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Chemikalie Trifluoracetat belastet Österreichs Grundwasser und Flüsse

Von nachrichten.at/apa, 27. Mai 2024, 14:25 Uhr
Donau
Auch in der Donau konnte die Industriechemikalie nachgewiesen werden. (Symbolbild) Bild: (Volker Weihbold)

WIEN. In Grund- und Oberflächenwasser Österreichs und anderer EU-Staaten hat sich die bedenkliche Chemikalie Trifluoracetat (TFA) angesammelt, berichteten Umweltschützer am Montag bei einer Online-Pressekonferenz.

Sie konnte in allen Proben aus Flüssen und Brunnen nachgewiesen werden, die sie im April gesammelt hatten. Bei gut drei Viertel der Wasserproben waren die TFA-Konzentrationen über den EU-Grenzwerten. Die Umweltschützer fordern Gegenmaßnahmen von der EU-Politik.

"Ewigkeits-Chemikalie"

Mitglieder des europäischen Pestizid-Aktions-Netzwerks (PAN Europe), darunter österreichische Umweltschützer von Global 2000, schöpften Stichproben aus 23 Flüssen in der EU sowie sechs Brunnen und ließen eine Analyse durchführen, ob darin TFA enthalten ist. Dieser Stoff gehört zu den per- und polyfluorierten Alkylverbindungen, kurz PFAS, die wegen vieler gesundheitsschädlicher Auswirkungen zunehmend in der Europäischen Union verboten werden. Es ist das "terminale Abbauprodukt" von rund 2.000 PFAS und gilt wegen seiner großen Beständigkeit als "Ewigkeits-Chemikalie", so Helmut Burtscher-Schaden von Global 2000. TFA war in allen Proben zu finden.

"Über 98 Prozent der nachgewiesenen PFAS-Belastung kommt von TFA", heißt es im Bericht "TFA in Wasser" der Umweltschützer: "79 Prozent der Proben wiesen TFA-Werte auf, die den in der EU-Trinkwasserrichtlinie vorgeschlagenen Grenzwert von 500 Nanogramm (Milliardstel Gramm, Anm.) pro Liter für 'PFAS gesamt' übersteigen." Österreichische Gewässer mit überhöhten Werten waren der Wienfluss, die Leitha, Donau und Drau sowie zwei Brunnen im Burgenland und Oberösterreich. Fischa- und Mur-Wasser waren genau im Grenzbereich von 500 Nanogramm pro Liter, und bei der Enns, Salzach, dem Rhein, Inn und einem steirischen Brunnen lagen die werte Werte darunter.

Werte sind "inakzeptabel hoch"

"Erfreulicherweise weisen die österreichischen Flüsse im Vergleich mit den meisten anderen EU-Ländern deutlich niedrigere TFA-Belastung auf", sagte Burtscher-Schaden. Insgesamt seien die Werte aber auch hierzulande "inakzeptabel hoch".

Als Hauptursache für die Wasserverschmutzung mit TFA vermuten die Umweltschützer in ländlichen Gebieten den Einsatz von Pestiziden, in denen PFAS enthalten sind (etwa als Antischaummittel, Anm.). Außerdem komme es wahrscheinlich oft aus Kühlmitteln und industrieller Verschmutzung. PFAS sind zudem in Medizinprodukten und Kosmetika enthalten.

Kritik an der EU

In der EU-Pestizidverordnung wird TFA als "nicht relevanter" Metabolit (Stoffwechselprodukt, Anm.) eingestuft, so die Umweltschützer. Dies behindere wirksamen Grundwasserschutz. "Kurzkettige PFAS" wie TFA seien nicht so harmlos, wie man zunächst glaubte und behauptete, meinen sie. Zum Beispiel bei Tierversuchen mit Kaninchen, denen TFA verabreicht wurde, traten Augenfehlbildungen auf.

Ein in der EU-Wasserrahmenrichtlinie verankertes "Verschlechterungsverbot" hätte die TFA-Verschmutzung nicht verhindert, bekritteln sie. "Die Belastung ist eine Folge fehlender Regulierungen", sagte Salomé Roynel von PAN Europe. Die Umweltschützer fordern deshalb etwa "ein schnelles Verbot von PFAS-Pestiziden", die Einstufung von TFA als 

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12  Kommentare
12  Kommentare
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Tralala (789 Kommentare)
am 29.05.2024 11:54

Es ist immer das gleiche: Eine spendengetriebene Alarmistentruppe darf wieder mal ohne Gegenmeinung den Weltuntergang besingen. Der beliebte Sündenbock Landwirtschaft muß dabei herhalten, auch wenn das wie immer NUR VERMUTET wird (Als Hauptursache für die Wasserverschmutzung mit TFA vermuten die Umweltschützer in ländlichen Gebieten den Einsatz von Pestiziden, in denen PFAS enthalten sind).
Weil Pestizide heißt Landwirtschaft - und sonst nichts. Wie immer.

Fachliteratur besagt hingegen: In Nahrungsmitteln wurden insbesondere in Fisch, Fleisch und Erzeugnissen daraus sowie in geringerem Umfang auch in Eiern und Milchprodukten MESSBARE PFAS-Gehalte gefunden. Die PFAS-Aufnahme über pflanzliche Nahrungsmittel lässt sich nicht sicher beurteilen: Dort liegt die Menge oft unter der Nachweisgrenze (als NICHT MESSBARE Gehalte).

