Gault Millau verteilt die Hauben neu
LINZ. Sie sind heißbegehrt. Denn sie bringen Gastro-Ruhm, Kochlöffel-Ehre und nicht zuletzt Umsatz. Mittwochabend ließ der Gourmetführer Gault Millau seine Hauben aus dem Sack. Oberösterreich hat nicht viel Grund zum Jubeln.
Die Höchstwertung von vier Hauben gibt es wie im Jahr zuvor gar nicht. An der Drei-Hauben-Spitze im Land gibt es keine Veränderung. Die unveränderte Wertung von 17 von maximal 20 Punkten haben der Mühltalhof in Neufelden (Helmut Rachinger) und das Tanglberg in Vorchdorf von Rainer Stranzinger.
"Anton" musste Haube abgeben
Dafür gingen gleich fünf Restaurants einer Haube verlustig. Der Weindlhof in Mauthausen und der Almtalhof in Grünau rutschten von zwei auf eine Haube. Die einzige Haube abgeben mussten das Anton im Musiktheater in Linz, die Waldesruh Kohlwehr in Steyrermühl und der Seewirt in Holzöster.
Dafür schafften drei Restaurants den Sprung in die Haubenränge. Neu unter die Hauben kommen das Culinariat von Thomas Hofer in Hellmonsödt, das Restaurant im Hotel (Liebes)-Bergergut in Afiesl und der Rahofer in Steyr. Dessen "Zwilling", der Rahofer in Kronstorf, ist stabil bei einer Haube. Von einer auf zwei Hauben legte das Aqarium in Geinberg zu.
Über mehr Punkte, die aber nicht für einen Haubengewinn reichten, freuen sich immerhin sieben Lokale. Es sind Iris Porsche in Mondsee (2 Hauben), Lukas Kapeller in Steyr (2 Hauben), das 1er-Beisl im Lexenhof in Nußdorf am Attersee (1 Haube), das Maninseo in Mondsee (1 Haube), der Steegwirt in Bad Goisern (1 Haube), und Kerbl’s Küche in Roßleithen (1 Haube) und der Keplingerwirt in St. Johann am Wimberg.
Aufatmen können fünf Restaurants, die Punkte verloren, aber ihre Haubenwertung hielten. Elisabeth Grabmer ist gleich mit zwei Standorten dabei: der Waldschänke in Grieskirchen und Grabmer’s Fortino in Wels (beide unverändert 2 Hauben). Eine der zwei Hauben abgeben musste hingegen das Romantik-Restaurant im Weißen Rössl in St. Wolfgang.
Weniger Punkte, aber weiterhin eine Haube hat Bauböck in Gurten (was nach einem Kochwechsel wegen eines Todesfalls umso bemerkenswerter ist) und Maria vom guten Rat in Feldkirchen bei Mattighofen.
Haarscharf mit 12,5 Punkten schrammten an einer Haube vorbei: die Linzer Schlossbrasserie, Schloss Hochhaus in Vorchdorf (ebenfalls Rainer Stranzinger), die Orther Stub’n in Gmunden (Johann Parzer) und die Klosterstube in Traunkirchen von Sohn Christoph Parzer.
Heuer gaben zwei oberösterreichische Haubenlokale auf. Kürzlich schloss das Delmor von Max Aichinger im Landhaus zu Appesbach in St. Wolfgang. Auch Freller’s in Enns (1 Haube 2015) gibt es nicht mehr. Manuel Freller sucht sein Gastro-Glück nun in Ischgl.
41 Haubenlokale im Land
Die Hauben-Statistik gibt Feinschmeckern in Oberösterreich nicht überbordend Grund zum Jubeln:
Hierzulande gibt es 41 Haubenlokale. Damit ist Oberösterreich auf Rang acht und beinahe Schlusslicht vor dem Burgenland. Das viel kleinere Vorarlberg freut sich über 45 Haubenlokale. Wien ist mit 113 Haubenlokalen unerreicht.
