14 Jahre Haft für russischen Physiker (77) wegen Spionage
ST. PETERSBURG. Der russische Physiker Anatoly Maslow ist von einem Gericht in St. Petersburg am Dienstag wegen Spionage zu einer Haftstrafe von 14 Jahren verurteilt worden.
Der 77-Jährige muss die Haft in einer Strafkolonie verbüßen. Maslow gehört zu einer ganzen Reihe bedeutender Wissenschafter, die in den vergangenen Jahren in Russland wegen Hochverrates angeklagt wurden. Maslow hat seine Unschuld beteuert. Er war im Bereich Hyperschallraketen tätig.
Die Zeitung "Kommersant" hatte berichtet, dass Maslow vorgeworfen wurde, vertrauliche Informationen an den deutschen Geheimdienst weitergegeben zu haben. Der Physiker hatte zusammen mit anderen Wissenschaftern auf Gebieten geforscht, die für die Entwicklung von Hyperschallraketen wichtig sind. Solche Raketen sind hochmoderne Waffen, die ihre Nutzlast mit einer bis zu zehnfachen Schallgeschwindigkeit transportieren und so Luftabwehrsysteme durchbrechen können. Hyperschallraketen vom Typ "Kinschal" wurden bereits von den russischen Streitkräften in der Ukraine eingesetzt, dort aber von ukrainischen Einheiten abgefangen.