Der Silvesterstadl ist ein Heimspiel
Andy Borg lässt das "Musikantenstadl"-Jahr morgen in ORF 2 um 20.15 Uhr in Klagenfurt ausklingen. Der 53-Jährige sagt im Interview, warum das für ihn ein Heimspiel ist und wie er seinerzeit fast Kärntner geworden wäre. Und er spricht über seine Wünsche für 2014.
OÖNachrichten: Andy, Sie wollen im "Silvesterstadl" auch erzählen, was Sie 2013 am meisten beeindruckt hat. Was war das?
Andy Borg: Etwas, wo ich indirekt mitbetroffen war. Nämlich das Hochwasser in Passau, wo ich ja wohne. Es war nicht so sehr die Naturgewalt, sondern die gewaltige Welle an Menschlichkeit, die sich da entwickelt hat. Als Mitmenschen den anderen, die gerade aus dem Gatsch kamen, die Hand zur Hilfe gereicht haben. Das Wasser ist damals riesig schnell gestiegen, viele Häuser oder die Einrichtungen wurden total demoliert. Danach haben wir innerhalb von zweieinhalb Tagen einen Spenden-"Stadl" auf die Beine gestellt. Ich hab’ nicht gewusst, ob ich das hinkriegen würde, denn ich bin ja kein seriöser Moderator, sondern der Andy. Aber es wurde ein Riesenerfolg.
Schon Vorfreude auf die Sendung in Klagenfurt?
Und ob! Das ist ein Heimspiel. Ich wär’ ja beinahe Liebesfelser geworden. Ich hab’ dort ein Grundstück erworben, auf dem ich eventuell alt werden wollte. Ich hab’s aber, wegen Passau, aufgegeben. Wahrscheinlich hab’ ich mir gedacht: Wenn ich schon eine Überschwemmung brauche, krieg’ ich die dort auch. . . Noch etwas lässt mich oft an Klagenfurt denken.
Nämlich?
Dort war es mir erstmals in meinem langen Leben möglich, in einem funkelnagelneuen Stadion, das extra für die EM errichtet wurde, zu stehen und drehen zu dürfen. Im Wiener Praterstadion brachte ich es höchstens zum Zuschauer auf den Rängen. Und kürzlich, am 12. Dezember, haben sie mich zu einer Seniorenveranstaltung nach Klagenfurt eingeladen. Das war wie Heimkommen.
Was war im Jahr 2013 ein besonders angenehmes Erlebnis?
Mein Schwager hat geheiratet. Auf seiner Hochzeit hab’ ich gesungen. Ich mein’: Bei meinem Beruf bin ich normalerweise nicht heiß auf Partys. Aber das war was anderes. Da haben sie g’rert und g’lacht, alle Menschen, die ich lieb habe, waren um mich, und das war absolut ein Highlight. Und noch was ist mir haften geblieben. Die Seereise mit der "Allure Of The Seas".
Wohin?
Durch die Karibik. Vorher hätt’ ich mir nie gedacht, dass so ein Riese mit 6000 Passagieren und 2000 Besatzungsmitgliedern wirklich von A nach B kommt. Schwimmend! Ich hatte zuvor einen "Stadl" in Salzburg, und der Schiffshoteldirektor war ein Salzburger. Der hatte davon gewusst, mir einen Spezialempfang bereitet und mich faktisch "Backstage" durchs Schiff geführt. Unglaublich, wie es in dieser "Unterwelt" aussieht.
Was hat der Andy zu Weihnachten gekriegt?
Ich finde es immer aufregend, ein bissl zu fotografieren. Aber dauernd die Spiegelreflexkamera mitzuschleppen, war mir zu schwer. So bin ich mehr mit dem iPhone herumgereist. Jetzt aber haben mir meine Lieben einen Zoom fürs iPhone geschenkt, und damit kann ich wunderbare Bilder machen. Werd’ ich demnächst beim Urlaub auf den Malediven ausprobieren.
2014 fällt ein "Musikanten-stadl" aus. Auch im Jahr danach?
Nein. Es war nur voreilig eine Sendung in Indien geplant. Die Inder hatten schon ein Team nach Österreich geschickt. Die schauten sich eine Show an und erklärten nachher: "So was können wir bei uns nicht!" Es hätte mit der Logistik nie geklappt. Da haben die Fernsehanstalten gesagt: Dann lassen wir’s lieber ersatzlos ausfallen. So haben sie wenigstens was gespart.
Haben Sie einen speziellen Wunsch fürs neue Jahr?
Ich lebe in meinem eigenen Universum, und da stimmt alles. Da brauch’ ich nix mehr. Wenn nur alles so bleibt, wie es ist – das wäre der einzige Wunsch.
Silvesterstadl
Live aus Klagenfurt übertragt ORF 2 am 31. Dezember ab 20.15 Uhr den „Silvesterstadl“. Andy Borg präsentiert seinen vierstündigen Show-Marathon mit Gästen wie Ross Antony, Linda Hesse, Marc Pircher, den jungen Zillertalern, den „Große Chance“-Finalisten Dance Industry, die 3 Z’widern, Tony Marshall, dem Marinechor der Schwarzmeerflotte, den Edlseern, den CubaBoarischen, Meilenstein und Sandra Ledermann. Außerdem rittern Talente aus Österreich, Deutschland und der Schweiz um den „Stadlstern 2013“.
den hama eh des ganze Jahr, wie den Fasching auch, i mach mir mei Musik söba!