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Hirscher und sein Heimvorteil auf der Höss

Von Marlies Czerny, 26. Februar 2016, 00:04 Uhr
Hirscher und sein Heimvorteil auf der Höss
Es ist aufgebettet für Marcel Hirscher: Leslie Sedlak vom Berghotel bereitet dem ÖSV-Star das Doppelzimmer vor. Bild: MARLIES CZERNY

HINTERSTODER. High Snowciety: Während die ÖSV-Stars direkt an der Piste logieren, reisen andere Ski-Teams 21 Kilometer weit an.

Ab heute herrscht drei Tage lang Ausnahmezustand im 930-Seelen-Dorf Hinterstoder beim Ski-Weltcup. Martina Hackl vom Quartierbüro sitzt schon wochenlang in der Zwickmühle, um die Akteure in der Region unterzubringen. Mehr als 900 offizielle Weltcup-Beteiligte sind es, die ein Bett benötigen. Fans und Gäste nicht eingerechnet. "Die Leute sind bis nach Sattledt und Rottenmann untergebracht", sagt Hackl.

Ein besonderes Naheverhältnis zur Hannes-Trinkl-Piste haben ÖSV-Stars. Sie schlafen im Berghotel, eine gute Babylift-Länge von der Höss-Mittelstation entfernt. Mit ein paar Schwüngen gelangen Marcel Hirscher & Co. zum Starthaus. Die Teams aus Andorra und Neuseeland beispielsweise fahren vom Ausflugshotel Huttersberg in Edlbach 21 Kilometer weit – und sind dann erst im Zielraum.

Wie man sich bettet, so siegt man

"Dieses Doppelzimmer ist für Marcel Hirscher und seine Freundin reserviert. Mit Balkon und Blick auf die Piste", erzählt die Steyrerin Leslie Sedlak und zupft das Bettlaken hinter Tür 107 zurecht. Das Zimmer aus den 70ern ist klein und fein. 1973 kaufte ihre Mutter Isabella ein Grundstück auf den Hutterer Böden und ließ darauf das Berghotel errichten.

Geht’s streng nach den Regeln des Ski-Weltverbands FIS, dürfte der Weltcup gar nicht Halt machen im Stodertal: Die Mannschaften müssen innerhalb eines Radius von 15 Kilometer untergebracht werden. Da fehlt es im Stodertal weit. Werden keine Investitionen getätigt, war’s das mit dem Weltcup – das hat man schon beim ersten Rennen vor 30 Jahren gesagt.

Warum doch? "Weil ich mich halt einsetze dafür, das ist der Hauptgrund", sagt ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel im OÖN-Interview. "Und jetzt ist Hannes Trinkl in der FIS – das ist natürlich hilfreich. Das größte Problem ist nach wie vor, dass die Quartiere mit einer gewissen Qualität zu weit weg sind. Wenn das so bleibt, bekommst du den Weltcup irgendwann nicht mehr. Aber der Berg ist super."

Die Anforderungen sind hoch: Offizielle Hotels müssen mindestens Drei-Sterne-Kategorie entsprechen, einen absperrbaren Skiraum zur Verfügung stellen. Selbst beim Essen gibt es Vorschriften: Jedem Athleten müssen mindestens 200 Gramm Fleisch aufgetischt werden, Gemüse, Salat und mehr. Berghotel-Küchenchef Pavel richtet den ÖSV-Läufern ein Buffet an: vom Putenfleisch, Lachs, Zwiebelrostbraten über einen Spinat-Feta-Strudel bis zum Kaiserschmarrn.

Extrawürste brauchen die Rennläufer keine, sagt Sedlak: "Sie sind sehr pflegeleicht und nett." Marcel Hirscher erfüllte sie beim Weltcup vor fünf Jahren gerne einen sonderbaren Wunsch für seine Materialpflege: "Er kam mit den Innenschuhen im Plastiksackerl und fragte nach einer Tiefkühltruhe. Ich hab sie ihm zu den gefrorenen Semmeln gegeben."

