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Deutschland: Grüne gewinnen Wahl in Baden-Württemberg, SPD in Rheinland-Pfalz

14. März 2021, 18:19 Uhr
Baden-Wuerttemberg state election
Der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann kann sich freuen. Bild: WOLFGANG RATTAY (Reuters)

STUTTGART/MAINZ. Bei den Landtagswahlen in Deutschland liegen die Grünen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Baden-Württemberg nach ersten Prognosen der deutschen Fernsehsender weit vorne.

In Rheinland-Pfalz liegen nach den Daten von ARD und ZDF die Sozialdemokraten von Ministerpräsidentin Malu Dreyer auf Platz eins. Die Christdemokraten von Bundeskanzlerin Angela Merkel erlitten deutliche Verluste und erzielten in beiden Ländern ihre bisher schlechtesten Ergebnisse.

Baden-Württemberg: Verluste für CDU, SPD und AfD

Nach den Berechnungen der Fernsehsender ARD und ZDF kamen die Grünen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Baden-Württemberg auf 31 bis 31,5 Prozent (2016: 30,3 Prozent). Die mitregierende CDU sackte auf 23 Prozent ab (2016: 27,0 Prozent). Die in der Großen Koalition in Berlin mitregierende SPD kam auf nur noch 10,5 bis 12 Prozent (2016: 12,7 Prozent). Die FDP (Liberale) verbesserte sich auf 11 bis 11,5 Prozent (2016: 8,3 Prozent). Die rechte AfD büßte deutlich Stimmen ein und landete bei 11,5 bis 12,5 Prozent (2016: 15,1 Prozent).

Nach den Prognosen kämen die Grünen im Stuttgarter Landtag auf 51 Sitze, die CDU auf 37, die SPD auf 19, die FDP und die AfD auf je 18 Sitze. Kretschmann könnte mit der CDU weiterregieren oder eine "Ampel"-Koalition mit SPD und FDP bilden. Kretschmann antwortete in der ARD nicht auf die Frage, ob in Baden-Württemberg die Zeichen jetzt auf eine Ampel-Koalition statt Grün-Schwarz stehen. Er sprach nur von einem guten Ergebnis.

Rheinland-Pfalz: CDU verliert, Grüne verbessern sich

In Rheinland-Pfalz holte die SPD von Ministerpräsidentin Malu Dreyer 33,5 bis 34,5 Prozent (2016: 36,2 Prozent) und ist dort nun etwa doppelt so stark wie auf Bundesebene. Die CDU mit Herausforderer Christian Baldauf kam auf nur 25,5 bis 26 Prozent (2016: 31,8 Prozent). Die Grünen kommen auf 8,5 bis 9,5 Prozent (2016: 5,3 Prozent), die AfD auf 10,5 Prozent (2016: 12,6 Prozent) und die FDP auf 6,5 Prozent (2016: 6,2 Prozent). Dreyer regiert seit 2016 in einer "Ampel"-Koalition mit FDP und Grünen, die sie nach diesen Prognosen fortsetzen könnte.

Das wären nach den Prognosen 38 Sitze für die SPD, 29 für die CDU, 12 für die AfD, 9 für die Grünen und 7 für die FDP. Dreyer regiert seit 2016 in einer "Ampel"-Koalition mit FDP und Grünen, die sie nach diesen Prognosen fortsetzen könnte. Dreyer zeigte sich sehr zufrieden mit dem Abschneiden ihrer Partei bei der Landtagswahl. Es sei "einfach nur schön, dass wir so klar an der Spitze stehen", sagte sie am Sonntagabend. Die SPD habe erneut einen "klaren Regierungsauftrag". Zur Frage, ob sie die derzeitige Ampelkoalition mit FDP und Grünen fortsetzen wolle, äußerte sich Dreyer zunächst nur vage. Sie habe "nie einen Zweifel daran gelassen, dass das Regierungsbündnis ein tolles war", dass sie auch weiterführen würde. "Aber jetzt freue ich mich zunächst einmal."

Rhineland-Palatinate state election
Malu Dreyer (Mitte), SPD-Regierungschefin in Rheinland-Pfalz Bild: POOL (Reuters)

Grüne: "Super Start ins Superwahljahr"

Die Wahlbeteiligung sank bei den ersten Landtagswahlen seit Beginn der Corona-Pandemie. Sie lag in Baden-Württemberg bei 62,5 Prozent (2016: 70,4 Prozent) und in Rheinland-Pfalz bei 64 Prozent (2106: 70,4 Prozent.)

Von einem "großen Wahlergebnis" sprachen die Grünen nach den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. "Zum dritten Mal in Folge haben Grüne in Baden-Württemberg zugelegt, sind wieder stärkste Kraft geworden, und auch in Rheinland-Pfalz konnten wir deutlich unsere Stimmen verdoppeln", sagte die Co-Parteivorsitzende Annalena Baerbock. "Es ist ein super Start ins Superwahljahr", sagte Co-Parteichef Robert Habeck. "Die Weitsicht und der Pragmatismus, das ist der Auftrag an die Grünen als gesamte Bundespartei aus diesem Wahlabend." Die Partei werde den Rückenwind aus den beiden Ländern hoffentlich "mit vollen Segeln aufnehmen" können. 

