Interview: Wertvolle Tipps vom Wildbiologen
Christoph Böck (38) ist Wildbiologe beim Landesjagdverband Oberösterreich. Er ist zuständig für die Themenbereiche „Wildtiere und ihr Lebensraum“ sowie „Jagd und Naturschutz“.
OÖN: Macht die große Zahl an Wildtieren in der Landeshauptstadt den Linzern Probleme?
Böck: Nein, eigentlich nicht. Nur über Rehe, Steinmarder und Feldhasen gibt es hin und wieder Beschwerden. Am Stadtrand fressen Rehe manchmal Rosen in Gärten ab. Dagegen kann man sich aber relativ leicht mit Bissschutzmitteln wie Schaf-Fett oder einem hohen Zaun helfen. Problematisch können auch Steinmarder werden, wenn sie sich in Dachböden ansiedeln oder Kabel und Schläuche an Autos zerbeißen. Gegen Letzteres gibt es ein einfaches Mittel: Man legt einen leicht gewölbten Maschendrahtzaun unter die Motorhaube, so kann man die Marder fernhalten. Sollen die Tiere aus dem Haus verbannt werden, lässt man Fallen aufstellen.
OÖN: Und welche Probleme machen die Feldhasen?
Böck: Sie fühlen sich unter anderem am Linzer Barbara-Friedhof recht wohl, wo sie sich gern über Grabblumen hermachen. Wir stellen immer wieder Fallen auf, mit denen wir die Tiere fangen, um sie außerhalb des Stadtgebietes wieder auszusetzen.
OÖN: Dürfen Wildtiere im Stadtgebiet gejagt werden?
Böck: Ja, aber nur im Feld-, Wald- und Wiesengelände, das größer als 115 Hektar ist. Das ist in Linz unter anderem im Grünraum von Ebelsberg, im Wasserwald, am Voest-Gelände, am Frosch-, Frein- und Pöstlingberg sowie in Plesching und St. Magdalena der Fall.
Info: Wer Probleme mit Wildtieren hat, kann sich an den Landesjagdverband Oberösterreich wenden, Tel. 07224 / 20083.