Ortschef hebt Sperrstunde auf

Einzig über die Mautstraße oder mit der Gondel geht’s ins Quartier der Österreicher. Die Abgeschiedenheit soll zum Vorteil werden. "Hier haben sie die nötige Ruhe. Unten geht’s ja ordentlich zu. Das Lauteste heroben ist die Lögerhütte nebenan", sagt Leslie.

Für die Besucher geht’s im Tal in aller Herrgottsfrüh los – falls der Feierabend überhaupt ein Ende genommen hat. Bürgermeister Helmut Wallner hob die Sperrstunde an diesem Wochenende auf. Einzig das Discozelt muss um vier Uhr früh dichtmachen (und sperrt um zehn Uhr morgens wieder auf). Ab 6.30 Uhr sind bis zu 160 Gastrohelfer auf den Beinen. Lkw brachten 25.000 Liter Bier ins Stodertal und ebenso viel antialkoholische Getränke. "Und eine Unzahl an Würsten und regionalen Spezialitäten", sagt der Festwirt Alois Mühlbacher.

Ein bisschen Spaß muss sein

Heute Abend kommt es zum ersten Showdown abseits der Pisten. Die Snow-Cup-Party beim Wellnesshotel "Dilly" soll den Gästen wie DJ Ötzi und Toni Polster genauso gut in Erinnerung bleiben wie die Weißwurstparty von Kitzbühel.

"Mittlerweile geht’s fast mehr um das Rahmenprogramm als um die Rennen", sagt OK-Chef Gerold Hackl. Dass nicht mehr der Skiklub Hinterstoder das VIP-Zelt schaukelt, sondern der ÖSV seine eigenen Special Guests bewirten will, tut Hackl trotz Einnahmeverluste daraus nicht so weh, sagt er: "Das VIP-Zelt ist ein Drittel Aufwand der gesamten Organisation." Neben dem Landeshauptmann ist auch Hubert von Goisern ein Ehrengast in Hinterstoder, auch Roberto Blanco hat sich angesagt. Ihr Schlafplatz: Windischgarsten.

Die Eurofighter donnern über das Tal

Während für die Paragleiter und andere Überflieger am Wochenende in Hinterstoder ein Flugverbot herrscht, übernehmen heute und am Samstag die Eurofighter das Kommando am Himmel: Um jeweils 11.30 Uhr überfliegen zwei Abfangjäger des österreichischen Bundesheeres den Weltcuport. Sie führen einen langsamen und schnellen Überflug durch. Mit einem Steigflug über die Hannes-Trinkl-Piste werden sie unter Verwendung eines Nachbrenners das Weite suchen. Sicher auftreten werden auch die Einsatzkräfte auf dem Boden: Verstärkt hat sich der nur im Winter besetzte Polizeiposten in Hinterstoder mit Kollegen aus dem Bezirk. Im Hintergrund sind Anti-Terror-Einheiten unterwegs. Insgesamt sind 140 Securitys und 110 Einsatzkräfte der Blaulicht-Organisationen gestellt.

 

Alle Infos zu den Rennen

Programm:
Heute: Riesentorlauf (9.30 Uhr 1. Durchgang/12.30 Uhr 2. DG)
Samstag: Super-G (12 Uhr)
Sonntag: RTL (9.30/12.30)
Rahmenprogramm rund um die Uhr in Festzelten im Ort.

Anreise: Früh aufbrechen! Wenn die 2000 Parkplätze in Hinterstoder belegt sind, werden die Autos nach St. Pankraz und Steyrling abgeleitet auf weitere Stellflächen entlang der Bundesstraße. 40 Shuttlebusse bringen Besucher kostenlos ins Ziel und zurück.

Tickets: Karten gibt’s direkt am Veranstaltungsort zu kaufen (16 Euro für Erwachsene, Kinder bis 15 Jahre gratis) und im Vorverkauf (13 Euro, Ö-Ticket und Raiffeisenkassen).

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