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Gewalt an Schulen: 200 Mal im Jahr rückt in Oberösterreich die Polizei aus

Von Robert Stammler, 17. Mai 2019, 00:04 Uhr
Anlass für die Diskussion: Schüler verhöhnten HTL-Lehrer in Ottakring, es kam zu Handgreiflichkeiten. Bild: Screenshot/Facebook

LINZ/WIEN. Die vom Bildungsminister geforderten "Auszeit-Klassen" gibt es in Oberösterreich bereits.

Nach dem Vorfall in der Sonderschule in der Linzer Teistlergutstraße, bei dem ein 16-Jähriger eine Mitschülerin gewürgt und an den Haaren gerissen und sich dann noch ein Küchenmesser geschnappt haben soll, stehen Maßnahmen gegen Gewalt an Schulen wieder zur Diskussion.

Aufgeflammt ist die Debatte kürzlich durch den Vorfall an einer HTL in Wien-Ottakring, wo Schüler einen Lehrer verhöhnten, ein Jugendlicher sogar handgreiflich wurde und der Pädagoge daraufhin einen Schüler angespuckt haben soll. Das Handyvideo wurde auf Youtube mit mehr als 100.000 Zugriffen zum fragwürdigen Internet-Hit.

"Nicht mit HTL vergleichbar"

"Den Vorfall in Linz kann man aber nicht mit jenem an der Wiener HTL vergleichen", sagt der oberösterreichische Bildungsdirektor Alfred Klampfer. "Es handelt sich in Linz um eine allgemeine Sonderschule, und dort sind genau solche Schüler, die Probleme haben." In Wien gehe es um pubertierende Burschen, die versuchten, ihre Grenzen auszuloten. Der Bursch in Linz hingegen zeige bereits seit seiner Einschulung Verhaltensauffälligkeiten und sei bereits mehrmals vom Unterricht suspendiert worden, sagt Klampfer.

"Rund 200 Mal im Jahr wird in Oberösterreich wegen Vorfällen an Schulen die Polizei verständigt", sagt Andreas Girzikovsky, Leiter der Schulpsychologie in der Bildungsdirektion in Oberösterreich. Aber nicht nur wegen Gewalttätigkeiten. "Da geht es oft auch nur um Sachbeschädigungen."

Bundesweit wurden 2018 laut Zahlen aus dem Innenministerium 1323 Anzeigen wegen Gewaltvorfällen in der Schule erstattet. 2017 waren es 1166 Fälle.

Zur Prävention setzt Oberösterreichs Bildungsdirektion auf die Vernetzung mit externen Partnern wie der Polizei und der Kinder- und Jugendhilfe, die zahlreiche Projekte anbieten. "Diese nehmen die Schulen auch in Anspruch", sagt Klampfer.

Speziell geschulte Lehrer

Wie berichtet, kündigte Bildungsminister Heinz Faßmann (VP) an, an Schulen sogenannte "Time-out-Klassen" einzuführen. "Das bedeutet, schwierige Schüler aus einer Klasse herauszunehmen und sie eine Zeitlang von speziell geschulten Lehrern betreuen zu lassen, eventuell auch mit Hilfe von Sozialarbeitern", so Klampfer.

Derartige Maßnahmen gebe es an oberösterreichischen Schulen "versuchsweise" bereits. Weil eine generelle Verordnung dafür aber bisher fehle, werde dies an Schulen unterschiedlich gehandhabt, sagt Klampfer.

Interview: Sandra Doblhammer, Elternvertreterin an jener Linzer Schule an die vorgestern die Polizei kommen musste, im Gespräch mit den OÖNachrichten.

OÖN-TV war gestern zu Besuch in der Leopold-Hasner-Schule in Bad Ischl. Die Sonderschule im Salzkammergut bietet "Time-out-Klassen" für problematische Schüler. Die Räume befinden sich außerhalb des Schulzentrums. In diesen "Auszeit-Klassen" stehen laut Auskunft der Schule "Beziehungsarbeit und psychologische Betreuung im Vordergrund".

Video: OÖN-TV hat sich in Bad Ischl eine Schule angesehen, die weiß, wie mit Aggression im Klassenzimmer umgegangen werden kann.

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Autor
Robert Stammler
Redakteur Land und Leute
Robert Stammler

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13  Kommentare
13  Kommentare
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0x00 (2.061 Kommentare)
am 17.05.2019 16:33

Danke Rudi

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lesemaus (1.712 Kommentare)
am 17.05.2019 13:15

Früher gabs von den Lehrern eine gesunde Watschn was manchen nicht geschadet hat.Jetzt gehn die Früchtchen auf die Lehrer los.So ein Fehlverhalten kann nur an der guten Erziehung liegen.

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StefanieSuper (5.182 Kommentare)
am 17.05.2019 09:25

Fall, bei dem sich die Mutter nach der Verhaftung des Sohnes sehr aggressiv der Polizei gegenüber verhalten hat. Die soziale Kompetenz nimmt ständig ab. Vielleicht tauchen die Leute mehr in die virtuelle Welt ein, wo sie als "Helden" agieren können. Im wirklichen Leben hat man aber als Mensch Erfolge und Misserfolge. Das können aber viele nicht verkraften und fühlen sich verfolgt.

Wenn es in der Schule zu Problemen kommt, bedeutet das, dass die Gesellschaft zunehmend nicht in der Lage ist, den Schülern soziale Kompetenz beizubringen.

Unsere Gesellschaft ist gewaltbereiter geworden. Die Frauenhäuser etc. sind bestens gefüllt, weil das Leben in der Familie einfach nicht mehr tragbar ist. Nicht die Worte sondern die Taten der Eltern sind für eine Erziehung ausschlaggebend. Wer Gewalt den Kindern vorlebt, der darf sich nicht wundern, dass die eigenen Sprössling auch die Fäuste statt dem Hirn sprechen lassen.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 17.05.2019 08:50

viel von dieser " neue " Gewalt ist importiert und wurde LEIDER von Angang an NICHT genügend berücksichtigt da man es einfach als neue Phänomen hinnahm ohne gleich Konsequenzen zu setzen.
Und wenn nicht bald RIGORÖS und streng gegen diese Leute vorgegangen wird, dann wird es ausufern ,denn diejenigen die es AUCH ausüben um ihre Stärke zu üben sind Trittbrettfahrer/innen.
NICHT mehr lange diskutieren ,AGIEREN !

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Altabernichtbloed (332 Kommentare)
am 17.05.2019 08:35

Die Schüler wollten NUR ihre Grenzen ausloten? Meisten ging es NUR um Sachbeschädigung? Ähm, also alles halb so schlimm, oder wie?
Ich weiß, zu meiner Schulzeit war alles anderes, aber Hallo? Gehts noch? Wir haben auch unsere Grenzen ausgelotet und waren beileibe keine Engel. Doch unser Fehlverhalten hatte Konsequenzen und das nicht zu knapp. Das mag viele von euch jetzt schockieren, aber da haben einen schon mal die Ohren geklingelt. Und wisst ihr was? Jede einzelne Strafe war wohlverdient.
Meine Eltern haben uns Kindern ein ganz wichtiges Verhalten beigebracht, nämlich RESPEKT. Etwas, dass unumgänglich ist im zwischenmenschlichen Miteinander. Respekt vor Älteren, Lehrern, der Exekutive usw. Ich weiß auch, dass man sich diesen Respekt verdienen muss, aber das habe ich erst als Erwachsene gelernt.
Heutzutage ist dieses Wort zu einer Farce verkommen, dass Kinder und Jugendliche allzu oft verwenden, ohne dessen Bedeutung wirklich zu kennen.
Woher auch?

