Kein schlechtes Gewissen beim österlichen Ei-Genuss
Forscher erklären, was Eier und Spinat gesund macht
Das bunte, hart gekochte Ei gehört zu Ostern wie der geweihte Palmbuschen. Es gilt als Symbol für die Auferstehung Jesu Christi. Doch weil immer mehr Mitglieder unserer Wohlstandsgesellschaft an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, kämpft das cholesterinreiche Lebensmittel mit einem Imageproblem. Mediziner verunsicherten die Konsumenten im vergangenen Jahrzehnt mit widersprüchlichen Forschungsergebnissen. Die OÖN haben die Ernährungsexpertin Eva Fauma gefragt, wie die Wissenschaft aktuell zum Thema Ei steht.
OÖN: Wie beeinflusst der Konsum von Eiern die Gesundheit?
Eva Fauma: Jüngste Studien zeigen unmissverständlich, dass das Ei bei gesunden Menschen nicht dazu beiträgt, den Cholesterinspiegel ins Unermessliche ansteigen zu lassen – außer man leidet an anderen Stoffwechselkrankheiten.
Aber es enthält doch viel Cholesterin, oder?
Ja, aber nur weil es viel Cholesterin enthält, heißt es nicht, dass es auch den menschlichen Spiegel überdurchschnittlich ansteigen lässt. Im Gegenteil: Im Ei enthaltene Lecithine unterbinden mitunter sogar die Cholesterin-Aufnahme. Zudem produziert der Körper zwei Drittel seines notwendigen Cholesterins selber, weil er es benötigt. Sprich: Eine Cholesterinverweigerung würde unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringen.
Wie viele Eier darf ein gesunder Mensch pro Woche essen?
Unbedenklich sind drei bis vier Eier pro Woche in Form von Frischeiern und Eiern, die in Lebensmitteln verarbeitet sind. Ich sehe aber auch keinen Grund zur Sorge, wenn man zur Osterzeit einmal mehr Eier zu sich nimmt. Unter dem Strich zählt die Menge, die man über einen langen Zeitraum isst.
Welche gesunden Bestandteile hat das Ei?
Das Ei enthält nicht nur fettlösliche Vitamine, sondern auch Eiweiß, Mineralstoffe und Fette, die in einer gesunden Ernährung nicht fehlen sollten. Es ist ein hervorragendes Lebensmittel, weil es auf kleinem Raum eine hohe Dichte an Nährstoffen aufweist. Eier sind eine wichtige Quelle für Folsäure, Biotin, Vitamin A und liefern Vitamin E, Vitamin K, B2, B12 und Eisen. Das Eigelb selber ist fett- und cholesterinreich. Das Ei ist mit seinen 140 Kalorien pro Stück gut sättigend und kann auch als Diätlebensmittel gesehen werden, mit dem es zu keinen Mangelerscheinungen kommt.
Spinat ist tatsächlich gut für die Muskeln
Bei mehr als der Hälfte der Österreicher kommt am heutigen Gründonnerstag Spinat auf den Tisch, zeigt eine Iglo-Umfrage. „Sehr gut“, sagt der Rieder Ernährungsexperte Christian Putscher. Denn Spinat ist nicht nur bei der Comicfigur Popeye ein „echtes Poweressen, sondern auch im echten Leben“, so Putscher. Neben all den wertvollen Inhaltsstoffen, die man ohnehin schon kennt, hätten deutsche Forscher nun etwa nachgewiesen, dass der im Spinat enthalte Stoff Ecdysteron tatsächlich dazu beiträgt, dass sich Muskeln besser erholen. „Das ist für Sportler genauso wichtig wie für ältere Menschen. Natürlich ist die Dosis gering, aber wie heißt’s: Steter Tropfen höhlt den Stein.“