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Nach Flugunglück auf Mallorca: Diskussion über Sicherheit am Himmel

Von nachrichten.at/apa, 27. August 2019, 16:16 Uhr
Nachbarn eilten herbei und versuchten zu löschen, als der Helikopter und das Kleinflugzeug bei Inca zusammenstießen und abstürzten. Bild: (REUTERS)

PALMA. Das Hubschrauberunglück mit sieben Toten auf Mallorca ist möglicherweise auf menschliches Versagen zurückzuführen.

Die Piloten des Helikopters und des Kleinflugzeuges, die am Sonntag in 250 Meter Höhe zusammenstießen, hätten sich wohl nicht gesehen, berichteten Medien der spanischen Insel am Dienstag unter Berufung auf Ermittler. Hinweise auf ein technisches Versagen gebe es nicht. Unter den Toten war auch eine vierköpfige Familie aus München. Nach der Befragung der ersten Augenzeugen deute alles darauf hin, dass menschliches Versagen die Unfallursache sei, zitierten die Medien. Das Münchner Paar und ihre beiden Kinder zählten zu einer bekannten Unternehmerfamilie, der unter anderem eine Brauerei sowie ein Unternehmen zur Produktion von Fertighäusern gehört.

Nicht nur Laien, auch erfahrene Piloten fragten sich unterdessen, wie es bei besten Wetter- und Sichtverhältnissen zur schlimmsten Luftverkehrstragödie in der Geschichte der Insel kommen konnte. "Ich kann es nicht verstehen. Beide Piloten waren auf gleicher Höhe und haben sich nicht gesehen", sagte Biel Gomila, Präsident des Flugplatzes von Binissalem, wo das Kleinflugzeug mit zwei Spaniern an Bord gestartet war, der Zeitung "El Pais".

Ein Pilot erzählte der Zeitung "Diario de Mallorca", die Vorschriften für Hubschrauber würden vor dem Start sehr genau und streng definiert. Bei Ultraleichtfliegern werde allerdings wohl häufiger mal ein Auge zugedrückt. Da wegen der Zunahme der Touristenzahlen in den vergangenen Jahren immer mehr Rundflüge über Mallorcas Buchten, Bergen und Stränden gebucht werden, stellt sich nach dem Unglück für viele die Frage: Wie sicher ist denn inzwischen der Himmel über der Urlaubsinsel?

"Den Unfall sah man kommen"

Yolanda Romero hat eine Antwort parat: "Den Unfall sah man kommen", versicherte sie. Die Finca von Romero liegt in Inca in der Mitte der Insel. Sie ist nur zwei Grundstücke von der Stelle entfernt, wo der Hubschrauber der Firma Rotorflug Helicopters aus Friedrichsdorf bei Frankfurt/Main mit der deutschen Familie und dem italienischen Piloten an Bord zwischen Landhäusern voller Sommerurlauber aufschlug. Die Tragödie hätte viel schlimmer ausgehen können.

Romero befürchtet, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis auch Menschen am Boden in Mitleidenschaft gezogen werden. "Über dieses Gebiet fliegen täglich unzählige Kleinflugzeuge, die auch Übungen machen. Sie fliegen immer sehr tief, eines Tages werden sie auf unsere Häuser stürzen", sagte die Frau der "Diario de Mallorca". Man habe es satt, sich bei den tatenlosen Behörden zu beschweren.

In die Trauer mischt sich Kritik

Die von Regionalpräsidentin Francina Armengol ausgerufene dreitägige Trauer läuft bis Mittwoch, Schmerz und Kummer werden sicher noch länger anhalten. Aber inmitten der Trauer wird immer mehr Kritik laut. Der angesehene Schriftsteller und "Diario de Mallorca"-Kolumnist Matias Valles schrieb von einem "Durcheinander in einem kontrolllosen Luftverkehr". Er fordert von den Politikern, die "nur am Twittern" seien, Antworten auf viele Fragen wie: Wie viele Hubschrauber gibt es auf Mallorca? Wer kontrolliert den Luftraum?

Da Hubschrauber und Ultraleichtflieger keine Möglichkeit hätten, sich untereinander zu verständigen, weil sie normalerweise auf verschiedene Frequenzen verbunden seien, sei es "am Wichtigsten, dass man das Sichtfeld unter Kontrolle behält", so der Sekretär des spanischen Ultraleichtflieger-Verbandes, Antonio Pinedo. Diese Grundregel wurde am Sonntag womöglich verletzt - mit fatalen Folgen für die Inselkammers, die mit dem Inselrundflug den 43. Geburtstag des Vaters feierte. Das Ehepaar, der elfjährige Sohn und die neunjährige Tochter waren nach der Kollision zwischen den Orten Inca und Costitx auf der Stelle tot.

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