Kriechmayr nach Abbruch in Aspen: "Es war wirklich nicht mehr fair"
ASPEN. Sechs Läufer haben Vincent Kriechmayr von Big Points im Abfahrtsweltcup getrennt. Doch nach Startnummer 24 wurde die Weltcupabfahrt von Aspen am Freitag wegen Wind, Schneefall und Nebel abgebrochen.
Zum Zeitpunkt des Abbruchs, den die Entscheidungsträger mit Fairness und Sicherheitsbedenken argumentierten, führte der Norweger Adrian Smiseth Sejersted vor dem Oberösterreicher Kriechmayr.
Kriechmayr hatte sich zuvor nach einer sauberen Fahrt noch über "Nummern-Fettn" (Glück) gefreut, sprach dann aber von einer richtigen Entscheidung, das Rennen abzubrechen. "Es war einfach wirklich nicht mehr fair, so ehrlich muss man sein. Ich kann zufrieden sein mit meiner Fahrt, ich habe eine gute Fahrt gemacht."
Kriechmayr erinnerte aber auch daran, dass Skisport ein Outdoorsport ist. "Es waren schon viele Rennen, auch in der heurigen Saison, wo es von der Fairness nicht optimal war." Die Prognosen hatten bereits eine Schlechtwetterfront um die Mittagszeit angekündigt. Dass Sejersted mit Startnummer 1 als beinahe einziger noch mit Sonnenschein vorlegen durfte, war natürlich auch Glück. Bei bereits schlechterem Licht hielt nur Kriechmayr (Startnummer 7) einigermaßen mit dem Norweger mit (+0,26).
Rasch wurde klar, dass auch Wind eine entscheidende Rolle spielte. Schon im oberen, extrem flachen Gleitteil rissen Topfahrer wie Aleksander Aamodt Kilde, Marco Odermatt und Dominik Paris riesengroße Rückstände auf. Während Odermatt den Bewerb sarkastisch als "super Rennen" verspottete, trat Kilde zwischenzeitlich dennoch mit einem Lächeln vor die Kamera. "Wenn es nicht gefährlich ist, dann passt es", sagte der fünffache Saisonsieger, als das Rennen noch gefahren wurde. "Es ist Außensport."
Otmar Striedinger lag auf Platz fünf, Daniel Hemetsberger auf Platz zehn. Die Ergebnisse werden annulliert. Die für die Wertung maßgeblichen ersten 30 der Startliste waren nicht dran gewesen. Kriechmayr als erster Verfolger von Kilde im Abfahrtsweltcup hätte als Zweiter deutlich Boden gut gemacht, denn Kilde lag bei Abbruch auf Platz sechs. So liegt Kriechmayr bei noch zwei ausstehenden Rennen weiter 156 Punkte hinter dem Norweger. Odermatt ist mit 234 Punkten Rückstand endgültig aus dem Rennen.
"Das ist part of the game", sagte Kriechmayr. Ich hatte auch bessere Verhältnisse als die zwei. Wenn, dann will man bei einem fairen Rennen performen. Hoffentlich haben wir morgen ein gutes Rennen." Am Samstag ist erneut eine Abfahrt geplant, am Sonntag ein Super-G.
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