Intensivtagebuch: Während du schliefst ...
Infos über die "verlorene Zeit" im LKH Schärding.
Für Patienten, die bewusstlos sind oder künstlich beatmet werden, ist es schwierig, Geräusche, Lichtquellen oder Berührungen zuzuordnen. Aus diesem Grund wurde vor kurzem im LKH Schärding ein "Intensivtagebuch" eingeführt. Es wird von Pflegekräften und Angehörigen gestaltet. Die Idee für ein derartiges "Tagebuch über die verlorene Zeit" wurde vor mehr als 20 Jahren in Skandinavien und England entwickelt.
Viele der Patienten auf Intensivstationen leiden noch lange nach dem Aufenthalt unter Erinnerungslücken und Ängsten. "Sie erzählen auch von Erinnerungen, die oft nicht der Wirklichkeit entsprechen. Sie können das Puzzle in ihrem Kopf nicht richtig zusammensetzen und sind damit konfrontiert, herauszufinden, was real ist und was Trugwahrnehmungen sind", sagt Diplomkrankenschwester Edith Moser, eine der Initiatorinnen des Tagebuchs.
Im Tagebuch werden Veränderungen, Rückschläge und natürlich Verbesserungen der Situation der Patienten so genau wie möglich beschrieben. Dabei werden keine medizinischen Fachausdrücke verwendet. Es sind vielmehr Erzählungen, was mit dem Patienten jeden Tag geschieht. Wenn er auf eine Normalstation verlegt wird, bekommt er das Tagebuch.