Eine Liste der besten Haubenlokale in ganz Österreich und aller neuen Haubenlokale zum Downloaden:
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ich habe soeben mein Kochhaube abgelegt ...NICHT ABGEGEBEN
ein ganz einfaches Menü gibt's heute :
selbstgemachte Gemüsesuppe mit FRISCHE Zutaten
Besser als der Dorfwirt kocht der Lukas sicher, Madame.
Wenn die Qualität stimmt, darf es auch etwas kosten. Und eine Flasche Wein gehört zum mehrgängigen Menü einfach dazu.
Hauben heisst noch lange nicht Geschäft, das ist der grosse Irrtum, dem viele der RestaurantinhaberInnen unterliegen. Denn die, die bewerten, die haben oft andere Entscheidungskriterien als die, die das Geschäft ausmachen. Deswegen sind auch im Laufe der Jahre viele Haubenrestaurants wieder verschwunden. Und auch die von manchen so bewunderte Kreativität der Köche macht nicht das Geschäft. Die BesucherInnen, auf die es ankommt, wollen oft schlicht und einfach nur was Gutes essen und trinken und das zu angemessenen Preisen und das nicht in Miniportionen.
Es wird in den kommenden Jahren immer weniger Personen geben, die diese Preise in den sogenannten Haubenlokale noch zahlen können...und auch möchten. Die Restaurants u. Wirte die noch Leistbares Essen haben bzw. auch eine Gute Küche anbieten, werden sicher überleben....Wir werden ja sehen wie viele Hauben-Lokale in Zukunft überleben werden. Denn eines ist auch klar, das Personal in dieser gehobenen Küche kostet sehr viel Geld....der Wareneinsatz mit teureren Produkten natürlich auch mit hohen Kosten verbunden....Und dann bleibt die Frage??? wer soll das noch bezahlen....das kostet natürlich dann nicht wenig...
Es werden sich immer weniger "Junge" leisten können.
Bei den Ältzeren und Pensionisten sehe ich das anders, speziell bei den Beamten, die durchschnittlich 3 x so viel Pension haben wie ASVGler.
Miniportionen weil man in mehreren Gängen vielseitig essen will. Grundsätzlich nicht schlecht, aber alles eine Frage der Erwartungen, der Zeit, die man sich nimmt und klarerweise eine kostspielige Angelegenheit.
Ich gehe selten "Hauben"-essen, aber wenn, dann genieße ich möglichst einen ganzen Abend. Mit 100 EUR pro Person geht sich das aber eher nicht aus.
subjektive meinung eines ex-kolumnenschreiberlings des kuriers.
aber viele brauchen das eben, um sagen zu können - "neulich war ich beim ...speisen...ich muss schon sagen, extraordinär"... und das natürlich in näselndem tonfall.
Ich kannte einmal eine Dame, deren Spruch lautete:
"Ich geh´ gern teuer essen."
irgendwie muß ja die Zeitung voll werden...
Zum Thema Culinariat - ich war bisher 2 x dort. 1 x wurde meine Reservierung "vergessen". (Gut 1 x ist kein Mal). Beim zweiten Mal hatte ich im "weißen Zimmer" reserviert, wir wurden jedoch in der sogenannten "Mühlviertler Stube" platziert. Auf meinen Hinweis, dass ich extra im weißen Zimmer gebucht hatte, gab's die Antwort (in unfreundlichem Ton): geht halt nicht. ???!?!?!
Dachte mir nur - OK - vielleicht war der Raum für eine geschlossene Gesellschaft reserviert - aber nein. Etwas später, saßen andere Gäste drinnen (keine geschlossene Gesellschaft).
Mein Fazit: auch der beste Koch macht schlechtes Service und Personal nicht wett. Schade drum.
Diese Einschätzung kann ich gar nicht teilen. Ich war schon viele Male Essen im Culinariat und habe es jedes mal vom Ambiente, Service, bis zur Küche recht genossen.
