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Mit Investition von 120 Millionen Euro will Pöttinger Engpass beseitigen

Von Josef Lehner, 25. Juli 2015, 00:05 Uhr

GRIESKIRCHEN. 2016 letzter Ausbauschritt im Stammwerk, ab 2017 Neubau im Westen Grieskirchens.

Das Behördenverfahren für eine neue Landmaschinenfabrik der Firma Pöttinger im Westen Grieskirchens ist eingeleitet. "Wir werden auf die Anrainer zugehen und sind sehr zuversichtlich, dass das Vorhaben gelingt", sagt Klaus Pöttinger. Damit nimmt erstmals ein Firmenvertreter offiziell zu dem Großprojekt Stellung, das in der Standortgemeinde St. Georgen bereits zur Gründung einer Bürgerliste geführt hat.

Das Familienunternehmen muss seine Kapazitäten dringend erweitern. "Unser Umsatz ist im Vorjahr weiter gestiegen. Wir haben heuer nicht alle Kundenaufträge vor Beginn der Saison abwickeln können. Das ist bedrohlich", sagt der technische Geschäftsführer. "Unsere Geräte sind so attraktiv, dass wir unsere Wachstumsstrategie fortsetzen können", so Klaus Pöttinger. Frankreich habe sich nach Deutschland zum zweitgrößten Markt entwickelt und Österreich überholt. Obwohl der Landtechnikmarkt schrumpfe, wachse Pöttinger in der EU und auch in Nordamerika.

Zuletzt hat Pöttinger das deutsche Werk Bernburg ausgebaut; bis 2016 läuft die Erweiterung der tschechischen Fabrik. Jetzt werde in Österreich investiert. 2016 wird im Stammwerk um 20 Millionen Euro eine weitere, 10.000 Quadratmeter große Halle errichtet. "Damit werden unsere Platzreserven restlos erschöpft sein", sagt Klaus Pöttinger. Für ein neues Werk seien mehrere Projekte evaluiert worden. Mit einem Aufwand von rund 100 Millionen Euro soll es 2017/18 im Industriepark Stritzing entstehen, direkt an Fernstraße und Passauer Bahn gelegen, neben den neuen Fabriken von Gföllner und Fröling. Rund 800 Mitarbeiter sollen dort Ladewagen und Ballenpressen bauen. Auch ein zentrales Ersatzteillager wird entstehen.

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Pöttinger Landtechnik

PDF-Datei vom 24.07.2015 (2.670,67 KB)

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Neues Produkt: Ballenpressen

Ein Wachstumsschub wird von den Ballenpressen erwartet, die heuer auf den Markt kommen. Sie werden derzeit in der alten Gföllner-Fabrik in Grieskirchen erzeugt. Pöttinger hat dieses lukrative Geschäft bislang der Konkurrenz überlassen. "Wir kommen erst auf den Markt, wenn wir eine wirkliche technische Innovation haben", hatte der kaufmännische Chef, Heinz Pöttinger, stets gesagt. Jetzt dürfte es so weit sein.

Pöttinger setzte zuletzt mit 1600 Mitarbeitern 314 Millionen Euro um. Umsatzziel sind mittelfristig 450 Millionen Euro.

 

 

Klaus Pöttingers Sorge um Bär, Wolf, Luchs und Rothirsch
Der Luchs kommt Investoren in die Quere. Bild: Ravi Kappel

Klaus Pöttingers Sorge um Bär, Wolf, Luchs und Rothirsch

Der Industrielle Klaus Pöttinger ist ein erfahrener Weidmann. Dass ihm aber Wild einmal in dieser ganz und gar unerfreulichen Art in die Quere kommen könnte, daran hätte der geschäftsführende Gesellschafter des Grieskirchner Landtechnikunternehmens nicht gedacht.

Heinz und Klaus Pöttinger müssen dringend ihre Produktion erweitern – siehe Bericht oben. Der geplante Werksstandort im Raum westlich der Bezirksstadt ist zwar im Anschluss an einen Industriepark, das Neubaugebiet selbst jedoch Grünland. Vom Land Oberösterreich ist dort ein Wildtierkorridor ausgewiesen. Allerdings nicht für Reh und Hase, die man dort häufig antrifft, sondern für Wolf, Bär, Luchs und Rothirsch.

Solche Korridore sind 2012 im ganzen Land ausgewiesen worden, um wenig verbaute Räume zu schützen, auf denen seltene Arten weite Wanderungen machen können. Relevant sei diese EU-weite Kampagne in Oberösterreich nur für den Luchs, sagt Mario Pöstinger von der OÖ. Umweltanwaltschaft. Der sei im Mühlviertel wieder heimisch und in Einzelfällen sogar südlich der Donau anzutreffen. Womöglich ergebe sich daraus ein Kontakt zu der Population im Nationalpark Kalkalpen. „Österreich hat internationale Verpflichtungen“, sagt Pöstinger zu dem Konzept.

Verbindlichen Status hat ein solcher Korridor nicht, nur Empfehlungscharakter. Wenn das neue Werk behördlich verhandelt wird, wird dieses Naturschutzkonzept natürlich am Tisch liegen. Sollte es eine Investition von rund 100 Millionen Euro, die 800 Arbeitsplätze bieten wird, verhindern? Das wäre im Interesse von Anrainern, die aufgrund befürchteter Verkehrs- und Lärmbelastung gegen das Projekt auftreten.

„Vermutlich hätten sie aber keine Freude, wenn Raubwild nur eine einzige Hauskatze fängt“, sagt Klaus Pöttinger. Der ehemalige Präsident der Industriellenvereinigung ist zuversichtlich, dass auch Wertschöpfung und Arbeitsplätze einen Stellenwert haben. Zumal: „Durch diesen Wildkorridor führen ja gleich neben dem Industriepark die Fernstraße mit 10.000 Fahrzeugen am Tag und die zweigleisige Bahnstrecke.“ Die Behörden werden darüber entscheiden.     (le)

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4  Kommentare
4  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 26.07.2015 12:31

jeder Betrieb der investiert und Arbeitsplätze schafft gebührt Anerkennung ... grinsen

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Arminius111 (653 Kommentare)
am 26.07.2015 12:03

WILDKORRIDOR!
Im Norden: stark befahrene Bahnstrecke.
Im Süden und Westen: stark befahrene Bundesstraße.
Im Osten: Industriebetriebe.
WELCHE DUMPFBACKEN haben diese Widmung durch geboxt?
Es müssen mehrere gewesen sein, weil einer alleine kann nicht so blöd sein.

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Steuerzahler2000 (4.095 Kommentare)
am 25.07.2015 17:23

Kann mir nicht vorstellen dass sich die Behörden den Wünschen der Pöttingers widersetzen, dafür sorgen schon die befreundeten Politiker ....

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( Kommentare)
am 25.07.2015 16:07

Ich bewundere jeden unternehmerisch tätigen Menschen, der sich all diesen Fragen und Einwendungen wie "Wildkorridor" neben einem Industriepark und Fernstraße mit 10.000 Fahrzeugen pro Tag stellt

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