Neun Wings waren bereits bei einem Wunder dabei
LINZ. 2010 lagen Linzer im Halbfinale schon 0:3 zurück und erreichten damals noch das Finale.
Die Liwest Black Wings Linz benötigen ein Eishockey-Wunder, um in dieser Saison der Erste-Bank-Eishockeyliga noch das Finale zu erreichen. Nach dem 2:3 nach Verlängerung im zweiten Spiel der Serie gegen Red Bull Salzburg am Dienstag haben die Linzer die Koffer für den Urlaub praktisch schon gepackt. Noch nie gelang es in der österreichischen Eishockey-Geschichte einer Mannschaft, in einer Best-of-five-Serie ein 0:2 noch in einen Sieg zu verwandeln. Ähnlich war das auch 2010, als die Black Wings in der Best-of-seven-Serie gegen die Vienna Capitals im Halbfinale schon mit 0:3 zurücklagen. Noch nie hatte bis dahin ein Team einen solchen aussichtslosen Rückstand noch umgedreht. Die Black Wings schafften die Sensation, und neun der Spieler, die damals schon Geschichte geschrieben haben, stehen auch heute noch im Kader der Linzer.
Der Re-Sweep in der Saison 09/10 in Bildern:
0:3, 1:3, 4:5 lauteten die Ergebnisse der ersten drei Partien in der legendären Halbfinalserie aus Sicht der Linzer. Wien brauchte nur mehr einen Sieg zum Aufstieg ins Finale. Dann kam Spiel 4, wo die Black Wings durch Martin Grabher-Meier letztendlich nach Verlängerung doch noch in der Serie anschreiben konnten:
Auf den glücklichen Sieg folgte in Spiel 5 in Wien die Wende in der Serie. Schon 1:4 in Rückstand, gelang es den Linzern als allererste Mannschaft, in einem Spiel - ja sogar in nur einem Drittel - drei Tore in Unterzahl zu erzielen, eines davon sogar in doppelter Unterzahl:
Auch Spiel 6 war nichts für schwache Nerven. Nach 2:0- und 3:2-Führung mussten die Black Wings zweimal einem Rückstand hinterherlaufen und das Spiel in Linz ging mit 5:5 in die Verlängerung. Ein Penaltytreffer durch Brad Purdie entschied die Partie zu Gunsten der Linzer:
Damit war die Serie ausgeglichen und es folgte ein Entscheidungsspiel 7 in Wien, wo sich die Black Wings endgültig in die Geschichtsbücher eintrugen und ins Finale aufstiegen.
Der Rest ist Geschichte. Mit einem stinkenden schwedischen Fisch als Motivationshilfe überwanden die Wings in höchster Verzweiflung zwar die Hürde Wien, unterlagen aber in der Finalserie Salzburg mit 2:4.
Fast alles richtig gemacht
Verzweiflung könnte sich auch in dieser Saison breitmachen. Am Dienstag machten die Linzer fast alles richtig. Sie hielten den rollenden Angriffen der Salzburger stand, alles, was die Feldspieler nicht blocken konnten, entschärfte Torhüter Mike Ouzas. Und doch gingen sie nach 69:59 Minuten als Verlierer vom Eis. "An unserer Ausgangslage hat das nichts verändert. Wir müssen am Freitag nur ein Eishockeyspiel gewinnen", sagte Trainer Rob Daum nach dem 2:3 am Dienstag. Und dann noch eines und noch eines.
Eben genau vor dieser Situation standen die Black Wings auch 2010. Damals bereits mit dabei waren folgende neun Spieler: Gregor Baumgartner, Lorenz Hirn, Matthias Iberer, Pat Leahy, Philipp und Robert Lukas, Franklin MacDonald, Michael Mayr und Daniel Oberkofler. Und Co-Trainer Mark Szücs war damals noch als Spieler im Einsatz und lieferte sich ein schlagkräftiges Duell mit dem Wiener Rafael Rotter.
Daten, Fakten und Zahlen
Liwest Black Wings Linz – Red Bull Salzburg 2:3 n.V. (1:1, 0:1, 1:0)
Torfolge: 0:1 (12.) Heinrich, 1:1 (13.) Lebler, 1:2 (22.) Komarek, 2:2 (47.) Robert Lukas, 2:3 (70.) Roe
Stand Best-of-five-Serie: 0:2.
Halbfinale: VSV – Bozen 3:4 n.V.
Serienstand: 0:2.
Weitere Spieltermine:
3. Spiel, Freitag, 19.30 Uhr: Salzburg – Black Wings
falls notwendig:
4. Spiel, Sonntag, 17.30 Uhr: Black Wings – Salzburg
5. Spiel, 1. April, 19.30 Uhr: Salzburg – Black Wings.
Das Halbfinale 2010:
1. Spiel: Vienna Caps – Linz 4:0 (0:0, 1:0, 3:0)
2. Spiel: Linz – Vienna Caps 1:3 (0:2 (0:1, 1:0)
3. Spiel: Vienna Caps – Linz 5:4 (2:2, 1:2, 2:0)
4. Spiel: Linz – Vienna Caps 2:1 n.V. (0:0, 0:1, 1:0)
5. Spiel: Vienna Caps – Linz 4:6 (3:1, 1:4, 0:1)
6. Spiel: Linz – Vienna Caps 6:5 n.V. (2:2, 1:2, 2:1)
7. Spiel: Vienna Caps – Linz 5:7 (3:3, 0:2, 2:2)
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heute sind wir schlechter dran. aber die hoffnung stirbt zuletzt.