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Rewe plant Adeg-Kaufmannsmodell auch für Billa

Von nachrichten.at/apa, 27. April 2021, 09:21 Uhr
"Merkur und Billa kannibalisieren sich in Oberösterreich nicht"
Oberösterreich ist eine der wichtigen Expansions-Regionen für Rewe. Bild: Rewe

WIEN. Nach der Umflaggung von Merkur zu Billa Plus plant der Handelskonzern Rewe einen weiteren Unternehmensumbau in Österreich. Einzelne Billa-Filialen könnten von selbstständigen Kaufleuten geführt werden, ähnlich wie bei der Tochter Adeg.

 "Das ist nichts in weiter Ferne, lieber früher als später", präzisierte Rewe-Österreich-Chef Marcel Haraszti erste Ankündigungen im APA-Gespräch. Adeg werde aber weiter bestehen bleiben.

Als Positivbeispiel führte Haraszti auch das Kaufmannsmodell bei der deutschen Konzernmutter an. Rewe ging aus Einkaufsgenossenschaften von einzelnen Kaufleuten hervor. Rewe Deutschland sei stark gewachsen mit den Kaufleuten. "Man kann sich da einiges gutes absehen", so Haraszti.

Der Rewe-Österreich-Chef will ein mögliches Billa-Kaufmannsmodell gemeinsam mit den Adeg-Kaufleuten absprechen. "Wir schauen gerade, wie und wann das möglich ist. Wenn wir es ausrollen, dann hat es Hand und Fuß", sagte Haraszti. "Ich bin ein totaler Kaufmannsmodell-Fan." Bestehende Billa-Filialen oder neue Standorte könnten von selbstständigen Kaufleuten geführt werden. "Natürlich bleibt immer das Filialsystem erhalten", betonte der Handelsmanager.

Bis 2024 will der Rewe-Österreich-Chef rund 100 neue Billa-Filialen in Österreich eröffnen. In Salzburg sei Billa "nicht ausreichend vertreten", in Tirol habe man "noch Potenzial", Oberösterreich sei "einer der wichtigsten Expansionsgebiete" und in Wien wachse die Bevölkerung stark. "Wir sehen für uns schon noch Platz", sagte Haraszti.

"Licht und Schatten" für Rewe-Gruppe im Coronajahr

Während das Lebensmittelgeschäft der Rewe-Gruppe in Österreich im Vorjahr wuchs, gab es im Tourismusgeschäft massive Einbrüche. Deshalb fällt die Bilanz des Großkonzerns gemischt aus.

"Die wirtschaftliche Entwicklung der Rewe-Group in Österreich war im Ausnahmejahr 2020 von Licht, aber auch Schatten geprägt", wird Rewe-International-AG-Vorstand Marcel Haraszti heute, Dienstag, in einer Aussendung zitiert. Das Geschäftsfeld Lebensmitteleinzelhandel (Billa, Billa Plus, Penny, Adeg) brachte ein Umsatzplus von 6,7 Prozent, der Umsatz in der Touristik sank hingegen um 73 Prozent.

Marcel Haraszti, Vorstand der Rewe International AG Bild: Rewe (REUTERS)

Dennoch schloss die gesamte Gruppe das vergangene Jahr mit einem Umsatzplus von 3,7 Prozent ab und knackte mit 9,07 Milliarden Euro erstmals die 9-Milliarden-Euro-Erlösgrenze. 2020 sei vor allem von Regionalität und Bio-Produkten geprägt gewesen, so Haraszti. Dies sei vor allem bei Billa ersichtlich gewesen, die von allen Lebensmittelsparten am stärksten zulegen konnte. 

Die Zahl der Mitarbeiter der Rewe-Gruppe in Österreich stieg um 1831 auf 46.566, davon rund 2000 Lehrlinge. Die Gesamtinvestitionen beliefen sich auf 244 Millionen Euro. Im internationalen Handelsgeschäft mit den neun Auslandsmärkten in Zentral- und Osteuropa konnte Rewe den Umsatz um 5,8 Prozent auf 18,7 Milliarden Euro steigern.

Mehr Billa-Boxen

Billa will die kürzlich in Kärnten aufgestellten 11-Quadratmeter-Regionalboxen noch in weiteren Bundesländern testen. Die Supermarktkette hatte Anfang April in Kooperation mit dem Start-up myAcker vier kleine Selbstbedienungs-Containergeschäfte als Pilotprojekt eröffnet. Man werde noch "ein paar" weitere Boxen aufstellen, sagte Haraszti.  Das 2018 gegründete Kärntner Unternehmen myAcker hat unter der Marke "AckerBox" bereits sieben Selbstbedienungscontainer mit Kiosk-Checkoutsystem in Kärnten aufgestellt, zwei in der Steiermark und einen in Oberösterreich. In den Billa-Regionalboxen - ein umgebauter Container - werden mehr als 200 Produkte von lokalen Produzenten und Produkte des täglichen Bedarfs wie Hygiene- und Reinigungsmittel, Taschentücher, Toilettenpapier und Müllsäcke angeboten.

