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Kaum Lust auf Konsum: Handel steckt in der Krise

Von Martin Roithner, 02. Mai 2024, 17:46 Uhr
Diskonter Einkaufen Mode Shopping
Der heimische Handel hat in den vergangenen vier Jahren mehr Tiefen als Höhen erlebt. Bild: colourbox.de

LINZ. Obwohl Realeinkommen steigen, zögern Landsleute

Corona-Pandemie, Lieferkettenprobleme, Teuerung, sinkende Konsumlaune, etliche Pleiten: Der heimische Handel hat in den vergangenen vier Jahren mehr Tiefen als Höhen erlebt. Und der Weg zurück ist steinig.

Das ist die Kernaussage einer am Donnerstag präsentierten Umfrage des Instituts für Handel, Absatz und Marketing (IHaM) an der Johannes Kepler Universität in Linz. 1000 Österreicher ab 18 Jahren wurden dafür online befragt, die Analyse wird in regelmäßigen Abständen erstellt und veröffentlicht. Auch monatliche Daten des EU-Statistikamts Eurostat fließen ein.

Den Tiefpunkt erlebte das IHaM-Konsumklima im Juli 2022 mit minus 34 Prozentpunkten. Seither war es stets im negativen Bereich. Mit minus 13 Prozentpunkten bei der nunmehrigen Auswertung für April nähert sich der Saldo aus positiven und negativen Bewertungen der Konsumenten dem Wert vor der Teuerungskrise im März 2022 (minus acht Prozentpunkte).

Weniger Nachfrage nach Möbeln

Trotzdem sei das noch kein Grund, in Euphorie auszubrechen, sagt Ernst Gittenberger, der die Umfrage mit Institutsvorstand Christoph Teller erstellt hat. Die Kaufzurückhaltung der Konsumenten lasse zwar nach, aber nur langsam. "Die Krisen vergangener Jahre stecken allen noch in den Knochen, vor allem im Einzelhandel ist das ersichtlich", sagt Gittenberger im Gespräch mit den OÖNachrichten. Das gelte weniger für den Lebensmittelhandel, der zum Abdecken der Einkäufe des täglichen Bedarfs unerlässlich sei. Gittenberger verweist auf den Non-Food-Bereich rund um Möbel, Elektrogeräte oder Gartenartikel. Dort gab es zur Hochphase der Pandemie eine rege Nachfrage, weil die Leute daheim waren und ihr Zuhause verschönerten. "Nun sehen wir wieder vermehrt Lust auf Urlaub und Freizeit. Auch das geht zu Lasten des Handels", sagt Gittenberger.

Die Stimmung der Konsumenten spiegelt sich auch im Einkaufsverhalten. Zwei Drittel greifen gezielt nach Aktionen, rund die Hälfte sucht nach günstigeren Produkten wie Eigenmarken, und etwas mehr als ein Fünftel schränkt überhaupt die Einkäufe ein. Letzteres gelte vor allem für einkommensschwache Haushalte, sagt Gittenberger.

Dass die Landsleute trotz steigender Realeinkommen beim Konsum zögern, werde noch länger so bleiben, vermutet der Forscher. Erstens habe Konsumverhalten viel mit Psychologie zu tun, den Schalter könne man nicht von heute auf morgen umlegen. Zweitens gehe zwar die Teuerung in Österreich zurück, aber die Ausgaben für andere Bereiche (Wohnen, Energie) blieben hoch. Und drittens seien die Einschnitte im Handel während der Krisenjahre sehr tief gewesen, sagt Gittenberger. 

Konsum bleibt verhalten

  • 22 Prozent der Österreicher kaufen laut Umfrage der JKU unter 1000 Befragten generell weniger Produkte im Handel ein. Vor zwei Jahren waren es 30 Prozent, vor einem Jahr 27.
  • 49 Prozent der Befragten greifen auf günstigere Einzelhandelsprodukte zurück, vor allem jüngere Menschen.
  • 63 Prozent geben an, gezielt auf Aktionen zu achten. Der Handel versucht, mit Aktionen und Eigenmarken die Konsumlaune zu heben.
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Autor
Martin Roithner
Redakteur Wirtschaft
Martin Roithner

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13  Kommentare
13  Kommentare
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coisarica (8 Kommentare)
am 08.05.2024 16:51

soviel zum thema, die kollektivvertragl. eröhungen seien inflationstreiber.