Kaineder sieht Kurs der Grünen in Oberösterreich gestärkt

„Dieses Ergebnis ist großartig, höchst beeindruckend und ermutigend. Wir Grüne in Oberösterreich und ich persönlich gratulieren Winfried Kretschmann ganz herzlich zu diesem eindrucksvollen Wahlerfolg und zur Wiederwahl als Ministerpräsident von Baden-Württemberg", schreibt der grüne Landessprecher in Oberösterreich Stefan Kaineder. Er sieht in Kretschmanns Wahlsieg den grünen Kurs in Oberösterreich bestärkt. 

SPD: Gemischte Gefühle

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil zeigte sich begeistert über das gute Abschneiden seiner Partei bei der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz. "Ich freue mich wahnsinnig, dass Malu Dreyer gewonnen hat", sagte er am Sonntagabend im ZDF. Das Wahlergebnis zeige, dass die SPD "das Vertrauen der Menschen" gewinne, wenn sie regiere. Das Wahlergebnis in Baden-Württemberg stelle ihn hingegen "nicht zufrieden", gab Klingbeil zu. Nun stelle sich die Frage, ob es die SPD in Stuttgart in die Regierung schaffe. "Wir sind bereit, wir wollen Baden-Württemberg voranbringen." Beide Landtagswahlen zeigten, dass es "Mehrheiten jenseits der Union" gebe, betonte Klingbeil.

CDU: Keine Auswirkungen auf Entscheidung über Kanzlerkandidaten

Die Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz haben nach Darstellung von CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak keine Auswirkungen auf die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur der Union. Es bleibe beim Zeitplan, dass CDU und CSU dies zwischen Ostern und Pfingsten entscheiden würden, sagte Ziemiak am Sonntagabend in Berlin. Das Abschneiden der CDU sei sehr schlecht, fügte er hinzu. Er führte dies auf die Maskenaffäre, Kritik an der Corona-Politik sowie die Popularität vor allem der Landeschefs Winfried Kretschmann in Baden-Württemberg und Malu Dreyer in Rheinland-Pfalz zurück. "Es war ein klares Votum für die amtierenden Ministerpräsidenten", sagte Ziemiak.

AfD: "Gutes Ergebnis"

Die Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Alice Weidel, zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis ihrer Partei in Baden-Württemberg. Die AfD habe unter widrigsten Bedingungen Wahlkampf führen müssen und habe trotzdem ein "gutes Ergebnis eingefahren", sagte Weidel am Sonntagabend in der ARD. Der AfD sei auch "rechtswidrig der Verfassungsschutz auf den Hals gehetzt" worden.

Corona-Politik und "Maskenskandal" schadeten wohl der CDU

Nach den Meinungsumfragen spielte bei der Wahlentscheidung die Popularität der jeweiligen Regierungschefs eine entscheidende Rolle. Der CDU könnte außerdem die Unzufriedenheit der Deutschen mit dem Corona-Krisenmanagement der Bundesregierung und dem langsamen Impffortschritt geschadet haben. Zuletzt machten auch mehrere CDU/CSU-Bundestagsabgeordnete wegen Lobbyismus-Vorwürfen Negativschlagzeilen. Bisher haben drei von ihnen die Bundestagsfraktion verlassen und zwei auch ihr Mandat niedergelegt. Allerdings wurden viele Briefwahlstimmen bereits vor dem Bekanntwerden des Skandals abgegeben. 

Die Wahlen in den beiden südwestdeutschen Bundesländern markieren den Auftakt zum deutschen Superwahljahr 2021 mit insgesamt sechs Regionalwahlen und der Bundestagswahl im Herbst. Sie gelten als wichtiger Stimmungstest. Bei der nationalen Wahl will Bundeskanzlerin Angela Merkel nach 16 Jahren nicht mehr kandidieren. Über ihren Kanzlerkandidaten entscheiden die Christdemokraten im April oder Mai.

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22  Kommentare
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Tenhor.Nemsi (709 Kommentare)
am 15.03.2021 00:25

@OÖN.
Danke für den ausgewogenen Bericht.
Bedauernswert ist allerdings die niedrige Wahlbeteiligung.

Zitat Habeck:
"Die Weitsicht und der Pragmatismus, das ist der Auftrag an
die Grünen als gesamte Bundespartei aus diesem Wahlabend."

>> Das Zitat ist eine Absage an die kommunistischen Fundies.
>> Die Grünen wandeln sich langsam zu einer Umweltpartei.

