Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Schlangenbisse: Schmerzhaft, aber meist ungefährlich

17. Juni 2020, 00:04 Uhr
Schmerzhaft, aber meist ungefährlich
So sieht eine Kreuzotter aus. Bild: Land OÖ

Wer in Österreich von einer Schlange gebissen wird, sollte Ruhe bewahren und sich rasch in ärztliche Behandlung begeben – Lebensgefahr besteht kaum.

Der Urlaub im eigenen Land feiert heuer eine Renaissance. Viele zieht es dabei zum Spazierengehen und Wandern in die höheren Lagen des Berg- und Hügellandes – jene Regionen, die auch bevorzugt von den einheimischen Giftschlangen als Lebensraum genutzt werden. Zu Gesicht bekommt man die scheuen Tiere kaum. Nach Schätzungen von Experten kommt es in Österreich zu ungefähr 40 Bissen jährlich. Das ist zwar nicht viel – im Falle des Falles sollte man aber wissen, wie Erste Hilfe geleistet werden kann.

Ruhigstellen und Hilfe holen

Nach einem Biss einer einheimischen Giftschlange bestehe zwar kaum Lebensgefahr, eine rasche ärztliche Behandlung sei aber auf jeden Fall unbedingt notwendig, sagt Karl Ahammer. Er ist Unfallchirurg am Salzkammergut-Klinikum Gmunden und auch Bergrettungsarzt bei der Ortsstelle Gmunden.

"Das Gewebe im Bereich der Bissstelle schwillt in der Regel rasch und stark an, eine rot-bläuliche Färbung und Schmerzen, die mit der Zeit immer heftiger werden können, sind die Folge der Giftwirkung."

Oberstes Gebot in diesem Fall: ruhigstellen und Notruf wählen. Von den althergebrachten Erste-Hilfe-Maßnahmen wie dem Abbinden der betroffenen Extremität sowie dem Aufschneiden und Aussaugen der Wunde rät der Unfallchirurg vom Salzkammergut-Klinikum Gmunden dringend ab.

Möglichst wenig bewegen

"Wichtig ist vor allem, Ruhe zu bewahren. Das Opfer soll sich möglichst wenig bewegen. Der betroffene Körperteil sollte ruhiggestellt und am besten geschient werden, damit sich das Gift nur langsam im Organismus verteilt. Das Gewebe rund um die Bissstelle kann nach Möglichkeit mit nassen Umschlägen gekühlt werden", empfiehlt der Mediziner. Lebensbedrohliche Störungen des Atem- und Kreislaufsystems seien zwar sehr selten, könnten aber nicht ausgeschlossen werden.

"Besonders bei Kindern, kranken und älteren Menschen kann es aber zu einer stärkeren Ausbildung von Symptomen kommen", sagt der Notfallmediziner und rät auf jeden Fall, sich unverzüglich in ärztliche Behandlung zu begeben beziehungsweise über den Notruf 144 einen Notarzt zu alarmieren.

Im gebirgigen Gelände ist dabei der Einsatz eines Notarzthubschraubers notwendig. Wichtig für die erfolgreiche Behandlung ist natürlich die Identifikation der Schlange. Dabei kann ein Foto, das zum Beispiel mit dem Handy aufgenommen wurde, unglaublich hilfreich sein.

Zu den einheimischen Giftschlangen zählen die Kreuzotter, die ganz schwarz gefärbt sein kann und dann Höllenotter genannt wird, und die Hornotter, die vorwiegend in Kärnten und der Südweststeiermark vorkommt.

Festes, knöchelhohes Schuhwerk

Wer darauf achtet, wo er hintritt und hingreift, läuft auch nicht Gefahr, von einer heimischen Giftschlange gebissen zu werden. Schlangen sind Fluchttiere und nicht angriffslustig.

Sie sind sehr scheu und erschrecken leicht. Schritte nehmen sie meist schon durch die Bodenvibration wahr, sie flüchten dann fast immer. In Regionen, wo vermehrt Schlangen auftreten, sind feste, knöchelhohe Schuhe und lange Hosen sehr empfehlenswert.

Trifft man in der Natur trotzdem plötzlich auf eine Schlange, sollte man am allerbesten ruhig stehen bleiben, sie nicht angreifen und ihr Zeit und Raum zum Rückzug geben. Dann kann eigentlich nichts passieren.

Heimische Schlangen

Heimische Giftschlangen sind nicht so gefährlich wie landläufig angenommen. Etwa 40 Menschen werden in Österreich jedes Jahr nach einem Schlangenbiss stationär behandelt. Todesfälle sind nicht bekannt. Der Biss einer heimischen Giftschlange ist zwar meist schmerzhaft, aber üblicherweise nicht lebensgefährlich. Ein Gegengift braucht nur in wenigen Fällen verabreicht zu werden. Nur selten kommt es zu einer lebensgefährlichen Situation – wie auch ein Wespenstich eine sehr bedrohliche allergische Reaktion auslösen kann.

Kriechtiere stehen in Österreich unter Naturschutz. Sie dürfen nicht getötet werden. Die meisten Schlangen, die von Menschen angetroffen werden, sind harmlos und nützlich. Vor allem das längste heimische Kriechtier, die Äskulapnatter, macht sich im Garten nützlich: Sie frisst unter anderem Mäuse und Ratten. Fürchtet man sich vor einer Schlange, die sich etwa auf der Terrasse eines Hauses sonnt, kann man auch die Polizei rufen.

mehr aus Gesundheit

Studie: Covid-19 bleibt gefährlicher als Influenza

Studie: Covid-19 bleibt gefährlicher als Influenza

Linzer Mediziner erklärt: So funktioniert Akupunktur

AstraZeneca will Umsatz bis 2030 fast verdoppeln

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen