Mit ihnen kommen die Teilnehmer punktgenau ins Marathon-Ziel
LINZ. Erfahrene Pacemaker helfen beim Lauf, die persönliche Wunschzeit zu erreichen.
Pacemaker unterstützen beim Linz-Marathon die Läufer, damit sie am 14. April punktgenau in ihrer Wunschzeit ins Ziel kommen. Einer von ihnen ist Hannes Kranixfeld, der die Strecke in Linz bereits auswendig kennt und nicht nur das Tempo macht, sondern auch Motivator und Rundum-Betreuer ist.
Wenn Kranixfeld in den Startblock kommt, ist er sofort von einer Läufermenge umringt. "Wie gehst Du es an?", fragen sie ihn. "Läufst Du den Marathon gleichmäßig durch?" "Wie machst Du es bei den Labstellen?" Der 45jährige Steirer ist Österreichs eifrigster Pacemaker und längst ein Stammgast beim Linz-Marathon, den er auch als "schnellsten Stadtmarathon Österreichs" bezeichnet.
Bei etwa 30 Marathons hat er schon das Tempo gemacht und vielen Läufern zur persönlichen Bestzeit geholfen. Auch heuer ist Kranixfeld wieder als Brems- und Zugläufer für eine Zeit um 3:29 Stunden im Einsatz. Für ihn ein Kinderspiel, liegt doch seine eigene Bestzeit bei 2:38 Stunden. "Als Pacemaker musst Du mindestens eine viertel, besser aber eine halbe Stunde, langsamer laufen, als Du eigentlich könntest", erklärt Kranixfeld, der bereits bei 109 Läufen über 42,195 Kilometer gefinisht hat.
Und natürlich muss er seine Kilometer wie ein Uhrwerk abspulen können. Kranixfeld braucht dazu keine GPS-Uhr. "Nach zwei, drei Kilometern habe ich den Rhythmus verinnerlicht", sagt der Routinier. Allerdings rechnet er immer einen Sicherheitspolster mit ein. Denn seine Erfahrungen als Pacemaker haben ihm gezeigt: Wenn er sich an die Theorie hält und den Marathon gleichmäßig durchläuft, verliert er seine Schützlinge und kommt alleine ins Ziel. "Jetzt laufe ich einfach die erste Hälfte immer um ein, zwei Minuten schneller. Denn so gut wie jeder Marathonläufer wird müde und so schaffen wir die geplante Zeit dann locker."
Betreuer und Wasserträger
Kranixfeld versteht sich übrigens als Rundum-Betreuer. Bei den Labstellen läuft er meist ein paar Meter vor, schnappt sich ein paar Flaschen und verteilt sie dann an seine Mitläufer. Auf den letzten Kilometern mutiert er zum Motivator: "Ich erinnere die Leute dann immer daran, wie hart sie für ihr Ziel trainiert haben." Der Dank ist ihm jedenfalls sicher. "Im Ziel ist es immer sehr emotional, da freut man sich auch selbst einfach riesig", sagt Kranixfeld und fügt in seiner bescheidenen Art hinzu: "Ich helfe einfach gerne."
Das muss er auch. Denn als Pacemaker verzichtet er nicht nur auf eine eigene Bestzeit, sondern muss auch einige Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen.
So muss er mit seiner Fahne ständig aufpassen, dass nichts passiert: So manche Unterführung oder Verkehrszeichen erweisen sich als Stolperstein. Aber Kranixfeld meistert alles bisher mit Bravour.
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