Es gelten die gleichen Öffnungszeiten wie in größeren Geschäften. Haraszti hält die Öffnungszeitenbeschränkung aber für unnötig, weil dort keine Mitarbeiter beschäftigt werden. "Wir bekommen ständig Anfragen von Gemeinden und Bürgermeistern", so der Rewe-Österreich-Chef. Viele kleine Gemeinden in Österreich haben keinen Nahversorger mehr.

Bauern müssen das verstehen

Der Handelsmanager warb bei den Bauern für Verständnis. "Man muss die Kirche im Dorf lassen. Es ist ein unterschiedliches Geschäftsmodell", sagte Haraszti. Man sei Händler und verkaufe regionale Produkte, die Bauern und Direktvermarkter würden ihre eigenen Erzeugnisse verkaufen. Befürchtungen, dass mittel- bis langfristig österreichweit eine sehr hohe Anzahl von Billa-Regionalboxen aufgestellt werden, sind für den Rewe-Boss nicht nachvollziehbar. "Österreich wird nicht zugeboxt."

 

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20  Kommentare
20  Kommentare
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kpader (11.506 Kommentare)
am 27.04.2021 22:00

Ich bleib bei SPAR.

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Ar_Zanitthon (2 Kommentare)
am 27.04.2021 20:11

Hallo

Also als Quasibetroffener mal ein kleiner Einblick aus dem Kaufmannsleben bei der Rewe.

Ich kenne sowohl aus Deutschland als auch aus Österreich das Kaufmannsprinzip der Rewe.
Ich muss sagen, man kann mit diesem Modell gut leben. Natürlich man ist selbstständig und dementsprechend muss man viel arbeiten. Das ist aber in jedem Unternehmen das man selber führt so.
Der Vorteil für uns Kaufleute ist, dass man fair behandelt wird und die Durchgriffrechte der Rewe relativ gering sind. Ich kann im Prinzip tun und lassen was ich will. Solange es nicht aktiv gegen die Marke geht. Ich kann mich selbst verwirklichen. Ich muss bei Aktionen und Flugblättern nicht mitmachen. Ich muss nichtmal bestimmte Produkte oder Produktgruppen bei der Rewe kaufen. Denn wir dürfen eines nicht vergessen. Die Rewe bietet ein Kaufmannsmodell an. Kein Franchise. Klar du zahlst für die Leistungen die du beziehst. Marketing, Technik, ggf. Miete und Einrichtungsmiete.

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Ar_Zanitthon (2 Kommentare)
am 27.04.2021 20:17

Zweiter Teil:
Aber das man ausgezogen wird und am Ende nur zahlt nur für den Namen ist nicht so.
Wir können den Kunden das bieten was sie wollen. Nicht was ein Einkäufer in einer fernen Zentrale für richtig hält. Das ist unser Vorteil.
Das ist auch der Gedanke von der Rewe warum sie die Filialen privatisieren wollen. Natürlich werden sie nie einen flagshipstore hergeben. Aber grade in Deutschland gibt es auch Standorte die Privat sind die vergleichbar mit der Lage Praterstern sind.
Die Rewe Kaufleute in Deutschland sind auch wesentlich erfolgreicher als vergleichbare Filialen. Und wir wissen alle es geht nur um Marktanteile nicht um Ertrag 😉

So falls mir Koch was einfällt oder jemand Fragen hat schreib ich noch was.

Schönen Abend

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gent (3.909 Kommentare)
am 27.04.2021 20:00

Nachdem mir Rewe die 25%-Pickerl nicht mehr zusendet (O-Ton: Sie können ja den Flugblattverzicht widerrufen), meide ich alle Läden dieses Konzerns konsequent. Mit den noch vorhandenen 800 Ös werden noch genau zwei rabattierte Monatseinkäufe gemacht, und dann kst Sxhluss mit der präpotenten Bande.

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tius (129 Kommentare)
am 27.04.2021 14:15

Rewe wird die gut gehenden Filialen sicher selber weiterführen und für die schlechteren Franchise Partner suchen. Da haben sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht.

Wenige werden das Wagnis auf sich nehmen selbständig eine Billa Filiale zuführen .
Für Rewe geht nur darum keine Marktanteile zu verlieren, weil eine Filiale , die zu wenig bringt müßten sie vielleicht schließen.

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ewk53 (1.402 Kommentare)
am 27.04.2021 11:29

Ich glaube kaum dass der Plan aufgeht
Denn im Lebensmittelhandel ist nicht viel zu verdienen
Wenn man die Arbeitsstunden rechnet dann hat nur einer den Vorteil das ist der REWE Konzern
Als Händler hat man zu wenig zum Leben und zuviel zum Sterben

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Betroffener127 (3.704 Kommentare)
am 27.04.2021 13:01

Ich glaube von einem gut geführter Laden kann man sehr wohl leben.

Als Betreiber liegt es meist in der Persönlichkeit, selbständige Entscheidungen zu treffen (was im Hinblick auf Einmischung von REWE vielleicht weniger hilfreich sein könnte) und auf das Wohl der Kunden zu achten.

