Weltpremiere in Linz: Herzklappen-OP am schlagenden Herzen erfolgreich
LINZ. Patient am Kepler Uniklinikum operiert – schon am nächsten Tag auf der Normalstation.
"Der Eingriff erfolgt am schlagenden Herzen. Das ist wie ein Reifenwechsel bei einem fahrenden Auto." So beschreibt Herzchirurg Andreas Zierer das, was er gemeinsam mit Kollegen jetzt am Kepler Uniklinikum (KUK) in Linz vollbracht hat. Zum weltweit ersten Mal wurden einem Patienten beide Herzklappen bei einem Eingriff ersetzt, ohne den Brustkorb des 83-jährigen Mannes öffnen zu müssen. Eine derartige minimal-invasive Methode ist laut Zierer zwar seit Jahren bei Erkrankungen der Aortenklappe "klinischer Standard". Beim Ersatz der Mitralklappe musste der Patient bei einer Operation am offenen Herzen bislang an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden. Das Herz wurde für den Eingriff buchstäblich stillgelegt.
Kleiner Schnitt in Brust genügt
Zierer und seinem Team, darunter auch Kardiologe Michael Grund, ist es jetzt gelungen, beide Herzklappen gemeinsam bei schlagendem Herzen zu ersetzen. Beim sogenannten "Tendyne-System" genügt ein etwa fünf Zentimeter langer Schnitt in der linken Brustfalte. Dann wird ein Katheter durch das schlagende Herz geführt und beide Prothesen innerhalb der erkrankten eigenen Herzklappen implantiert. Dabei orientiert sich das Ärzteteam an der Bildgebung am Monitor. "Die eingesetzten Herzklappen übernehmen sofort die Arbeit", erklärt Zierer im Gespräch mit den Oberösterreichischen Nachrichten. Das habe den Vorteil, dass das Herz nie zu schlagen aufhört und sich der Patient schneller wieder von dem Eingriff erholt. Weltpremieren-Patient Rudolf Hein sei schon nach 24 Stunden wieder von der Intensiv- auf die Normalstation verlegt worden. Insgesamt sei mit einem Krankenhausaufenthalt von gut einer Woche zu rechnen.
Vor allem für ältere Personen oder solche, die an schweren Begleiterkrankungen leiden, sei der Einsatz der Herz-Lungen-Maschine nicht geeignet. Zierer geht daher davon aus, dass das nun in Linz angewandte Tendyne-System sich zum "Goldstandard" entwickeln werde: "Das ist die Richtung, in die es künftig gehen wird."
Lob für das Universitäre Herz-Zentrum des KUK kommt von Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (VP): "Ich freue mich sehr, hier ein hochkompetentes Team zur Seite zu haben, das Wissen und Kompetenz bestmöglich zu den Patienten bringt." (ort)
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Da hätte aber der Patient ein Glück, daß der Chirurg den OP nicht abgebrochen hatte, weil er schnell nach Hause musste. 😜
Absolut unangemessenes Posting der widerlichen nala2