Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Die Waisen des Terrors von 9/11

Von Thomas Spang, Washington, 10. September 2016, 00:04 Uhr
Die Waisen des Terrors von 9/11
Diese Bilder vom 11. September 2011 sind unvergessen: Rund 3000 Menschen wurden getötet, aus dem Ground Zero wurden 1,8 Millionen Tonnen Schutt. Bild: Reuters

Bei den Terroranschlägen in New York verloren zehntausend Kinder einen Elternteil.

Am 11. September 2001 verloren rund zehntausend Kinder ihre Mutter, ihren Vater oder beide Eltern. Fünfzehn Jahre später blicken die zehn Waisen des Feuerwehrmanns Frank Palombo auf eine Zeit der Herausforderung und Hoffnung zurück.

Tommy (24) trägt stolz die gleiche Uniform, die sein Vater Frank anlegte, als er vor fünfzehn Jahren mit seinen Kameraden von der "Ladder 105" zum World Trade Center ausrückte. Auf dem Rücken prangt wie bei seinem väterlichen Helden in reflektierenden Buchstaben der Name "Palombo". Die New Yorker Feuerwehr erlaubte Tommy sogar, die Identifikationsnummer zu übernehmen. "Darauf habe ich in meinem Leben hingearbeitet", sagt er den Reportern, die das Leben des jungen Mannes und seiner neun Geschwister dokumentierten.

Eine eindrucksvolle Geschichte. Tommy war neun Jahre alt, als sein Vater unter den 110 Stockwerken des Südturms des World Trade Center begraben wurde. Dass er sich nicht verabschieden konnte, belastete ihn so sehr, wie dass nichts außer der Erinnerung für ihn übrig blieb.

Den Namen des Vaters ehren

Umso mehr bedeutet dem seit Mai frischgebackenen Feuerwehrmann die Uniform. "Ich ehre den Namen meines Vaters, indem ich anderen nun helfen kann", beschreibt Tommy seine Berufung. Für ihn stand die Berufswahl lange fest. Wie auch seine neun Geschwister Karrieren einschlugen, die ihre Erfahrung in den fünfzehn Jahren seit dem Tod ihres Vaters reflektierten. Anthony, der älteste der Palombos, teilt die tiefe Frömmigkeit des katholischen Feuerwehrmanns und bereitet sich auf das Priesteramt vor. Joe, der das Budget der Familie managte, die Hilfe aus der Pensionskasse der Feuerwehr, aus dem 9/11-Familienfonds sowie privaten Zuwendungen erhielt, ist heute Buchhalter. Patrick, der für seine Geschwister kochte, macht eine Ausbildung zum Küchenchef. Und Maria, eine der beiden Töchter, arbeitet als Krankenschwester.

Eine Entscheidung, die mit dem anderen Schicksalsschlag zu tun hat, der die Palombos ereilte. Nur wenige Jahre nachdem Mutter Jean mit zehn Kindern alleine zurückblieb, erkrankte sie an Darmkrebs. Nach langem Kampf verstarb sie 2013 mit nur 53 Jahren. Die Geschwister rückten einmal mehr zusammen und beschlossen, sich umeinander zu kümmern. Vor allem um die beiden Jüngsten, Stephen und Maggie, die noch zur Schule gehen. Mit Ausnahme des verheirateten Bruders Frank und dem Priesteramtskandidaten Anthony leben sie bis heute in dem Haus in Ridgewood.

Das Hadern mit dem Schicksal

"Wenn wir alle unsere eigenen Wege gegangen wären, sähe es für uns schlimm aus", beschwört Maria die Kraft des Zusammenhalts der Familie. Ein Erbe, das die zehn Palombos von ihren Eltern übernommen haben, die nie viel Geld, aber umso mehr Zuneigung füreinander hatten.

