Sondersteuer auf schwere SUV?
Frankreich plant Abgabe für Pkw, die mehr als 1,8 Tonnen wiegen – Ausnahme: E-Autos, Wasserstoff-Fahrzeuge, Hybride sowie "Fahrzeuge für große Familien".
Sie sind beliebt, aber auch umstritten: Sport Utility Vehicles, kurz SUV. Hohe Sitzposition, Top-Rundumsicht, meist stark motorisiert. Jeder dritte neu zugelassene Pkw war im Vorjahr in Österreich ein SUV.
Doch da wäre auch die andere Seite. Der cW-Wert ist wegen der massiven Bauweise hoch, das Gewicht pendelt oft um die zwei Tonnen. Oder liegt gar deutlich darüber.
Kritik an den "Übergroßen"
"Es sind nicht die SUV an sich, die in Großstädten Diskussionen auslösen, sondern die übergroßen SUV", sagt der deutsche Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer. Wie BMW X7 (Länge: 5,15 Meter; ab 2,4 Tonnen Leergewicht), Audi Q8 (4,98 m; 2,15 to), Mercedes GLS (5,13 m; 2,45 to), Volvo XC90 (4,95 m; 2,07 to), Range Rover (4,99 m; 2,33 to) und andere.
Der Parkraum in den Städten sei knapp, sagt Dudenhöffer. Und die Mega-SUV passen selten auf einen der kleinen Parkplätze. Zudem fühlen sich andere Verkehrsteilnehmer wie Fußgeher, Radfahrer usw. durch die mächtigen Fahrzeuge gefährdet.
Um die Jahrtausendwende gewann zudem der Umweltschutz immer mehr an Bedeutung, und die Mega-SUV geraten seither immer mehr in die Kritik. Die Hersteller überhörten, so der Direktor des Center Automotive Research (CAR) in Duisburg, geflissentlich die mahnenden Worte. Weil die SUV beliebt und Technologieträger seien. Letzteres hebe das Image, so Dudenhöffer. Und dann wäre da noch das Faktum, dass ebendiese Modelle kräftig Gewinn abwerfen.
Dann noch der Dieselskandal
2015 flog dann auch noch der Dieselskandal auf, der den SUV im Ansehen weiter zusetzte.
Wann ist ein Fahrzeug "schwer"? Dudenhöffer analysierte mit seinem Team die deutschen Zulassungen. In den ersten neun Monaten 2020 wog ein Durchschnitts-Pkw 1514 Kilogramm, wobei ein Plug-in-Hybrid 332 Kilogramm oder 18 Prozent mehr auf die Waage brachte. Bei reinen E-Autos betrug der Unterschied nur 108 Kilogramm (+7 Prozent). Die Leichtgewichte am Markt sind die reinen Benziner. Diese wiegen im Schnitt nur 1338 Kilo.
SUV-Modelle liegen freilich weit darüber. Die Sport Utility Vehicles wogen heuer durchschnittlich 1613 Kilogramm – um 99 Kilogramm mehr als ein Durchschnitts-Pkw.
Die drei schwersten Marken sind: Land Rover (durchschnittlich 2078 Kilogramm zwischen Jänner und September 2020), Porsche (1907 kg) und Volvo (1883 kg).
10 Euro pro Kilo Übergewicht
Frankreich möchte gegen die Schwergewichte vorgehen. Künftig sollen, so lautet die Gesetzesvorlage, Fahrzeuge über 1,8 Tonnen pro Kilogramm Übergewicht zehn Euro mehr kosten. Ausnahmen gelten für E-Autos, Hybride, Wasserstoff-Fahrzeuge und "Fahrzeuge für große Familien". Dudenhöffer: "Die Autobauer müssen aufpassen, dass diese Diskussion nicht auch zu uns herüberschwappt. Die Schweizer Grünen sind schon auf den Zug aufgesprungen, die Schweden interessieren sich auch dafür."
Nicht nur in der Zulassung massiv verteuern, sondern auch in den monatlichen Kosten. Der Maßstab sollte nicht alleine das Gewicht sein, sondern wieviel Resource verbraucht jemand um 100km zu fahren. Und wer mehr braucht sollte richtig bezahlen dafür.
Ansonsten kann man sich das Geschwafel um das Klima sparen - oder ist das Thema nur für Arme, die sich maximale Resourcenverschwendung nicht leisten können.
Interessant, das es die Werbung schafft, uns so Plumpe Panzer als schön einzureden.
und die Leute kaufen.
Die Motorhauben werden immer höher , und die Fensterscheiben immer kleiner .. verrückt.
rund 1800 kg haben VANs auch - seltsames Vorhaben, diese Art von Berechnung
Die Idee im Großen ist, dass weniger die Arbeit sondern mehr der Ressourcenverbrauch bepreist wird. Es geht sohin weniger um das SUV selbst, sondern der Verbrauch an Ressourcen für die Herstellung. Deshalb finde ich die Steuer grdsl gut und als Einzelmaßnahme ok. Wollen wir eine andere Entwicklung in der Umweltpolitik müssen wir jedoch am großen Rad drehen. Bis dahin wird das große SUV halt a bissl exklusiver (weil teurer und für weniger leistbar). Gibt wohl nicht wenige die das freut...
Nicht nur in der Zulassung massiv verteuern, sondern auch in den monatlichen Kosten. Der Maßstab sollte nicht alleine das Gewicht sein, sondern wieviel Resource verbraucht jemand um 100km zu fahren. Und wer mehr braucht sollte richtig bezahlen dafür.
Ansonsten kann man sich das Geschwafel um das Klima sparen - oder ist das Thema nur für Arme, die sich maximale Resourcenverschwendung nicht leisten können.
Personen welche sich solche Auto leisten können scheixxen auf die paar T(€Euro)
Das ist ok so. Wem es das Wert ist, der darf die Steuer gern dem Staat/ Allgemeinheit zahlen
Im Interesse des Umweltschutzes ist die sinnvollste Art, die Abgabe auf den Treibstoff aufzuschlagen. Nicht die Existenz eines großen Autos, sondern dessen Bewegung schadet der Umwelt.
"Der cW-Wert ist wegen der massiven Bauweise hoch". Sonderlich günstig ist der Wert bei kantigen SUV's in der Tat nicht. Der cw-Wert ist der Luftwiderstandsbeiwert und der Luftwiderstand das Produkt aus dem Beiwert und der der Luft entgegenstehenden Fläche. Und letztere ist bekanntlich wegen der großen Höhe und teilweise Überbreite der SUV's das Problem.