Drei Etagen für den Nachwuchs: Neues Ausbildungshaus bei Schwarzmüller
FREINBERG. Neues Lehrlings- und Schulungszentrum um eine Million Euro bei Firmenzentrale in Freinberg fertiggestellt.
Nach 18 Monaten Bauzeit ist um mehr als eine Million Euro ein neues Ausbildungszentrum des Lkw-Aufbautenherstellers Schwarzmüller am Unternehmenssitz Hanzing in Freinberg fertiggestellt worden. Auf 800 Quadratmetern werden vor allem Lehrlinge ausgebildet, aber auch interne Schulungen aller Art sollen stattfinden. Zusätzlich gibt es einen "Open Space", der allen Beschäftigten offensteht, sowie Sozial- und Sanitärräume.
Unter dem Motto "Drei Etagen für den Nachwuchs " legt sich das Unternehmen, das insgesamt rund 2000 Mitarbeiter beschäftigt, bei der Lehrlingsausbildung weiter ins Zeug. In Zukunft werden alle Lehrlinge der Gruppe bestimmte einheitliche Ausbildungsmodule im neuen Zentrum absolvieren, so CEO Roland Hartwig. Für das Ausbildungszentrum wurden ehemalige Produktionsflächen entkernt und auf drei Geschoßen komplett umgebaut.
Praxis und Theorie vereint
Herzstück sind die beiden Lehrwerkstätten, in denen die Grundlagen der technischen Berufe vermittelt werden: einerseits das bereits 2019 in Betrieb genommene Zentrum für die Metallbearbeitung mit Ausbildungsanlagen wie 3D-Drucker oder Schweißroboter; andererseits die Werkstatt für Mechatronik, Hydraulik, Elektrik und IT. Darüber hinaus gibt es einen Lehrsaal für den Theorieunterricht, in dem abgetrennte Bereiche auch zum Studium oder für Gruppenarbeiten genutzt werden können.
Schließlich wurde eine "Open Space"-Fläche eingerichtet, die zur Begegnung "von allen mit allen" gedacht ist. Auf einer offenen Kunstrasenfläche samt großzügigem Balkon und freiem Blick auf die Fahrzeugmontage finden sich Sportmöglichkeiten wie Tischtennis oder Tischfußball ebenso wie Begegnungsecken. Hier soll der Austausch zwischen allen Gruppen der Organisation stattfinden, zwischen Management und Beschäftigten, zwischen Produktion und Verwaltung oder zwischen Lehrlingen und erfahrenen Fachkräften. "Alle Beschäftigten haben hier einen Ort, wie er uns bisher gefehlt hat. Man kann sich treffen, aktuelle Themen diskutieren, sich zurückziehen oder auch gemeinsam eine Projektidee vorantreiben. Letztendlich wird es zu Begegnungen kommen, die sonst nicht stattgefunden hätten", so CEO Hartwig.
Im Zentrum stehe aber die Ausbildung der Lehrlinge. Die derzeit 65 angehenden Fachkräfte am Standort Hanzing werden in den ersten beiden Jahren zur Gänze hier unterrichtet, praktisch wie theoretisch. Hartwig will die Ausbildung vereinheitlichen und gleichzeitig heben. "Wir benötigen mehr berufsübergreifende Orientierung, die in der Produktion mitunter zu kurz kommt. Hier werden alle in die Grundlagen mehrerer Berufe eingeführt", so Hartwig. Im dritten Ausbildungsjahr wechseln die Lehrlinge dann in die Fachbereiche der Produktion. Bis dahin sollen sie durch die gemeinsame Zeit auch ihr internes soziales Netzwerk gebildet haben.
Nächste Schritte geplant
Im nächsten Schritt sollen alle Lehrlinge – aus Österreich und Deutschland, teilweise auch aus Tschechien und Ungarn – immer wieder ins Lehrlingszentrum nach Hanzing kommen. Hier durchlaufen sie einheitliche Ausbildungsmodule und lernen die Zentrale sowie die Ausbildungskollegen näher kennen, so das Vorhaben. Die neuen Räumlichkeiten sollen auch für die Weiterbildung von Fachkräften und für innerbetriebliche Fortbildungsveranstaltungen jeglicher Art verwendet werden. "Unsere Personalentwicklung wird künftig zu einem beträchtlichen Teil hier stattfinden."
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