Er machte aus dem Bade-Restaurant in Freistadt einen Treff für Feinspitze
FREISTADT. Ludwig und Sabine Schöppl ziehen sich im April als Restaurant-Leiter im Hallenbad zurück.
FREISTADT. Betritt man die Gaststube, empfängt einen der Charme, der für ein Hallenbad-Restaurant vor 40 Jahren modern gegolten hat. Viel hat sich in den vergangenen Jahren äußerlich nicht verändert. Die Atmosphäre lässt auf den ersten Blick nicht erahnen, weshalb neben Bade- und Saunagästen zahlreiche kulinarische Feinspitze aus Nah und Fern in den ersten Stock der Freistädter Badeanlage kommen und in ebendieser nüchternen Umgebung mit Freunden und Familien auch feierliche Anlässe begehen. Das Geheimnis des regen Zuspruchs liegt in der Küche, in der Ludwig Schöppl seit fast 38 Jahren den Kochlöffel schwingt.
Eine Bade-Haubenküche
So lange ist es her, dass er gemeinsam mit seiner Frau Sabine die Gastronomie im damaligen Hallenbad übernommen hat. Zehn Jahre später kam auch das neue Freibad dazu, und seither betreuten die Schöppls auch den dortigen Kiosk. Natürlich findet man auf der Karte vom Toast über die Wurstsemmel bis zu den Pommes alles, was man sich in einem Bade-Lokal erwartet. Weithin bekannt ist Ludwig Schöppl jedoch für seine gebundenen Suppen, unvergleichliche Saucen und Spezialitäten, die man in einer Badeanlage nicht erwarten würde. Seine Wildwochen sind legendär, das Ganslessen im Hallenbad für viele Freistädter ein Fixtermin. Eine sprichwörtliche Bade-Haubenküche.
In großen Küchen in Interlaken und Montreux, auf der Kanalinsel Jersey und der deutschen Insel Sylt sowie in St. Anton am Arlberg und Kitzbühel veredelte der aus St. Leonhard bei Freistadt stammende Schöppl auch Feste der Prominenz. Er erwarb sich dort sein Fachwissen und verfeinerte in bester Handwerksmanier so manches Rezept. Eintragungen in seinem handschriftlichen Kochbuch – etwa von Gunther Sachs – zeugen von der Zufriedenheit der Gäste.
"Natürlich muss einmal Schluss sein, aber wenn hier 38 Jahre fast täglich dein zweites Zuhause war, die Stammgäste – vom Saunagast mit seinem Getränk bis zum Feinspitz, der extra wegen Besonderheiten auf der Karte kommt, fast zur Familie gehören, dann wird einem das Herz schon schwer. Die Komplimente vieler Leute, die vom Abschied wissen, sind mehr als Trost. Da können einem schon die Tränen kommen. Was ich gemacht habe, habe ich immer mit Herz und Seele gemacht."
Im April ist endgültig Schluss
Schöppl ist bereits seit einigen Jahren in Pension. Er unterstützte aber seine Frau, die den Betrieb weiterführte, nach wie vor täglich in der Küche. Gesundheitliche Probleme bremsten ihn im vergangenen Jahr ein wenig. Eine Hilfe in der Küche musste engagiert werden. Groß war aber die Freude, als der Chef wieder am Herd stand.
Mit Ende April verabschiedet sich Sabine Schöppl ebenfalls in den Ruhestand und Ludwig kann seinen längst angetretenen endlich tatsächlich als solchen bezeichnen. Daher sucht die Stadtgemeinde Freistadt dringend nach einer Nachfolge. Interessierte können sich im Freistädter Rathaus bei Manfred Hießl (1. Stock, Bauabteilung), Tel. 07942 / 77 5 06-28 informieren oder ihn per E-Mail kontaktieren: manfred.hiessl@ freistadt.ooe.gv.at
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