Diese Zuversicht teilen die "Palombo-10", wie die zehn Waisen des 11. September auch heißen. Einfach war es deshalb lange nicht. Im Gegenteil. Oft genug haderten sie mit der Frage, warum Gott sie so auf die Probe stellte. Experten wie Charles Goldstein vom Psychoanalytischen Institut der NYU in New York, der mit vielen 9/11-Waisen arbeitete, weiß, wie schwierig die Aufarbeitung des Verlusts eines Elternteils ist. "Für Kinder besteht dieses Konzept von Tod nicht", meint er. "Es dauert eine ganze Weile, bis sie begreifen, was geschehen ist." Die Reaktionen fallen sehr unterschiedlich aus. Sie reichen von impulsivem Verhalten über Aggression bis hin zu Anhänglichkeit. Besonders schwierig für die Kinder von Feuerwehrleuten und Polizisten war, so Lucy Daniels, die am "Center for Early Childhood" forscht, dass ihre Väter und Mütter von den Medien zu Helden stilisiert wurden. Das habe es den Angehörigen schwer gemacht, Wut darüber zu empfinden, dass ein geliebter Mensch nicht mehr zurückkam.

mehr aus Weltspiegel

Alarmierender Klimabericht: Georg Kaser warnt vor "Kontrollverlust"

Windmühlenflügel des Pariser Wahrzeichens Moulin Rouge abgestürzt

Marathon: Schweizer Topläufer (34) starb nach Herzinfarkt

Venedig verlangt als erste Stadt der Welt Eintrittsgeld von Tagestouristen

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

11  Kommentare
11  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
danube (9.663 Kommentare)
am 11.09.2016 19:15

9-11 war wahrscheinlich kein Terroranschlag, die Hinweise deutenbeher auf eine Inside Job:
https://youtu.be/erS1p6pE_dM

Leider wird eine ordentliche Aufklärung von Politik, Medien und Kommentatoren von der Abnickgesellschaft stark blockiert. Was habe ich hier schon gelesen, eine Aufklärung ware dumm?

lädt ...
melden
Sturzflug (6.545 Kommentare)
am 11.09.2016 19:26

Na dann erklären Sie uns Unwissenden, wie man ein derart grosses Gebäude ohne Aufsehen mit Sprengstoff vollstopft.
Oder meinen Sie gar die Selbstmörder wurden vom CIA gestellt?

lädt ...
melden
sznabucco (1.864 Kommentare)
am 11.09.2016 15:13

Dominik und Alpe,auch wenn sie mich jetzt saudumm einstufen Mitreder hat nicht ganz Unrecht. Im übrigen,was soll die ganze jährliche Aufwärmerei? Nur Gulasch wird dadurch besser. Bin mal gespannt ob zu Silvester 2016 auch an die Ereignisse vom letzten Jahr erinnert wird.

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 11.09.2016 15:32

Die Schwere der Geschichte wurde allzu leicht verdaulich aufbereitet, vermutlich deswegen verwendet mitreden den Begriff rührselig. Nichtsdestotrotz ist die Forderung nach Aufklärung redundant, sogar arrogant und darum dumm.
Was aus den Kindern geworden ist, interessiert schon!
Ist doch positiv, dies zu lesen:
Sie haben es geschafft!

lädt ...
melden
penunce (9.674 Kommentare)
am 10.09.2016 10:55

Das Geschehen am 11.09.2001 wird nie vollends aufgeklärt werden, zu schwierig das Ganze zuviel verschiedene Interessen sind vorhanden und diese werden die Aufklärung zu verhindern wissen...

lädt ...
melden
mitreden (28.669 Kommentare)
am 10.09.2016 08:23

eine rührselige geschichte.
wieviele kinder - selbst in kleinen ö - sind auch waisen oder halbwaisen, genau so unverschuldet?
---
besser wäre es einmal die dubiosen hintergründe restlos aufzuklären.....

lädt ...
melden
DominikPraher (19 Kommentare)
am 11.09.2016 11:26

Ihr Kommentar - einfach nur DUMM!!

lädt ...
melden
alpe (3.482 Kommentare)
am 11.09.2016 14:45

Sie untertreiben: Saudumm!

lädt ...
melden
mitreden (28.669 Kommentare)
am 11.09.2016 16:27

und eurer völlig entbehrlich....aber für schlichte gemüter gut...

lädt ...
melden
meisteral (11.750 Kommentare)
am 11.09.2016 16:27

Die massive Anzahl an "Wortspenden" ist umgekehrt reziprok zur Qualität!

lädt ...
melden
Sturzflug (6.545 Kommentare)
am 11.09.2016 19:30

"die dubiosen hintergründe restlos aufzuklären"
Diese Geschehen ist zu 99 Prozent aufgeklärt.
Der CIA schiebt Ihnen keinen Bericht in den Briefkasten, da müssen Sie sich schon selbst informieren.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen