Ärztekammer stemmt sich gegen Impfungen in den Apotheken
WIEN. "Impfen ist wirklich mehr als ein Stich", sagt Ärztekammerpräsident Johannes Steinhart und warnt davor, die Sicherheitskriterien aufzuweichen.
Die Ärztekammer stemmt sich gegen die breit unterstützte Forderung, das Impfen auch in den Apotheken zu ermöglichen. "Impfen ist wirklich mehr als ein Stich", sagte Ärztekammerpräsident Johannes Steinhart am Donnerstag bei einer Pressekonferenz und warnte davor, die Sicherheitskriterien aufzuweichen. Um die Impflücken zu schließen, fordert die Kammer neben Kampagnen die Erweiterung des kostenlosen Impfprogramms und bessere Rahmenbedingungen für die Ärzte beim Impfen.
Apothekerkammer fordert Gesetzesänderung
Die Apothekerkammer fordert seit längerem die Schaffung einer gesetzlichen Grundlage, um das Impfen auch in den Apotheken zu ermöglichen. Vergangene Woche erhielt die Standesvertretung Rückendeckung von Seniorenrat und Patientenanwaltschaft. Auch Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) signalisierte Unterstützung. Die Apothekerkammer argumentiert, dass dadurch die Durchimpfungsrate erhöht werden könnte. Mehr als 2.000 Apotheker hätten eine dementsprechende Ausbildung nach internationalem Vorbild absolviert.
Impfen sei aus guten Gründen eine ärztliche Leistung, argumentiert dagegen die Standesvertretung der Ärztinnen und Ärzte. Nötig sei vor der Impfung die Information und Aufklärung sowie eine Anamnese, ob der Patient impftauglich ist. Nach der Impfung sei die Nachbeobachtung wichtig, um im Fall von Komplikationen rasch zu handeln. Die ärztliche Impfung sei der "Goldstandard", wo die Patientensicherheit gewahrt bleibe, betonte Steinhart. Die Forderung der Apothekerkammer nach der Ausweitung der Impfmöglichkeiten in ihren Bereich bezeichnete er als "leicht durchschaubares Manöver". Der Ärztekammer gehe es dabei nicht ums Geld, sondern um die Verantwortung, betonte er.
Um die bestehenden Impflücken zu schließen, fordert die Ärztekammer dagegen andere Maßnahmen. So sollten alle im Impfplan vorgesehenen Impfungen kostenlos angeboten werden. Der Impfpass soll im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung kontrolliert werden, auch Goodies als Anreiz sind für die Kammer denkbar. Die Vizepräsidentin der Wiener Ärztekammer, Naghme Kamaleyan-Schmied, kann sich etwa vorstellen, dass 100 Euro oder Fitness-Gutscheine vergeben werden. Im Rahmen des elektronischen Impfpasses wünscht sich die Ärztekammer automatische Reminder, die an fällige Impfungen erinnern.
Aktuell 409 Masernfälle in Österreich
Die Schließung der Impflücken sei dringend nötig, sagte der Leiter des ÖÄK-Impfreferats Rudolf Schmitzberger. Aktuell gebe es in Österreich 409 Masernerkrankungen - eine Erkrankung, die man eigentlich ausrotten könnte. Auch bei Keuchhusten gebe es derzeit österreichweit eine Epidemie. Einen Schulterschluss forderte er auch in Bezug auf Pneumokokken und das RSV-Virus, um alle Altersgruppen einzubeziehen. Eine Impfpflicht hält die Ärztekammer nach der Erfahrung mit der Corona-Impfpflicht aber nicht für sinnvoll. Das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patienten sei so wichtig, betonte Kamaleyan-Schmied. Ihre Erfahrungen aus der Pandemie, als sie Morddrohungen erhalten hatte, möchte sie nie mehr erleben, betonte sie.
Schuster bleib bei deinem Leisten! Aber wer das nicht so sehen will, ein Ausgleichsvorschlag: Wenn die Apotheker impfen sollen, dann sollte man allen niedergelassenen Ärzten eine kleine Hausapotheke erlauben. Das wäre für viele Patienten sehr vorteilhaft.
Wenn man die Hausärzte entlasten will, dann bieten sich Impfungen beim Tierarzt an. Dort scheint mir die Kompetenz größer als bei den Apothekern.
