gar nicht, was ich mit solchen Verbrechern anstellen würde.

Ich würde mir wünschen, dass da mehr Aufklärung passiert. Man könnte solche „Telefonate“ spielen, aufnehmen und auf div. Plattformen, Radio- und TV-Sendern etc. vorspielen. Ich glaube, erst dann bekommen viele eine Vorstellung, wie so etwas in der Realität abläuft und können es - sollten sie selbst Opfer werden - besser als Fake einschätzen.

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observer (22.283 Kommentare)
am 20.08.2022 12:51

Auch bei mir erfolgte ein so ein Anruf. Zuerst eine unverständlich weinende weibliche junge Stimme, dann ein Frau angeblich von der Kriminalpolizei. Weiter ist die nicht gekommen, ich habe gesagt, dass hier der Geheimdienst sei und ich gleich kommen würde sie zu verhaften. Dann habe ich aufgelegt. Falls wieder so ein Anruf kommt, werde ich sie in ein für mich kostenloses Sexgespräch verwickeln, wenn es mich gerade freut. Bei einem Anruf von „Microsoft“von einer Frau in miesem Englisch habe ich das schon mal gemacht, die hat dann bald aufgelegt.

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Proking (2.663 Kommentare)
am 20.08.2022 13:05

..... und jede Menge Geld.

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maierei (1.203 Kommentare)
am 20.08.2022 12:00

Durch die mediale Aufmerksamkeit wird es halt auch interessanter für Trittbrettfahrer

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Gelesen (734 Kommentare)
am 20.08.2022 12:00

Der Mutterinstinkt schlägt wieder zu. Ist dieser Instinkt geweckt wird nicht mehr nachgedacht. Leider.

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Foxia (533 Kommentare)
am 20.08.2022 12:21

Nachdem die Opfer unter anderem Aufgrund des Vornamens ausgesucht werden, haben Sie sicher schon Ihre Eltern aufgefordert ihre Vornamen in Dilara und Erkan zu ändern.

Diese Namen wurden bisher für Verbrechen dieser Art noch sehr wenig ausgesucht.

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rudolfa.j. (3.644 Kommentare)
am 20.08.2022 17:18

Auch Kevin und Frauke passen

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peda73 (45 Kommentare)
am 20.08.2022 11:40

Und täglich grüßt das Murmeltier…

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