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Tinto (1.323 Kommentare)
am 15.03.2021 00:12

Die CDU/CSU Maskenaffäre schlägt durch!🤔🤭

Merz wird mittlerweile happy sein, dass er nicht CDU-Vorsitzender ist & die A....karte Armin Laschet hat, MP von Nordrhein-Westfalen!🤯🤧😷👍

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ej1959 (1.950 Kommentare)
am 14.03.2021 22:59

das verstehe wer will
die deutschen stärken Parteien die die Tore weiter aufmachen möchten.
die afd, wenn auch mit Skandalen, wird geschwächt.
Ich verstehs nicht.

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reibungslos (14.602 Kommentare)
am 14.03.2021 23:33

Es gibt eben nicht nur das Thema der offenen Tore.

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u25 (5.006 Kommentare)
am 14.03.2021 22:06

Der letzte Schritt der DDR 2.0 in den Abgrund ist bald rot-rot-grün

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 14.03.2021 22:21

Sie haben doch überhaupt keine Ahnung was die DDR war und wie es dort zugegangen ist!

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 14.03.2021 21:58

Die Österreicher stehen vor einem großen und hausgemachten Problem.

Der Hass gegen die Sozialdemokraten ist so groß, dass Ihnen im Grunde nichts anderes übrig bleibt, als bis ans Ende aller Tage ÖVP zu wählen.

Die sie eigentlich auch nicht wollen, aber Grüne, NEOs und andere wollen sie ja auch nicht.

Die ÖVP kann praktisch machen was sie will, sie wird eh gewählt werden.

Eine schlimme Falle! Normal wäre es, wenn Konkurrenz vorhanden wäre. So war es früher einmal. War man mit einer Partei nicht zufrieden, wählte man eine Partei ab und eine andere Partei.

Aber es gibt praktisch keine andere Partei.

So wird man immer in den Fängen der ÖVP bleiben und weiter jammern, aber im Endeffekt wieder die ÖVP wählen.

Was jetzt an einer sozialdemokratischen Partei so schlimm ist, wie für den Teufel das Weihwasser, mag für immer euer Geheimnis bleiben. Das die Verzweiflung so groß ist, dass man ultrarechte Parteien wählt, ist nahezu unglaublich.

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Tenhor.Nemsi (709 Kommentare)
am 15.03.2021 01:01

@Killerkaninchen.
Du hast dir deine Frage ja quasi selbst beantwortet.
Die ÖVP ist schlichtweg die einzige Wahloption.

Sozialismus wird nicht "gehaßt", sondern mittlerweile nur mehr
ignoriert. Die Unmenschlichkeit bis 1945 ist kein Thema mehr,
die ANGEBLICHE Menschlichkeit nach 1945 war Korruption.

>> Der manipulative Sozialismus wurde entlarvt und abgewählt.
>> Bitte KEINE Wiedervereinigung von National+Sozialismus !!
>> Einfach nur den demokratischen Wählerwillen akzeptieren !!

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DonMartin (7.510 Kommentare)
am 14.03.2021 21:32

Die sture, abgehobene und weltfremde Merkelpolitik seit "Wir schaffen das" vertreibt systematisch die Wähler.

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 14.03.2021 21:47

Und? "Haben wir es nicht geschafft"?

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 14.03.2021 20:25

Hoffentlich gibt es bald isl, Parteien.

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kirchham (2.265 Kommentare)
am 14.03.2021 19:39

CDU deutliche Verluste hinnehmen musste und nur noch auf 23 Prozent kam.
Corona Politik wird bestraft.Schöne Grüße an Sebastian.

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zakamenem (1.021 Kommentare)
am 14.03.2021 19:24

Die Ergebnisse in BW und RP sind wie erwartet, eingetroffen.

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 14.03.2021 19:11

Grün steht für Aussterben.

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zakamenem (1.021 Kommentare)
am 14.03.2021 19:26

Warum????

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tradiwaberl (15.631 Kommentare)
am 14.03.2021 19:39

Grün +
AfD dickes -

WER stirbt hier aus ??

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.642 Kommentare)
am 14.03.2021 20:28

Da schreibt wieder wer einen Stiefel.

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azways (5.862 Kommentare)
am 14.03.2021 18:52

Also ist Deutschland doch bei weitem nicht so weit rechtsradikal und damit faschistisch wie Österreich.

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( Kommentare)
am 14.03.2021 20:19

Das kann man so nicht sagen!

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artie_ziff (3.531 Kommentare)
am 14.03.2021 18:48

Grüne Realpolitik funktionier

31% für Grün! Super

Und die AfD kann sch... gehen

Ein guter Tag für Deutschland.

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misterx (1.665 Kommentare)
am 14.03.2021 18:53

Grüne in beiden Ländern weit unter den Umfragen.

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tradiwaberl (15.631 Kommentare)
am 14.03.2021 19:41

Grüne in beiden Länder +2%.... was genau soll man da schlecht reden ??

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