Auch wenn landläufig die Meinung besteht, dass die Portionen klein sind und somit ihr Geld nicht wert, so sehe ich das anders. Mehr wie zwei Gänge - maximal drei kann ich kaum essen, weil wirklich immer viel am Teller ist und die Qualität einfach super ist (v.a. sehr regional). Preis - Leistung passt für mich im Gegensatz zu manch anderem Lokal.
Gratuliere dem Team!
Wasserfee
Das ist keine Einschätzung - das war leider Tatsache. Und es ging auch nicht um die Größe der Portionen.
Du kannst dazu auch die Bewertungen der anderen Gäste lesen - das Service wurde mehrfach bemängelt und ich kann das leider nur bestätigen:
http://www.tripadvisor.at/Restaurant_Review-g1194252-d6376977-Reviews-Culinariat-Hellmonsodt_Upper_Austria.html
Ein Haubenlokal lebt nicht nur vom Koch (das Essen war ausgezeichnet) - sondern auch vom Service und das passt leider gar nicht. Ich finde das Konzept (keine E-Nummer, regionale Produkte, Natürlichkeit, Nichtraucher etc.) super und darum finde ich es auch schade, dass das Gesamtpaket nicht passt.
Habe mir sogar noch überlegt am nächsten Tag anzurufen und ihnen Feedback zu geben, weil ich das echt schade fand - ich hab's aber dann gelassen. Das Service war so enttäuschend, dass wir beschlossen haben, einfach nicht mehr hinzugehen.
das tut mir sehr leid für sie.
wie gesagt, ich hab es anders erlebt und war immer sehr zufrieden, daher meine positive Einschätzung.
und im tripadvisor stehen zum Service differenzierte Meinungen.
aber es ist ein junges Team, soweit ich das mit bekommen habe und somit lernfähig.
ich freue mich trotzdem, wenn neben den alten Klassikern wie Verdi und CO neue Lokale in der Nähe von Linz eröffnen.
GENAU DAS IST DIE LÖSUNG !!!!!
ES GIBT NUR EINS!!!! NICHT MEHR HIN GEHEN....die HABENS ANSCHEINEND NICHT NÖTIG...DA ES VIELE GUTE LOKALE GIBT...WÜRDE ICH DAS VON MEINER LOKALLISTE STREICHEN...ANDERE SIND FROH WENN SIE GÄSTE HABEN......UND WO MAN SICH AUCH WOHL UND VERSTANDEN FÜHLT....( MEIN GELD KANN ICH ÜBERALL HIN TRAGEN)
zu subjektiv - wie immer !
conclusio: genau so wie --> theater-, literaturkritiker, etc...
Lokale, in denen es noch ehrliche und unverfälschte Hausmannskost gibt, finden in so einem Führer selbstverständlich keinen Einzug.
Warum eigentlich?
Gehobene Gastronomie - schön und gut. Ich persönlich bin allerdings eine Gegnerin von Beilagen, die ich unter dem Stück Fleisch oder Fisch hervorklamüsern muss.
Und ich möchte auch nicht gezwungen sein, einen meterlangen, komplizierten und mit Fehlern bestückten Roman zu lesen, bevor ich meine Speisenauswahl treffe.
Und auch auf diese neumodernen "goodies" kann ich tunlichst verzichten.
Gott und meiner Mutter sei Dank kann ich selber relativ gut kochen - es muss auch nicht immer alles perfekt sein. Es soll nur gut schmecken.
da geb ich ihnen völlig recht!!!!!!
Stimmt
"Oberösterreich hat nicht viel Grund zum Jubeln."
Das glaube ich gerne. Denn knapp über 99,9% der Oberösterreicher/innen gehen solche Geschäftemacherei-Bewertung herzlichst am A vorbei.
Geschäftemacherei aus Sicht der Buchverkäufer.
.....und die dazugehörenden Edelfressbuden für Verhaltensoriginelle.