Mit "Lichtgeschwindigkeit": Vollgas bei Breitbandausbau
INNVIERTEL. 45 Millionen Euro werden in den Glasfaserausbau investiert.
Der flächendeckende Ausbau mit Glasfaser-Infrastruktur hat für das Land Oberösterreich oberste Priorität. Die Rieder Firma Infotech treibt als regionaler Anbieter den Ausbau in großen Teilen des Innviertels voran. In den nächsten vier Jahren soll das Netz von 200 auf 700 Kilometer anwachsen. Dazu werden rund 45 Millionen Euro investiert.
"Wasser, Kanal und digital sind die Anschlusserfordernisse von heute, nicht von morgen. Die Datenmengen explodieren und verdoppeln sich jährlich. Die Infrastruktur für die Zukunft muss jetzt auf den Weg gebracht werden, nicht erst wenn sie dringend benötigt wird, weil die Kapazitätsgrenzen erreicht sind. Das Glasfaserkabel ist der Güterweg von vor 50 Jahren. Ich werde nicht müde, diese Botschaft den Bürgermeistern und Ortspolitikern zu vermitteln", sagte Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner bei seinem Besuch bei der Firma Infotech.
"Zehn Bautrupps werden in den nächsten Jahren gleichzeitig für uns arbeiten und zirka 20.000 Haushalte mit Glasfaser erschließen. Und zwar bis ins Haus bzw. in die Wohnungen hinein. Manche Anbieter errichten Verteilerstationen und nutzen von dort aus andere Technologien. Da gibt es aber sogenannte Flaschenhälse. Zukunftssicher ist nur die Glasfaser bis ins Haus. Wir werden insgesamt 45 Millionen Euro investieren. Das ist für ein mittelständisches Unternehmen, wie wir es sind, eine Rieseninvestition. Aber wir sind zu 100 Prozent davon überzeugt", sagt Infotech-Geschäftsführer Bernhard Schuster.
Vier-Jahres-Masterplan
Für die nächsten vier Jahre gibt es einen "Masterplan" für den Ausbau. "Es können Gemeinden dazukommen, es kann aber auch sein, dass sich in Gemeinden das Projekt nicht realisieren lässt, weil vielleicht das Interesse zu gering ist. Um bauen zu können, brauchen wir eine Mindestbeteiligung von 50 Prozent der Bürger", so Bernhard Schuster.
"Wir haben Gemeinden mit 80 Prozent an Befürwortern. Der Spitzenreiter liegt bei 92 Prozent. Viel hängt von der Überzeugungsarbeit im Vorfeld ab. 80 Prozent der Kosten machen die Grabungsarbeiten aus. Wer sich für einen Anschluss entscheidet, spart sich momentan die Anschlusskosten. Im Nachhinein kann das relativ teuer werden", rührt Landesrat Markus Achleitner die Werbetrommel für den Ausbau in den Innviertler Gemeinden.
Die Kosten pro Anschluss schwanken zwischen 450 Euro im Zentralraum und bis zu 8000 Euro im Schnitt (quer durch Oberösterreich). Noch teurer wird es in den flachen Gegenden. Dort können die Anschlüsse bis zu 16.000 Euro kosten. Weil die langen Grabungen sehr viel Geld verschlingen. Bis zu 80 Prozent des Gesamtvolumens. Wie schnell sich alles verändert hat, zeigt ein Beispiel: Über ein 56-k-Modem dauerte die Übertragung eines 45-Minuten-HD-Videos rund 39 Stunden. Heute wird dieselbe Datenmenge mit einer 1000-MBit-Glasfaserleitung in acht (!) Sekunden heruntergeladen!
Bravo an so mutige und engagierte Betreiber! Woanders wird nur geraunzt und abgewartet. Hier entsteht was! Weiter so!
Der kleine Hausbesitzer soll wieder Zahlen ,wie damals bei den Telefonanschlussen