"Wir schaffen heuer elf Milliarden Covid-Dosen"
WIEN. Auch Österreichs Pharmaindustrie spielt bei der Impfstoff-Produktion eine wichtige Rolle.
Die globale Pharma-Industrie habe in einer bisher nie dagewesenen Anstrengung innerhalb eines Jahres einen Impfstoff gegen Covid-19 entwickelt und auf den Markt gebracht. Bis Jahresende 2021 sollen elf Milliarden Impfdosen zur Verfügung stehen, sagte gestern Renée Gallo-Daniel, Präsidentin des Österreichischen Verbandes der Impfstoffhersteller und Firmensprecherin von Pfizer Österreich, bei einem Online-Hintergrundgespräch des Verbandes der österreichischen Pharma-Industrie (Pharmig).
284 Covid-19-Impfstoffkandidaten gebe es derzeit. 14 davon wurden bisher zugelassen, vier davon in der EU. "Aber die Forschung geht weiter", sagte Gallo-Daniel. Mutationen, Impfungen für Kinder oder Schwangere erforderten weitere Anstrengungen bei Forschung, Entwicklung und Produktion.
Die heimische Pharma-Industrie ist ins weltweite Netzwerk der Pandemiebekämpfung gut eingebunden. Valneva, das nicht nur in Österreich, sondern in sechs weiteren europäischen Ländern vertreten ist, will noch heuer für einen eigenen Impfstoff (VLA2001) eine Zulassung beantragen. Dieser soll dann in Schottland produziert und in Schweden verpackt werden.
Es sei unmöglich, innerhalb der kurzen Zeit eine Produktion in Österreich aufzubauen, sagte Valneva-Manager Olivier Jankowitsch.
Michael Kocher von Novartis Austria verwies ebenfalls auf die Komplexität und die weltweite Vernetzung. Sein Unternehmen liefert ebenso zum Impfstoff von Biontech/Pfizer zu wie das Wiener Familienunternehmen Polymun Scientific. Beide Unternehmen – Novartis und Polymun – beliefern auch den deutschen Impfstoffhersteller Curevac, der demnächst eine Zulassung bekommen dürfte.
Bernhard Wittmann, Pharmig-Vizepräsident und Geschäftsführer der Sigmapharm Arzneimittel GmbH, sagte, Europa müsse ein leistungsfähiger Pharmastandort bleiben. (hn)
Schwächelnde Nachfrage: Lasco reduziert Arbeitszeit
Nächster Millionenauftrag für Linzer Kontron
Podcast: Gibt es noch leistbaren Wohnraum, Herr Oberleitner?
Pleite: Eventagentur häufte 5,8 Millionen Euro Schulden an
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Die Grundlagenforschung zu den Impfstoffen wurde von den Unis gemacht und überwiegend mit Steuergeldern finanziert.
Der Pharmaindustrie ist zugute zu halten, dass sie es geschafft haben, binnen weniger Monate die Impfstoffe industriell herzustellen - ein hoch komplexes Unterfangen.
Trotzdem - im Pharmabereich liegt einiges im Argen. Risiken werden dem Steuerzahler umgehängt, die Profite stecken Pharmafirmen ein.
Forschung und Produktion gehören neu geregelt.
Sehr zu empfehlen ist die Satire-Sendung "Die Anstalt", welche die Problematik gut aufbereitet hat:
https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-2-februar-2021-100.html (ab Minute 33:45)
na also dann wissen wir wer wirklich profitiert