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Sonnentag (162 Kommentare)
am 03.05.2024 12:07

Die von mir finanzierte Coronahilfe schon verbrannt?

ÖVP Regierungen haben den Konsumenten, den Arbeitnehmer abgezockt, jetzt ist eben Schluß mit lustig!

Unsere Ausbeuter gehen jetzt in China einkaufen, dort kann man mein Geld gut gebrauchen.

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observer (22.269 Kommentare)
am 03.05.2024 08:52

Es geht um das verfügbare Einkommen und darum, dass es sich viele überlegen, wofür das ausgegeben wird bzw. ausgegeben werden muss. Da zieht sich durchaus bis in den Mittelstand bzw. des unteren Teils davon.

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Melinac (3.083 Kommentare)
am 03.05.2024 08:42

Besonders bei billiger Kleidung und Ramsch, ist weniger angesagt!
Gute Ernährung ist wichtiger! Es wird sich noch mehr tun, Möbel.....sind inzwischen auch teuer geworden!

Als Mittelstand muss man bereits den Gürtel schon eng schnallen! Wenn ich mir lese, wie viele in den Urlaub fliegen, kann man es sich vorstellen, dass es bei so manchen, eben es auf P.......ist!

Das Leben von früher werden wir nicht mehr kriegen!!🤔

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HumpDump (5.050 Kommentare)
am 03.05.2024 07:54

Neben Haussanierung, PV, E-Auto, Heizungstausch und was sonst noch allem bleibt eben weniger Geld pro Monat übrig.

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Flachmann (7.227 Kommentare)
am 03.05.2024 20:30

Warum sollte man diese Investitionen machen, Kostenrechnung anstellen und sie werden sehen sie finanzieren dadurch nur die Wirtschaft. Billiger wird nichts.

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capsaicin (3.878 Kommentare)
am 03.05.2024 07:24

sama froh: wenn wir sehen, wo z.b. die x-tonnen bekleidungsramsch schlussendlich landen, was leute nie verwendetes klumpat/unklumpat entsorgen, geschweige in der lebenmittelbranche unverbraucht entsorgt wird, dann ists ohnehin bessa, der konsum lässt stark nach...

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BamBam1987 (4.131 Kommentare)
am 03.05.2024 06:39

Tja - der ausufernde Konsum bringt uns auch nicht weiter, das haben vmtl einige schon begriffen. Gezielt und in Maßen ist meine Devise - immer schon...

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Caesar-in (3.751 Kommentare)
am 02.05.2024 17:56

Mal abgesehen von den im Artikel aufgezählten Ursachen haben die Menschen aber auch gelernt, dass man nicht immer alles kaufen muss, was man sieht, was die Werbung als "in" oder unbedingt notwendig anpreist usw. Man kommt auch ohne den Konsum der vergangenen Jahre ganz gut zurecht.

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petzibaer12345 (50 Kommentare)
am 02.05.2024 18:08

Wenn ich nicht immer das teuerste kauf, wenn ich nicht das kauf was ich zwar gar nicht brauch, es mir aber die Werbung "empfielt", dann kann ich ja auch bloß intelligent sein. Aber das wollen weder Wirtschaft oder auch Politiker hören.

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spoe (13.558 Kommentare)
am 03.05.2024 08:36

Man kommt zurecht, aber einige Beschäftige wird es bitter treffen.

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Melinac (3.083 Kommentare)
am 03.05.2024 08:45

Wir haben aber auch Menschen, die bereits in der Armut sind, Pensionisten, Kranke, Arbeitslose, .....hier nicht zu vergessen!

Jedes Schicksal hat eine BIOGRAPHIE!!🙈

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HumpDump (5.050 Kommentare)
am 03.05.2024 21:55

Es war gemeint, dass viele Beschäftigte bald in die Armut stürzen, weil Jobs im Handel wegbrechen werden ebenso wie die Einnahmen für den Staat.

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