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Internationale Pressestimmen zum Brexit-Chaos

Von nachrichten.at/apa, 28. März 2019, 12:56 Uhr
Bild: DANIEL SORABJI (AFP)

LONDON. Zum Brexit-Chaos in Großbritannien schreiben die Zeitungen am Donnerstag:

"La Vanguardia" (Barcelona):

"Überraschungen sind fast nie wirklich überraschend. Nicht einmal der Eisberg der Titanic tauchte plötzlich auf der Route des Schiffes auf. (...) Die Tragödie der Titanic wird von der britischen Presse als Metapher für den Brexit verwendet. Am Samstag sind in London eine Million Menschen auf die Straße gegangen, um das Land vor dem, was bevorsteht, zu warnen (...). Aber dieser verzweifelte Schrei hat nicht die erwartete Wirkung gebracht.

Theresa May, die das Schiff nicht verlassen will - wie Edward John Smith, der Kapitän der Titanic - ist mit ihrem Ausstiegsplan aus der Europäischen Union nicht durchgekommen, und es gibt die Befürchtung, dass das, was keiner will, passieren wird: ein Brexit ohne Abkommen. Das wäre der schlimmste Schiffbruch."

"Times" (London):

"Theresa May hat sich dem Unvermeidbaren gebeugt. Ihr wurde mit dem Brexit ein nahezu unmögliches Blatt gegeben, das sie dann auch noch erstaunlich schlecht spielte. Die Litanei ihrer Fehltritte ist bekannt - von der Entscheidung, den EU-Austrittsartikel 50 ohne einen Plan zu aktivieren, über ihre viel zu starren roten Linien bis zur Verweigerung einer parteiübergreifenden Zusammenarbeit selbst nachdem sie ihre Parlamentsmehrheit durch vermasselten Neuwahlen verloren hatte.

Sie war unbeweglich, als Flexibilität erforderlich war. Sie war geheimniskrämerisch, als sie offen hätte sein sollen. Sie hat sich auf Tricksereien verlassen, als Aufrichtigkeit angebracht war. Sie erwies sich als unfähig, ihren eigenen Plan zu verkaufen. Am Ende hatte sie das Vertrauen aller verspielt, deren Unterstützung sie brauchte - ihres Kabinetts, ihrer Partei, des Parlaments und der EU."

"Neue Züricher Zeitung":

"Neuwahlen würden schon rein aus zeitlichen Gründen zwangsläufig bedeuten, dass der EU-Austritts-Termin wesentlich länger in die Zukunft verschoben werden müsste. Dies wäre durchaus kein Nachteil, denn nur eine zeitlich ausgedehnte Phase würde ein nötiges grundsätzliches Überdenken der zur Verfügung stehenden Optionen möglich machen. Dies, nachdem bereits zum vierten Mal - nach Thatcher, Major und Cameron - ein Regierungschef der Konservativen an der Europafrage gescheitert ist."

"Neue Zürcher Zeitung":

"Ein Rücktritt der glücklosen Regierungschefin allein ändert noch nichts an der Zusammensetzung der einzelnen Lager im Parlament und an deren Einfluss auf den Gang der Dinge. Was aber kann ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin unter diesen Bedingungen anders machen als Theresa May? An ehrgeizigen Politikern, die auch inmitten des größten Schlamassels bereitstehen, um zu übernehmen, fehlt es nicht. Einiges spricht dafür, dass dies aus Gründen der innerparteilichen Mehrheitsfähigkeit nicht ein Vertreter der beiden extremen Flügel - Pro-Europäer und Brexit-Hardliner - sein wird. Lauter werden dürfte unter diesen Bedingungen auch der Ruf nach Neuwahlen."

"De Standaard" (Brüssel):

"Ja, die Frau, die auf keinen Fall aufgeben wollte, hat nun ihren Rücktritt angeboten - unter der Bedingung, dass sie ihr EU-Austrittsabkommen durch das Unterhaus bekommt. Wenn das gelingt, kann Großbritannien am 22. Mai in geordneter Weise die EU verlassen, auch zur Erleichterung Europas. Doch wie groß sind ihre Erfolgschancen? Verglichen mit der zweiten Abstimmung vor drei Wochen müssten 75 Abgeordnete ihre Meinung ändern. In den vergangenen Tagen haben etliche Widersacher erklärt, dass sie Mays Deal doch noch unterstützten könnten. Zwar finden sie das Abkommen nicht plötzlich gut, aber wenigstens garantiert es einen Brexit. Selbst Brexit-Hardliner wie Jacob Rees-Mogg und Boris Johnson hatten kaum noch etwas an dem Deal auszusetzen, von dem es drei Wochen zuvor noch hieß, er würde Großbritannien zu einem Vasallenstaat machen."

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 28.03.2019 19:14

Man hätte lieber die englischen Zeitungen zitieren sollen, das wäre wenigstens lustig geworden.🙄😲

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.03.2019 13:34

Angefangen hat alle Unbill und Unmoral mit dem "Aufklärungsjournalismus".
Eine Art Polizeiarbeit, die keine richtige gewesen ist.

Da sind sie hinterher gestapft und gestolpert, die Möchtegerns.
Weil das stumpfsinnig-halbgebildete Publikum danach gelechzt hat.

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