Auch das dt. Bundesamt für Risikobewertung BfR, das diversen spendengetriebenen NGOs schon die Schwurblerei nachgewiesen hat, schreibt:

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Tralala (789 Kommentare)
am 29.05.2024 11:57

"Das BfR bleibt bei seiner Einschätzung, dass durch Pflanzenschutzmittelwirkstoffe
bei bestimmungsgemäßem Gebrauch keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen
zu erwarten sind." (https://www.bfr.bund.de/cm/343/rueckstaende-von-pflanzenschutzmitteln-mit-pfas-wirkstoffen-in-obst-und-gemuese-besteht-ein-gesundheitliches-risiko.pdf)

Laut OECD wurden PFAS aber einer Reihe von Kosmetika und Körperpflegeprodukten zugesetzt, darunter Lotionen, Reiniger, Nagellacke, Rasiercremes, Lippenprodukte, Augenprodukte, Haarprodukte, Grundierungen und Puder. (Der Pudertanz war daher sicher zu verbieten gewesen, wenn man auf die Weltuntergangs-NGOs hören würde)
Bambus- und Papiertrinkhalme, die als Ersatz für Trinkhalme aus Plastik verwendet werden, enthalten teilweise PFAS. (Siehe da, die Anti-Plastik-NGOs haben den Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben).

Solches würde man in ausgewogenen Zeitungen lesen, damit der Leser sich nicht nur ein einseitiges Bild vorgesetzt bekommt.

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meisteral (12.319 Kommentare)
am 29.05.2024 12:39

Nunja, Hauptnutzer von Pestiziden ist nun mal die Landwirtschaft.
Dabei unterstellt niemand Absicht, nur die verwendeten Produkte sind halt zweifelhaft, also geht der Ball an die Hersteller!

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Tralala (789 Kommentare)
am 29.05.2024 15:14

"Hauptnutzer von Pestiziden ist nun mal die Landwirtschaft" ist genau die von den NGOs mit Hilfe der Medien eingebläute Meinung. Dennoch ist das falsch.

Zum einen weil das Wort "Pestizide" der NGO-Kampfbegriff geworden ist als Synonym für Pflanzenschutzmittel. In Wirklichkeit umfasst der Begriff aber ALLE Schädlingsbekämpfungsmittel. Also auch jene in der Industrie, im Baubereich, im Haushaltsbereich etc.
Dazu zählt als größte Gruppe die sog. Biozide (zur Haltbarmachung von Materialien) mit mehr als doppelt so vielen zugelassenen Wirkstoffen (ca. 900 in Europa) wie die eigentlichen Pflanzenschutzmittel (ca. 440 in Europa). Dazwischen liegt noch die Gruppe der Tierarzneimittel für Nutz- und Haustier(mit rund 800 Wirkstoffen in Europa).

Wäre zu schön wenn sie Medien dieser Fakten befleißigen. Sie werden aber wohl weiter falsche NGO-Speech verbreiten. Genauso wie sie das Wort "Monokultur" völlig widersinnig der offiziellen Definition ja auch immer tun.
Bildungsauftrag = Null Punkte.

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meisteral (12.319 Kommentare)
am 29.05.2024 15:16

Woher beziehen sie ihren "Bildungsauftrag" contra NGOs?

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Tralala (789 Kommentare)
am 29.05.2024 15:22

Indem ich nicht alles nachplappere was NGOs absondern, sondern mich fachlich informiere. Sie finden weiter oben etwa den Link zum Beitrag des BfR.
Haben sie sicher in der Eile überlesen.

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meisteral (12.319 Kommentare)
am 29.05.2024 11:36

Könnte sich sie skandalgebeutelte Lena mal als Thema aussuchen, statt andere zu denunzieren und nach dem Ertapptwerden die Beleidigte zu spielen.

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Gugelbua (32.308 Kommentare)
am 29.05.2024 11:12

auf unserm Globus geht eben nichts verloren
auch nicht die Millionen Tonnen Gift die wir täglich in der Umwelt verteilen❗

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detti (1.899 Kommentare)
am 28.05.2024 09:06

Die Landwirtschaft ist oft nicht nachhaltig, was macht die EU? Großzügig fördern und ja nichts ändern. Gewinnmaximierung um jeden Preis, Umwelt und Mensch und Tier sind egal. Schneiden muss man , wenn Schnitt ist.

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sagenhaft (2.239 Kommentare)
am 29.05.2024 11:02

eine alte Bauernregel

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Zeitungstudierer (5.962 Kommentare)
am 27.05.2024 19:54

Wird jetzt die nächste Sau gegen die Landwirtschaft von den spendengeilen NGO durch das Dorf getrieben.
Dieser Stoff kommt sicher großteils aus den Kläranlagen, den die Kläranlagen leiten die „gereinigten“ Abwässer in die Flüsse,
In Burghausen ist die Chemieindustrie für den Eintrag im großem Stile verantwortlich gewesen und ist es vielleicht immer noch.
Warum jetzt also schon wieder gegen die Bauern?

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derkommentator (2.292 Kommentare)
am 28.05.2024 06:18

Gegen die Bauern?

Gegen die Chemikalien würde ich verstehen, wenn ich den Artikel lese.

Gegen die Herstellung und Verwendung von Chemikalien die uns mittel- und langfristig schädigen.

Eigentlich vernünftig, aber wird wieder nicht ohne Verbot gehen. Weil der einzelne Anwender es nutzt solange erlaubt.

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