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Der Herr Primar und das liebe Vieh: "Werner, bitte rette meine Kuh"

Von Roman Kloibhofer und Gertraud Wallner, 22. März 2017, 18:25 Uhr
Der Herr Primar und das liebe Vieh: "Werner, bitte rette meine Kuh"
Ein dankbarer Blick von Angela Stöckl zu Primar Werner Habicher: Aphrodite geht es inzwischen wieder gut. Bild: jowa

ANDORF, RIED. Wie ein HNO-Chirurg im Innviertel mit einer Notoperation eine Kuh vor dem Tod bewahrte.

"Werner, bitte rette meine Kuh!" Es war ein verzweifelter Anruf von der Andorfer Milchbäuerin Angela Stöckl, der den ehemaligen HNO-Primar Werner Habicher aus Ried dieser Tage erreichte. Die Innviertler Bäuerin hatte ihre Kuh "Aphrodite" am Morgen in einer Blutlache liegend aufgefunden – die Hauptvene zum Euter war eingerissen. Und in der Not rief sie den befreundeten HNO-Mediziner an.

Auch wenn Holsteiner Rinder nicht zum üblichen Patientenkreis des Rieder HNO-Primars gehören, zögerte dieser nicht. Gemeinsam mit Tierarzt Franz Schlederer wurde ein Notfallteam gebildet und der Stall – in dem sich 145 Milchkühe befinden – zum Operationssaal umfunktioniert.

Know-how aus Humanmedizin

Das freilich war gar nicht so einfach: Um die Wunde behandeln zu können, musste die 300 Kilogramm schwere Kuh nach der Narkose mit einem Gabelstapler auf den Rücken gedreht werden. Werner Habicher übernahm die gefäßchirurgischen Aufgaben.

Aufgrund seiner jahrzehntelangen Tätigkeit als HNO-Chirurg konnte der Rieder Mediziner das verletzte Blutgefäß herauspräparieren und mittels einer speziellen Gefäßnahttechnik, die auch in der Humanmedizin zum Einsatz kommt, erfolgreich versorgen. "Die Haut einer Kuh ist natürlich viel derber als das menschliche Gewebe, aber prinzipiell unterscheiden sich die physiologischen Gegebenheiten zwischen Mensch und Tier in diesem Bereich nicht wesentlich", erklärt Habicher, der von seinem veterinärmedizinischen Kollegen in Anästhesie und Wundversorgung sowie der Bäuerin als Krankenschwester unterstützt wurde. "Wir konnten natürlich nur annähernd so hygienische Bedingungen wie in der Humanmedizin herstellen", berichten die beiden Mediziner. Auch bei der Lichtquelle musste improvisiert werden. Als bei der OP-Taschenlampe das Licht ausfiel, wurde kurzerhand das Handy des Chirurgen als Mini-Scheinwerfer aktiviert. Neugierige Zuseher – Kälber, die während der OP das Ärzteteam "bedrängte" – mussten ebenfalls in Schach gehalten werden. Die Operation glückte, und der Tierarzt konnte die rund sechs Zentimeter lange Wunde verschließen.

"Aphrodite" geht es mittlerweile wieder gut, und Angela Stöckl berichtet dankbar: "Wenn Werner Habicher und Franz Schlederer meiner Kuh nicht so rasch und professionell geholfen hätten, wäre sie nicht mehr am Leben!"

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6  Kommentare
6  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Wuhei (716 Kommentare)
am 23.03.2017 07:04

Danke an dieses tolle Ärzte-Team!

Aber ich habe doch noch eine Frage: wie kann sich eine Kuh in einem mit Stroh gepolsterten Stand so verletzen?

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voecklamalus (1.503 Kommentare)
am 23.03.2017 11:25

Eine Kuh steigt der anderen aufs Euter. Dies kommt bei der Freilaufhaltung öfter als bei der Anbindehaltung vor.

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Oscarl (1 Kommentare)
am 23.03.2017 06:43

Super gemacht !!!!

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 22.03.2017 21:04

Man kann ihn sehen und spüren.
Nicht nur bei einer Kuh wie dir!

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Sturzflug (6.545 Kommentare)
am 22.03.2017 20:09

Was sagt die Kuh?
Nicht einmal Danke.
Bloss MUH.

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nachfragender (24 Kommentare)
am 22.03.2017 18:51

Das ist endlich wieder einmal eine gute Nachricht.

Und jetzt etwas nicht ernst gemeintes:
Gibts einen großen Unterschied zwischen Hals-Nase-Ohre?

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