Für die Mehrheit der Menschen ist das natürlich nicht der richtige Job. Viele ziehen den strikten 8 Stunden Job vor, übernehmen sehr ungerne ein Risiko und lassen sich lieber von ihrem Vorgesetzten an die Leine nehmen.

Das ist ja auch oft einer der Hauptgründe von Menschen, welche sich selbständig machen : nicht nach der Pfeife eines Vorgesetzten tanzen zu müssen.
Die Wenigsten machen sich rein aus finanziellen Beweggründen selbständig, um „reich“ zu werden.

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( Kommentare)
am 27.04.2021 15:13

BETROFFENER127...

Üblicherweise basiert die Geschäftsbeziehung auf der Grundlage von Knebelverträgen. D.h., dass der Franchisenehmer gar nichts bis wenig bestimmen kann. Er ist daher vom "Geschäftspartner" 100% abhängig und ihm voll ausgeliefert!

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Betroffener127 (3.704 Kommentare)
am 27.04.2021 19:57

@ MILLQUART
Da stimme ich ihnen zu und habe es auch kurz erwähnt.

Das Risiko übernimmt der neue „Kaufmann“ während REWE eben gut mitkassiert und viele Regeln vorgibt.
Das ist zwar negativ, andererseits gibt es für den Betreiber aber auch die Vorteile, gut vernetzt zu sein, sich nicht um völlig alles kümmern zu müssen und im Hintergrund professionelle Ansprechpartner zu haben.

Ich kenne jemanden in der erweiterten Familie, welcher einen sehr ähnlichen Schritt (nicht REWE) gewagt hat und ihn bisher nicht bereut.

Würde ich einen Supermarkt eröffnen wollen, würde ich es in dieser Art riskieren. Völlig alleingestellt ist es wesentlich schwieriger.
Als Preis hat man dann leider eben jemanden, welcher sich auch einmischt.

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Betroffener127 (3.704 Kommentare)
am 27.04.2021 20:00

.....und natürlich macht das REWE einzig und allein aus wirtschaftlichen Profit und nicht um Kunden damit einen Gefallen zu tun.

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betterthantherest (34.352 Kommentare)
am 27.04.2021 11:24

Sind das dann die TEURO MINUS Läden?

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betterthantherest (34.352 Kommentare)
am 27.04.2021 15:26

TEULA Minus

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.639 Kommentare)
am 27.04.2021 10:18

Bi(lliger)La(den) - wohl nur in derem Einkauf - lockt mich nicht mehr - nach Corona - einen "Plus-"Laden anzufahren, einige lokale (Standard-)Billa hat man in Linz (das ja auch im "wichtigsten Expansionsgebiet OÖ" liegt) dichtgemacht...

And the Winner is a freier Kaufmannsmarkt, der kettenunabhängig agieren kann, wo es auch keine Probleme bereitet, zB. eine Weißwurst OHNE Kräuter aufgeschnitten zu bekommen. Die war im Billa bis zum Schluss nicht gelistet!

Herr Haraszti kann ja bald eine 14-tägige Kolumne "aus der Geschäftsleitung des Knopfdruckkonzerns" in den OÖN buchen...

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gehoarg (413 Kommentare)
am 27.04.2021 09:32

Ich kenn mich ja nicht so super aus:
was ist der Vorteil dieses Kaufmann-Modells für die Handelskonzerne?

Gestern las man ja, dass auch Unimarkt weniger selbstgeführte Filialen und mehr Franchise möchte.

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redniwo (1.433 Kommentare)
am 27.04.2021 11:27

Franchise ist selbstgeführt.
Je mehr selbst, desto mehr unternehmens risiko.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.639 Kommentare)
am 27.04.2021 12:04

Ein angestellter Filialleiter verursacht Fixkosten.

Der Franchisenehmer muss selber schauen, was für ihn (bestenfalls) übrigbleibt.

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 27.04.2021 19:16

In meinem Einzugsgebiet kann ich zwischen einem Franchise - Uni Markt und einer Unimarkt Filiale wählen. Beide sind nett, sauber aber der Franchise Betrieb ist noch einen guten Tick freundlicher, netter, hat noch mehr Produkte aus der direkten Umgebung. Ich verstehe Herrn Haider, er hat das wohl im Griff. Billa will das einfach nachmachen. Viel Glück, vor allem Fingerspitzengefühl! Ob das so ein Konzern zustandebringt?

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Betroffener127 (3.704 Kommentare)
am 27.04.2021 13:06

Das wirtschaftliche Risiko liegt dann beim Betreiber, während der Konzern trotzdem großzügig mitnascht und auch die Produkte weiterhin liefert. ( meist Abnahmeverpflichtung durch den Ladenbetreiber)

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( Kommentare)
am 27.04.2021 09:29

Wer glaubt, dass dies gemacht wird, um dem Kunden einen Nutzen zu bringen, irrt. Hier geht es um das Abschieben von Verantwortung und Risken und damit von Kosten. Damit kann Billa gut den eigenen Gewinn erhöhen.

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betterthantherest (34.352 Kommentare)
am 27.04.2021 11:24

Millquart

Richtig. Darum gehts.

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