Die einen wollen im Teich der anderen fischen. Wenn sachlich also relativ wenig dagegen spricht, dass Apotheker impfen, was spricht sachlich dagegen, dass Ärzte die Medikamente, die sie rezeptieren auch selbst an die Patienten abgeben? Würde den Menschen viele Wege ersparen.
Sachlich spricht dagegen, dass die Apotheke am Verkauf verdient. Wenn Ärzte selbst eine Apotheke haben, dann verdienen sie selbst daran. Ärzte sind auch nur Menschen.
Was die " Aufklärung" beim Arzt anbelangt - da kann ich mich nicht daran erinnern sie jemals bekommen zu haben. Und die Frage " sans eh gesund?" Kann auch der Apotheker stellen. Aber der Ärztekammer geht es nur um den finanziellen " Goldstandard" ihrer Kammermitglieder.
ich kann nur zustimmen. Auch ich bin noch nie gefragt worden, wenn mir eine Grippe-, Zeckenimpfung verabreicht wurde. Auch bei Corona nicht und auch nicht, wenn mir eine Osteoporosespritze o.ä. verabreicht wurde. Zur "kleinen" Hausapotheke möchte ich nur sagen, dass nur wenige Schnelldreher in den Ordinationen verfügbar wären, der Großteil der Patienten müsste ohnehin in die Apotheke gehen.
Kein Arzt verwaltet ein Lager und will für die Kosten aufkommen.
Mein Vertrauen hat ausschließlich der Arzt; nur er kennt meinen Gesundheitsstatus und meine Impftauglichkeit! Es reicht eh, wenn vielen Ärzten die Hausapotheken genommen wurden, am Land zum großen Nachteil spez. der älteren Bevölkerung. Nun müssen sich die Apotheken nicht auch das Impfen unter den Nageln reißen.
Wenn ich nur eine Impfung brauche, die keinerlei Diagnosestellung erfordert, gehe ich lieber in die Apotheke und erspare mir die ewige unangenehme Warterei im Wartezimmer.
Persönliche Information und Aufklärung kann ich mich nicht erinnern, jemals bei einer Impfung erhalten zu haben. Man bekommt zusammen mit der Einwilligungserklärung einen Infozettel - das werden die Apotheker auch zusammen bringen!
Es gibt sicherlich Impfungen, wo eine genaue Beobachtung und Aufklärung nötig ist. Die sollten auch bei den Ärzten bleiben. Daneben gibt es aber noch eine ganze Reihe von Impfungen, wo nichts gegen eine Apothekenimpfung spricht. Funktioniert in anderen Ländern auch und bei uns wird der Weltuntergang herbeigeredet.
Wie wär's, wenn man die Entscheidung dem Impfwilligen überlässt.
Wer Sorge vor Komplikationen hat, soll sich beim Arzt impfen lassen, die Anderen billiger in der Apo!
Jeder soll in dem Bereich arbeiten, den er studiert/gelernt hat: Ärzte sollen Menschen behandeln und Apotheker sollen Medikamente herstellen und verkaufen! PUNKT!
Warum posten sie dann ständig?.....
"Impfen sei aus guten Gründen eine ärztliche Leistung, argumentiert dagegen die Standesvertretung der Ärztinnen und Ärzte. Nötig sei vor der Impfung die Information und Aufklärung sowie eine Anamnese, ob der Patient impftauglich ist. Nach der Impfung sei die Nachbeobachtung wichtig, um im Fall von Komplikationen rasch zu handeln."
Interessant. Bei der Coronaimpfung war das völlig wurscht.
Da gab es kein Gespräch sondern Massenabfertigung, eine Verzichtserklärung und "sanften Druck" von der Regierung.
Sehr gut zusammen gefasst. Auch interessant wie sich nun alle von der Impfpflicht distanzieren. Klassischer Fall von Kindesweglehung. Zum Glück wird bald gewählt
Es waren dezidiert nicht alle Ärzte für eine Impfpflicht! Nur durfte man das unter dem vorigen Ärztekammerpräsident nicht laut sagen! Aber als dieser dann über seinen PHD "gestolpert" ist, ging es dann mit der Meinungsfreiheit wieder bergauf!