Kleinschulen-Kenner spricht sich gegen große Volksschule aus
BEZIRK ROHRBACH. Josef Eibl leitete die Arbeitsgruppe für Kleinschulen und bricht eine Lanze für diese überschaubaren Bildungseinrichtungen
Die Option einer gemeinsamen Volksschule in der "Bildungsregion Arnreit/Oepping/Rohrbach-Berg" verfolgte Josef Eibl ganz genau. Er kennt wohl kleine Schulen besser als jeder andere im Bezirk Rohrbach, leitete er doch die Arbeitsgruppe für Kleinschulen in Oberösterreich. Sei Urteil lässt keinen Spielraum für Interpretation: "Die Bestrebungen, den kleineren Orten ihre Schulen wegzunehmen, halte ich im Sinne der ländlichen Entwicklung für fatal. Schlaforte ohne jede Infrastruktur haben aus Sicht einer von Vielfalt geprägten Lebensqualität schlicht keinen Sinn." Zentralisierungen, auch wenn sie in kleinen Regionen stattfinden würden, werden meist mit Kosten argumentiert – für Eibl ein Totschlagargument. "Die kleineren Schulen sollen – im realsozialistischen Sinn – geldsparend in große Einheiten zusammengefasst werden. Die ländlichen Regionen sind immer wieder das Ziel solcher vermeintlichen Einsparungsmaßnahmen, die angeblich Unsummen bringen sollten", sagt Eibl. Nur allzu oft würden solche Schritte einer Evaluierung gar nicht standhalten. Lebensqualität sei keine Frage der Rendite, sondern eine Frage des politischen Willens und Wollens.
"Dieser Wille tendiert gegenwärtig offenbar nur zum Großen, zur Stadt. Wer den ländlichen Raum als kleingliedriges, lebenswertes Qualitätsangebot erhalten will, muss dort in basale Infrastruktur genauso investieren wie anderswo in Kulturtempel, Museen, Altenheime, Krankenhäuser, Sportanlagen oder Hallenbäder", sagt er.
Ich finde die kleinschulen auch gut. Die Lehrkraft kann sich besser um jeden einzelnen kümmern. Und mehr Ruhe ist auch in den Klassen.
MEHLKNÖDEL
noch schlimmer :
eine mir persönlich Bekannte OÖN Userin die im Oberen Mühlviertl aufwuchs musste sogar nach Bayern in die Schule und lernte somit ganz was anderes als in Österreich .
aus dem Ortskern, Kindes-Freundschaft , Nachbarschaft , Schulfreunden , usw .gerissen zu werden kenne ich auch als ich ins Heim kam und dort ein paar Monaten verbrachte , dann dort ein paar Jahren , dort ein paar Jahren ,inzwischen bei Bauernsleute in den Ferien … IMMER EINE NEUE FREMDE GESELLSCHAFT .
Alle paar Jahren verliert man die " Orientierung " in der Gesellschaft da man sich ein/sein Platz suchen und erkämpfen muss um Standzuhalten.
Man irrt in der Gegend herum wie ein Vertriebener und sucht und sucht und sucht.
Man wird , OHNE ZU FRAGEN ; herumgeschoben wie eine Marionette .
May be findet man eines Tages ein " Nest " oder man irrt weiter herum .
C' est la vie , sagen wir Franzosen .
Herr Eibl hat recht. Ich erfuhr am eigenen Leib, wie nur der Kontakt zur Heimatgemeinde abhanden kam, als ich zur Schule in einen anderen Ort auspendeln musste. Meine Geschwister sind viel besser verwurzelt.
Und ich stelle auch in der Gegenwart fest, dass Kinder, die schon ab dem Volksschulalter aus unserem Ort in einen anderen gekarrt werden, für unsere Gemeinde verloren sind. Sie haben hier keinen Freundeskreis, nehmen an keinen Veranstaltungen teil und fühlen sich wahrscheinlich der Heimatgemeinde auch später nicht verbunden.
Ohne Kinder wird es halt schwierig, ein Hund ist eben leichter zu halten und billiger.
Ich besuchte eine Hauptschule mit 4 Klassen und 4 Lehrerinnen plus Direktorin. Da gabs dann noch den Katechet, für den alle Mädchen schwärmten.
Damals war es uns nicht bewußt, jedoch heute weiß ich, das war eine der besten Schulen, die man sich vorstellen kann.
Die Lernfabriken sind nicht gut für Kinder und Jugendliche. Eine überschaubare Institution ist nicht nur für das Dorf, sondern auch für die SchülerInnen die bessere Lösung.
Im Mühlviertel wurden wohl zuviele Mittel für Infrastruktur in Straßenbau und -erhaltung gesteckt.
Na ja, Spitäler sind in ein ganz schlechtes Beispiel oder größere Veranstaltungssäle. Soll sowas jede Landgemeinde haben?
Schulzentren für höhere Ausbildung gibt es mittlerweile ohnehin häufig auch außerhalb des Ballungsräumen.