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tyson4690 (999 Kommentare)
am 17.05.2019 08:48

Ganz genau! Und? hat es uns geschadet -- mit Sicherheit nicht!! Wie ich schon mal geschrieben habe: früher waren Lehrer, Gendarmen, Pfarrer Respektpersonen - heute möchte ich keiner von denen sein. Ausserdem kann (fast) keiner der jungen Leute mehr grüßen. Früher haben die älteren Nachbarn sogar meine Eltern und Großeltern anghaut ("Kann leicht eicha Bua ned griassn?"), wenn wir nix gesagt haben zwinkern

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rarosc (9 Kommentare)
am 17.05.2019 13:11

Eine Respektsperson muss sich aber den Respekt auch verdienen. Leider "missbrauchen" viele Lehrer Ihre Macht. Lehrkräfte aus dem sogenannten Kollegium teilen oft diese Kritik nur hinter vorgehaltener Hand bzw. kommt dann " stimmt, wissen wir, können aber nix tun..." - aus mehrfacher Erfahrung unserer Kinder und deren Klassenkollegen*innnen

Das Thema hat 2 Seiten und mit der angesprochenen "gsunden Wartsch´n" vulgo Prügeln kommt man nie in Richtung Respekt nur in Richtung Furcht!

Ich habe meinem Klassenvorstand damals respektiert, er ist auch mit uns (als wir ältere Schüler waren) am Abend fortgegangen und trotzdem haben wir bei "Bedarf" "Nicht Genügend" kassiert und akzeptiert - weil es nachvollziehbar und fair war!!. Alles von uns damals sind heute erfolgreiche Techniker*innen, Ärtzte, Geschäftsführer*innen, Piloten und sonst "angesehene" Personen. Und das ganz ohne Prügel!!

Wenn es fair zugeht, dann sind Konsequenzen für "ignorante Kinder und Eltern gut - aber das dauert noch

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( Kommentare)
am 17.05.2019 08:13

Kuschelpädagogik ist anscheinend auch nicht die Lösung? Warum darf ein bereits auffälliger Schüler ein 10. Schuljahr besuchen?
Warum steht nicht wieder Erziehung durch die Eltern im Vordergrund!?
Es gibt nicht nur Genies bei, aber jedes Kind hat besondere Fähigkeiten! Diese müssen gefördert werden und das im Elternhaus!!!
Fortschritt und Wirtschaft sind wichtig, aber die Zukunft, das sind unsere Kinder, ist/sind alles!
Dabei sind in erster Linie Eltern gefragt!!! Ein Kind gebären, ist zu wenig! Ihm die Richtung im Leben zu zeigen, es zu führen, ein selbständiger Erwachsener zu werden, ist das höchste Gebot!
Liebe Eltern, als Mutter eines erwachsenen Sohnes, gebt euren Kindern Werte mit ins Leben: Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Zuneigung, Freude am Lernen, am Ausprobieren, Erfahrung sammeln, Güte, Ehrlichkeit, Liebe, ... und vieles mehr!
Nur ihr seid dazu imstande, das kann kein Kindergarten, keine Schule, keine Behörde, ..! Dazu

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athena (3.249 Kommentare)
am 17.05.2019 07:23

ja die bildungs , familien u migrationspolitik der letzten jahre u jahrzehnte trägt nun ihre früchte!

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tradiwaberl (15.616 Kommentare)
am 17.05.2019 07:29

dann sollten wir uns bei jener Partei bedanken, die als einzige "seit Jahren und Jahrzehnten" ununterbrochen in der Regierung ist...

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ohmolly (497 Kommentare)
am 17.05.2019 07:37

SPÖ ununterbrochen ?

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Orlando2312 (22.341 Kommentare)
am 17.05.2019 08:29

Haben Sie von 2000 - 2007 komplett durchgeschlaffen, Molly???

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docholliday (8.268 Kommentare)
am 17.05.2019 10:28

Oder bei denen, die jahrelang das Bildungsministerium inne hatten!

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