„Wir hätten nicht gedacht, dass es noch schlimmer kommen kann“
Die Ministerin hat uns gestern mitgeteilt, dass es hoch an der Zeit ist, dass Lehrerinnen und Lehrer endlich mehr arbeiten – dieser Satz hängt an der Konferenzzimmertüre des Georg-von-Peuerbach-Gymnasiums in Linz.
Die Ministerin hat uns gestern mitgeteilt, dass es hoch an der Zeit ist, dass Lehrerinnen und Lehrer endlich mehr arbeiten – dieser Satz hängt an der Konferenzzimmertüre des Georg-von-Peuerbach-Gymnasiums in Linz. Es ist eine Mischung aus Galgenhumor und Wut, die sich in der Schule einen Tag nach der Ankündigung von Ministerin Schmied breitgemacht hat.
„Das ist heute das einzige Gesprächsthema“, sagt Andrea Meiser. Es ist kurz vor der großen Pause, die Schüler sitzen noch in ihren Klassen. „Wir haben eine 40-Stunden-Woche, 20 davon verbringen wir mit Unterrichten. Wenn wir zwei Stunden mehr bei den Schülern sein sollen, heißt das, dass uns die Vorbereitungszeit gekürzt wird. Das ist schon seltsam.“
15 Minuten dauert die Pause. Lehrer treffen im Konferenzzimmer aufeinander. Es sind viele, die an diesem Vormittag den Kopf schütteln. Ein Großteil hat von Schmieds Plänen bereits am Vortag erfahren. „Ich habe es erst heute früh gehört – das war ein böses Erwachen“, sagt eine Lehrerin. „Absolut demotivierend. Die letzte Konsequenz ist Streik, so kann ich nicht mit Bediensteten umgehen“, sagt der Mann neben ihr. Karl Aichhorn ist Personalvertreter am Peuerbach-Gymnasium. Er trägt heute ein schwarzes Sakko.
Sorgen bereiten ihm vor allem die jüngeren Kollegen an der Schule. Wird mehr unterrichtet, bedeutet das, dass für Junglehrer keine Stunden mehr vorhanden sind. Gehen muss, wer die wenigsten Dienstjahre hat. „Wir hätten nicht gedacht, dass es nach Ministerin Gehrer noch schlimmer kommen kann“, sagt ein Lehrer, während er Karl Aichhorn zuhört.
Herwig Brixel sitzt unterdessen an einem der Computer im Konferenzzimmer. Auf 85 Lehrer kommen hier, wie auch an anderen Schulen üblich, vier PCs. Er liest Leserpostings zu Schmieds Ankündigung. „Die glauben, wir sind Arbeitsverweigerer“, sagt eine Kollegin. Abends, wenn ihr Mann nach Hause kommt, sitze sie noch oft bei der Vorbereitung. „Der möchte nicht tauschen.“
Beim Kopierer treffen sich einige Lehrerinnen, die sich auf die nächste Stunde vorbereiten. Sie reden von der Stundenerhöhung, überlegen, wer von den jüngeren Kollegen seinen Job verlieren könnte. „Da glaubt man, man hat einen sicheren Arbeitsplatz, und dann das“, sagt eine Junglehrerin, als sie auf die anderen trifft.
Frau Schmied hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Sie möchte ihre Vorstellungen von der neuen Mittelschule autoritär ohne Rücksicht auf bestehende Strukturen und ohne Mitarbeit der Lehrkräfte durchsetzen. Sie übersieht dabei, dass der maßgebliche Punkt eines gelungenen Unterrichts ein motivierter Lehrer ist. Die Person des Lehrers spielt eine viel größere Rolle als die Schulstrukturen. Maßnahmen wie Kleingruppenunterricht, kleinere Klassen und Förderkurse sind nichts wert, wenn unfähige Lehrer agieren. Gerade viele gute und motivierte Lehrer fühlen sich in dieser Auseinandersetzung schlecht, weil Lehrer generell als unausgelastet und faul dargestellt werden. Zwei Stunden mehr in der Klasse bedeutet mindestens zwei Stunden mehr Vorbereitungszeit. Viele sind jedoch an die Grenzen ihrer Belastbarkeit angelangt und können ohne massive Qualitätsminderung nicht mehr arbeiten. Ein Solidarbeitrag der Lehrer zur Wirtschaftskrise könnte daher Kurzarbeit ohne vollen Lohnausgleich sein.
Ich glaube, dass die Diskussion am Wesentlichen vorbeiführt und an Absurdität zunimmt. Wenn die(wir)Lehrer ständig dahinsülzen 2 Unterrichtsstunden bedeuten generell 4 Stunden Mehrarbeit,so kann es leicht sein, dass wir in der Öffentlichkeit mehr Schaden anrichten als uns lieb ist! Oft komme ich für eine E-Stunde nicht mit 2 St. Vor- und Nachbereitung aus, aber das Lehrerleben besteht nicht nur aus E,M,D,GW,... und das Schuljahr besteht aus 52 KW und 38 SW-
und jede Schulwoche sieht anders aus!
Hochgerechnet auf das ganze Kalenderjahr gilt also diese Argumentation nicht! Außerdem was "rechnen" so manche Lehrer zur "Vorbereitung"? Ich habe schon Argumnte gehört wie "Ich muss jedes Jahr in 2 verschiedene Länder reisen, um einen authentischen GW Unterricht bieten zu können." Das ist wahres Engagement.Für mich gilt:ich muss 4-5 Stunden Sportbetreiben um mich körperlich und geistig fit zu halten für den (Sport)-Unterricht.
Gilt natürlich als Vorbereitung.
Der Maurer versteht es nicht.
Der Erfindergeist an fadenscheinigsten Ausreden und Vorbereitungsschmähs aller hier postenden LehrerInnen ist wahrlich als "weltmeisterlich" zu bewerten. Bei der "Arbeitsbereitschaft" wäre so viel Energie dieser "Herrschaften" jedoch "höchst wünschenwert"!!!
Warum wird immer nur vom Sparen geredet, wo doch Geld beim Land Oberösterreich zur Genüge vorhanden ist.
Das Land mietet in Steyr beim Bahnhof eine 200m2 Wohnung, um dort ein Sandlertagesstätte zu situieren. Mit Küche, Spieleräume, Duschen etc.
Da die Notschlafstellenbewohner tatsüber keine Bleibe haben und sie sinnigerweise frühmorgens auf die Strasse komplimentiert werden, ist doch eine Luxuswohnung tagsüber das Mindeste, was man für die armen TeufelInnen machen kann.
Dass der Bahnhof, eine Hölle des Suchtgifthandelns, gleich gegenüber ist, dürfte keinem aufgefallen sein.
Es darf wohl die Frage gestattet sein, warum man die Notschlafstelle tagsüber leer stehen lässt und um teures Geld eine weitere Wohnung anmietet, die angeblich von 3 Betreuern verwaltet wird.
Die Steyrer Roten und auch Landeshauptmann Pühringer werden dies bei der nächsten Wahl sicher büssen müssen.
Lehrer sollten ein Vorbild für ihre Schüler sein! Dass in Zeiten wie diesen auch gespart werden muss und daher eine Forderung von 2 Stunden Mehrarbeit bei gleichem Gehalt nicht allzuviel verlangt ist. Den Schülern soll doch auch vermittelt werden, dass in schlechten Zeiten jeder EINZELNE dafür etwas beizutragen hat. Nicht bei jeder Anforderung die
Gewerkschaften mobilisieren, Protest und Streik ankündigen - solche Aktionen sind kontraproduktiv!!!
Würde ich so nicht unterschreiben!
lehren jahrzehnte lang den selben Stoff und brauchen noch immer Vorbereitungsstunden.
Muss man da noch etwas hinzu fügen.
es hat sich gottlob einiges an der technik der vermittlung geändert !!! dank viel besserer unterlagen ist die vorbereitung immens wichtig !!! jede stunde ist mit einer stunde seminar zu vergleichen !!! schauen sie einmal was ein fortbildungsseminar kostet !!!
Wenn man an Gymnasien denkt, dann geht die aktuelle Diskussion um zwei Stunden auf, oder ab, am Kern des dortigen Problems sowieso meilenweit vorbei.
Gerade in den Gymnasien sitzen die am schlechtesten ausgebildeten Lehrer. Universitäre Wissenschafts-Autisten (wie immer: ich meine die gefühlten 50%), die erst nach der Ausbildung das erste Mal vor einer Klasse stehen – folglich auch erst dort erkennen, dass sie den falschen Job haben: aber keine Alternative besitzen! Das 40-jährige Lehrerdrama beginnt!
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Solange nicht ALLE LEHRER mittels eines pädagogisch-didaktischen Grundlehrgangs erstens grundausgebildet, und zweitens auf persönliche Tauglichkeit für den Job überprüft werden, reden wir immer von den falschen Dingen!
trotzdem ist es ein bildungsbereich !!! und fällt somit ebenfalls unter die fuchtel der fr minister und deren sparwut !!!
wenn sie es erkennen !!!
mit ihren methoden beim bankgeschäft bleiben sollen !!! dort müssen sich "kunden" auch viel gefallen lassen !!! und der werte kunde wird über zinssenkung bei guthaben und erhöhten kontogebühren auch in briefform informiert !!! alte ( nicht unbedingt gute ) gewohnheiten wird man anscheinend nicht so schnell wieder los !!!
Warum? Weil das System Schule in seiner tradierten Behäbigkeit einen Anstoß von AUßEN braucht! System-Interne (wie BM Gehrer) können das überfällig antiquierte Schulsystem niemals reformieren!
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Es mag dabei durchaus passieren, dass Wellen etwas höher ausfallen, als unbedingt notwendig wäre! Aber ohne sie gäbe es gar keine Wellen und das Wasser bliebe so brackig, wie es immer unter Gehrer war!
sind nicht der richtige ansatz !!! reform traut sich keiner zu machen !!! es wären experimente an der zukunft unserer kinder !!! wie könnte man was ändern ??? reformen bei der ausbildung aller bildungseinrichtungen greifen erst in ein paar jahren und werden erst in der nächsten generation wirklich sichtbar !!! ich denke z.b. an die ehemalige einführung der mengenlehre in den volksschulen zu lasten der grundrechnungsarten !!! bildung gehört gefördert und nicht kaputtgespart für kurzfristige budgetsanierungen !!!