Bei Erdbeben zerstörte Kathedrale wird wieder aufgebaut
CHRISTCHURCH. Die bei dem Erdbeben vor sechseinhalb Jahren zerstörte Kathedrale im neuseeländischen Christchurch soll wieder aufgebaut werden. Jahrelang wurde darum gestritten.
Nach dem jahrelangen Streit wurde am Wochenende eine entsprechende Entscheidung bekannt und löste Freude in der Stadt auf der Südinsel aus: "Die Leute sind überglücklich", sagte Mark Belton, ein Vertreter einer Bürgerinitiative für den Wiederaufbau der Kathedrale, am Montag.
Die im Zentrum von Christchurch gelegene neogotische Kathedrale von Ende des 19. Jahrhunderts wurde bei dem Erdbeben von Februar 2011, bei dem 185 Menschen ums Leben kamen, schwer beschädigt. Nachbeben gaben dem Gebäude den Rest, zurück blieb ein Trümmerhaufen.
2013 wurde nach einem Entwurf des japanischen Architekten Shigeru Ban ein Provisorium aus Pappe errichtet. Die Anglikanische Kirche wollte die Ruine der Kathedrale komplett abreißen und ein neues Gotteshaus errichten, weil sie den Wiederaufbau als zu teuer bezeichnete.
Dagegen regte sich Protest: Gruppen, die sich für den Erhalt alter Bausubstanz einsetzen, zogen vor Gericht. Sie verwiesen auf die Bedeutung des Gebäudes als Touristenattraktion. Nach jahrelangem Streit wurde am Wochenende ein Kompromiss gefunden, nach dem die Kirche nicht die alleinige Verantwortung für den Wiederaufbau tragen soll.
Noch vor Jahresende sollen die Bauarbeiten beginnen, die Kirche rechnet mit einer Dauer von zehn Jahren. Claire Craig von der Gruppe Heritage New Zealand sprach am Montag von einer "wichtigen Etappe" für den Wiederaufbau der Stadt.