SV Ried: Aufwärmen für das große Ziel
RIED. Saisonbilanz von Fußball-Zweitligist SV Guntamatic Ried: Heimmacht, beste Offensive und Defensive – trotzdem am Ende nur Zweiter.
Zum Saisonabschluss gab es beim 1:0 der SV Guntamatic Ried gegen Dornbirn viele Tränen. Kapitän Marcel Ziegl führte das Team noch einmal an, ehe er nach vier Minuten ausgewechselt wurde und die Mitspieler für Ziegl, der seine Karriere beendet, Spalier standen. Sein Team beendet die Saison als Vizemeister. Die OÖN werfen einen Blick auf die positiven und weniger positiven Punkte:
Die Offensive: Über 67 Tore durften die Wikinger in der abgelaufenen Spielzeit jubeln – das ist Liga-Bestwert. Damit hat die Elf von Trainer Maximilian Senft sogar zehn Tore mehr erzielt als Meister GAK. Trotzdem soll im Sommer ein Mittelstürmer geholt werden.
Die Defensive: Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Meisterschaften. Dieses Sprichwort traf heuer nicht zu. Lediglich 22 Gegentore kassierte Ried, stellte somit auch die stärkste Abwehr der zweithöchsten Spielklasse. Champion GAK musste 27 Gegentore hinnehmen.
Heimmacht: Zu Hause kann man den Riedern wenig vorwerfen: Mit 35 Punkten liegt man an der Spitze der Heimtabelle, einen Punkt vor dem GAK. Auf fremden Plätzen fiel die Entscheidung: Ried holte auswärts 24 Punkte, der GAK um elf Zähler mehr (35).
Der Kader: Sportchef Wolfgang Fiala hat nach dem Abstieg aus dem Oberhaus im vergangenen Sommer einen Total-Umbruch eingeleitet. 23 Kicker verließen den Klub, 14 Neuzugänge wurden präsentiert. Darunter waren Volltreffer wie Goalie Andreas Leitner, Abwehrchef Nikki Havenaar, Verteidiger Oliver Steurer, die Dauerläufer David Bumberger und Fabian Wohlmuth (5 Tore, 8 Vorlagen), Abräumer Nemanja Celic, die Offensivspieler Mark Grosse (13 Tore) und Wilfried Eza (11 Tore) oder im Winter Rückkehrer Ante Bajic (5 Tore, 8 Vorlagen). "Wir haben es geschafft, im ersten Jahr unseres Zwei-Jahres-Plans ein starkes Gerüst aufzubauen, das wir im Sommer mit wenigen weiteren Bausteinen ergänzen wollen", sagt Sportchef Wolfgang Fiala. Eine Leader-Rolle könnte Martin Rasner einnehmen. Mit dem zentralen Mittelfeldspieler der Admira befindet sich der Klub in ernsten Gesprächen.
Einbau der Akademie-Spieler: Rund um dieses starke Gerüst durften sich Spieler aus der eigenen Akademie beweisen. Arjan Malic (18) und Jonas Mayer (19) zählten zu den absoluten Gewinnern der Saison, Fabian Rossdorfer, Mateo Zetic, Benjamin Sammer, Ben Wörndl sowie Michael Matosevic – das jüngste Beispiel am Samstag gegen Dornbirn – feierten im vergangenen Jahr ihre Profi-Debüts.
Startschwierigkeiten: Ein Umbruch bedarf meist einer gewissen Zeit, das musste auch Ried erfahren. Mit nur einem Sieg in den ersten sechs Spielen ging der Start im Herbst völlig daneben. Auch der Frühjahrsauftakt war mit drei Niederlagen in den ersten vier Spielen enttäuschend verlaufen.
Performance gegen Top-Teams: Null Punkte gegen den GAK, nur ein Zähler gegen den FAC sowie Niederlagen gegen Leoben, Vienna oder Admira – vor allem in den direkten Duellen gegen die Top-Teams der 2. Liga muss sich Ried in der kommenden Saison steigern.
Rieder Kicker sind begehrt
Ob bei der Mission Aufstieg noch alle Kicker in Ried sein werden? Sportchef Fiala versucht zu beruhigen: "Es werden sicher Anfragen kommen, bei fast allen haben wir aber die Hand drauf. Wenn Spieler gehen sollten, dann um Preise, die dem Klub weiterhelfen. Ich bin da sehr entspannt." Auch bei Philipp Pomer, dessen Vertrag ausläuft, sieht alles nach einem Verbleib aus.
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Ein kopfballstarker MS und Punkte gegen Konkurrenten wären sehr hilfreich.