Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Verliebt in die Mabel mit dem Faible für den Säbel

Von Silvia Nagl, 31. Juli 2015, 00:04 Uhr
Verliebt in die Mabel mit dem Faible für den Säbel
Christoph Scheeben, Karen Robertson, Matthäus Schmidlechner (v.li.) Bild: (K. Huemer)

Unpackbar, was das geniale britische Duo Gilbert (Libretto) und Sullivan (Musik) in der 1879 uraufgeführten satirischen Operette "Die Piraten von Penzance" an Absurdität in jeder Hinsicht einbringt!

In der Kulturfabrik Helfenberg, längst vom Geheimtipp zum Pflichtprogramm für Sommertheater-Besucher, die das Besondere suchen, geworden, wird dieses Bravourstück mit unbändiger Spielfreude in flottem Tempo präsentiert.

Frederic kommt in die Lehre zu den Piraten. Doch hinter deren rauer Schale steckt ein gar mitfühlendes Gemüt. Matthäus Schmidlechner als Frederic zeigt herrliche Komödiantik und legt diesmal auch den typischen Schmelz eines Tenors in seine Stimme – muss er ja, verliebt er sich doch in eine der Töchter von Generalmajor Stanley: in Mabel ("mit dem Faible für den Säbel"). Fenja Lukas, ab dieser Saison fixes Ensemblemitglied im Landestheater Linz, ist ein außerordentliches Talent mit sauberer Stimme, die auch Koloraturen perlen lässt. Karen Robertson als alternde Amme und junggebliebene Piratenbraut schwingt den Säbel ebenso locker-lässig wie ihre Stimmbänder, ein drohend dröhnender Bass ist Christoph Scheeben als Piratenkönig. Doch das gesamte Ensemble ist schlichtweg zum Niederknien – und vom ideensprühenden Regisseur John F. Kutil präzise geführt. Auch auf die beschwingte Bewegungschoreographie (Nina Weiß) wurde viel Wert gelegt. Britischer Humor und Wortwitz kommen auch in der deutschen Übersetzung perfekt zur Geltung.

Unterhaltsames Kleinod

Landestheater-Musicalstar Rob Pelzer tänzelt und stolpert chaplinesk den Generalmajor. Im Schnell-Gesang ist er wohl von niemandem einzuholen! Stark vertreten die Familie Mitterbauer: kecker Jung-Pirat Nathan, selbstbewusste junge Dame Philomena und Vater Manfred ein motivierender Polizeisergeant. Der Chor der Opera da Camera von Will Mason wunderbar einstudiert: die Damen mit herzerfrischender Fröhlichkeit, die Männer als furchterregende Piraten oder Polizisten-Karrikaturen. Das ebenso von Will Mason geleitete Instrumentalensemble untermalt mit Verdischer Tragik ebenso wie mit Mozartscher Leichtfüßigkeit oder verliebter Walzerseligkeit.

Natascha Wöss zieht den feschen Piraten-Look beim gesamten Team durch.

Ein unterhaltsames Kleinod in großer und großartiger Besetzung aus Profis und Amateuren.

Operette: "Die Piraten von Penzance", Theater in der Kulturfabrik Helfenberg; 29. 7.

OÖN Bewertung:

 

mehr aus Kultur

Gerhard Haderers "Rememby"

Haderers spielerische Wahlnachhilfe: "Zum Rean und Zerkugeln zugleich"

Matthias Davids: „Da geht noch was!“

30 von 35 ORF-Stiftungsräten erheben sich gegen Westenthaler

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 31.07.2015 11:54

Ich habe das Stück nicht gesehen. Möchte aber Silvia Nagl für eine derart spannende und aufschlussreiche Theaterkritik danken. Diese ist angenehm zu lesen.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen