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Fußball im Abseits – Dopingkontrollen sind eher die Ausnahme als die Regel

Von Dominik Feischl, 13. April 2017, 00:04 Uhr
 Fußball im Abseits – Dopingkontrollen sind eher die Ausnahme als die Regel
Blutabnahmen und unangekündigte Kontrollen haben im Fußball Seltenheitswert. Bild: Reuters

Tests im heimischen Profi-Fußball sind selten, was dem internationalen Trend entspricht.

Zum Start der Fußball-Frühjahrssaison vor wenigen Wochen gaben die Nationale Anti-Doping-Agentur NADA und die Österreichische Bundesliga bekannt, dass sie künftig vermehrt den Doppelpass spielen. Als Teil einer umfangreichen Kooperation wird unter anderem der Slogan "Sport ohne Doping" bis Sommer 2018 auf den Trikots der Schiedsrichter zu sehen sein.

Gut so. Denn bislang stand König Fußball in Bezug auf Doping-Kontrollen in Österreich deutlich im Abseits. Zwar weist der jährlich veröffentlichte Jahresbericht der NADA Fußball in den vergangenen Jahren unter den Top-3 der am meisten kontrollierten Sportarten aus. Doch was positiv anmutet, ist in Wahrheit nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Fußballprofis können hierzulande weiterhin ruhig schlafen. Sie müssen im Gegensatz zu ihren Sportlerkollegen nicht damit rechnen, um sechs Uhr früh aus dem warmen Bett geklingelt zu werden, weil die NADA vor der Tür steht und eine Probe haben will.

Kein engmaschiges Kontrollnetz

2015 etwa wurden 214 Tests (innerhalb und außerhalb von Wettkämpfen) in Österreichs Profi-Fußball durchgeführt, alleine die Nordischen im heimischen Skiverband bekamen mehr als 450 Mal Besuch. Auf die Anzahl der vielen Fußball-Spieler und Vereine gerechnet, sieht ein engmaschiges Kontrollnetz anders aus.

Der Trend erstreckt sich über die Jahre. Und er dürfte sich fortsetzen, Kooperation hin oder her. Beim überlegenen Tabellenführer der Ersten Liga, dem LASK, war heuer nach Klubauskünften bisher noch nie ein Kontrolleur der NADA zugegen. Selbiges beim Stadtrivalen Blau-Weiß Linz. Bundesligisten wie die SV Ried bekommen ebenfalls nur äußerst selten Besuch. "Das ist keine Frage des Könnens, sondern des Wollens. Kontrollen wurden in den vergangenen Jahren immer weniger", sagt ein Vereinsverantwortlicher, der nicht genannt werden will.

Dabei würden sich Klubs gerne mehr davon wünschen, um den Beweis der Unschuld antreten zu können. Und NADA-Chef Michael Cepic sagte noch im Vorjahr: "Fußball ist ein großes Geschäft, da muss man Anstrengungen vorweisen, dass man in der Anti-Doping-Arbeit etwas tut."

Die Vorgehensweise in Österreich entspricht aber ganz dem internationalen Trend. Es verdichten sich die Hinweise, dass das Kontrollnetz auch im Ausland nicht besonders engmaschig ist. Einer Studie von Ex-Profi Lotfi El Bousidi zufolge, die sich auf anonyme Befragungen stützt, könnten mehr als zehn Prozent der deutschen Fußballer gedopt sein. Weil viele gar nicht wüssten, was verboten und erlaubt ist. 43,4 Prozent gaben an, im Jahr 2014 kein einziges Mal auf Doping kontrolliert worden zu sein. Im Land des Weltmeisters sind in der Saison 2015/2016 in der 1. und 2. Bundesliga nur 517 Dopingproben genommen worden.

Noch verheerender ist die Situation bei anderen Großmächten des Fußballs. Dass im spanischen Fußball seit einem Jahr keine vernünftige Dopingprobe mehr genommen wurde, trage "wenig dazu bei, das Vertrauen in den sauberen Sport wiederherzustellen", teilte die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA im Februar der BBC mit.

Fußballer beim Gynäkologen

Dabei nannte der 2006 verhaftete Dopingarzt Eufemiano Fuentes nicht nur Radsportler wie Jan Ullrich als Kunden. Auch bestens bekannte Fußballprofis sollen die Ordination des Gynäkologen gerne aufgesucht haben. Aufgearbeitet wurde der Skandal nie. So wie auch viele weitere Untersuchungen zu Dopingvorwürfen im Fußball weltweit versandet sind.

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